SECHZIGMÜNCHEN.
 

Benno Möhlmann: »Wir sind wieder in der Spur!«

Cheftrainer Benno Möhlmann bedankt sich bei der Auswechslung bei Levent Aycicek. 

Löwen-Cheftrainer Benno Möhlmann konnte mit dem Unentschieden leben. „Wir sollten mit dem Punkt zufrieden sein“, mahnte er die Kritiker. „Der VfL war sicherer im Kombinationsspiel, ist selbstbewusster aufgetreten. Wir haben kämpferisch dagegengehalten“, analysierte der 61-Jährige.

Optimistisch stimmt Benno Möhlmann, dass er bei seinem Team eine deutliche Steigerung erkennen konnte. „Wir waren standen heute kompakter, sind nach einem Standard in Führung gegangen und haben dann leider nicht den Elfmeter bekommen, der möglich gewesen wäre. Dumm war, dass kurz vor der Pause das 1:1 fällt, wir dadurch nicht mit der Führung in die Kabine gehen.“

Im zweiten Durchgang sah Möhlmann dann ein offenes Spiel, der gehaltene Elfmeter von Stefan Ortega und der Lattentreffer von Kai Bülow. „Da hätten beide Teams gewinnen können“, so das Resümee des Trainers. „Wir sind zumindest wieder in der Spur, müssen jetzt schauen, dass wir sie halten und breiterer und sicherer machen. Die Spiele werden immer weniger, aber wir treffen noch auf direkte Konkurrenten. Da sind wir in erster Linie gefordert.“

Bochums Trainer Gertjan Verbeek war mit dem Punkt nicht zufrieden. „In der 1. Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. Die 2. Halbzeit war dann besser, aber nicht gut genug für drei Punkte“, fand der Niederländer. Gerade vor der Pause sah er bei seiner Mannschaft zu wenig Tempo in den Aktionen. „Wir hatten Glück, dass wir mit 1:1 in die Kabine gehen.“ Den Ausgleich hatte er als solchen erst gar nicht erkannt. „Es war ein glücklicher Schuss mit der Innenseite.“ Ärgerlich war Verbeek wegen seines Torjäger Simon Terodde, die Nummer eins als Elfmeterschütze. „Wenn man aufsteigen will, muss man Verantwortung übernehmen“, kritisierte er Terodde, der den Ball Arvydas Novikovas überließ. „Da spielt es keine Rolle, ob es ein Elfmeter war oder nicht!“

Billardtor verhinderte Sieg: 1:1 gegen Bochum.

Dominik Stahl rückte überraschend als zweiter Sechser in die Startelf, damit die Löwen im Zentrum kompakter standen. „Als Mannschaft haben wir gut gearbeitet“, analysierte der 27-Jährige, „auch wenn wir nicht den schönsten Fußball gespielt haben. Aber darum geht es im Abstiegskampf nicht, da kann man nicht im Hurra-Stil nach vorne spielen“, verteidigte er die Variante mit der Doppel-Sechs, von der er selbst erst am Samstag erfahren hatte. „Es lief zunächst perfekt. Wir sind in Führung gegangen, bekommen dann aber ein saublödes Gegentor.“ Danach sei alles offen gewesen: „Tego hält den Elfmeter und wir hätten beinahe noch den Lucky Punch gesetzt.“ Trotzdem haderte der Mittelfeldstratege mit dem Unentschieden. „Der Punkt bringt uns in der derzeitigen Situation nicht weiter. Jetzt kommt aber eine Englische Woche, da kann viel passieren“, schaut er optimistisch nach vorne.

„In unserer Situation zählen nur Siege“, konnte sich auch Rubin Okotie nicht richtig über seinen Treffer freuen. „Der Punkt ist zu wenig!“ Trotzdem gewann er dem Spiel auch eine positive Seite ab. „Wichtig war, dass wir wieder ein Tor erzielt haben. Es war ein guter Zeitpunkt, leider bekommen wir noch vor der Pause das Gegentor.“ Positiv bewertete er das Unentschieden von Paderborn, wodurch die Löwen keinen Boden im Kampf um den 16. Tabellenplatz verloren. „Das ist unser Glück, aber in erster Linie müssen wir auf uns schauen.“ Man habe versucht, kompakter zu stehen und weniger Chancen für den Gegner zuzulassen. „Natürlich ist es für mich als einzige Spitze schwieriger. Aber wir wollten heute zuerst einmal die Null halten. Entscheidend, dass wir nicht gewonnen haben, war das Gegentor vor der Pause“, fand der Österreicher.

„Der Punkt hilft uns nicht wirklich weiter. Wir wollten gewinnen“, sagte auch Torhüter Stefan Ortega. „Das 1:1 ist gerecht. Jede der beiden Mannschaften hätte gewinnen können“, so seine Einschätzung der 90 Minuten. „Durch die Doppel-Sechs mit Domi und Kai waren wir stabiler.“ Der gehaltene Elfmeter sei wichtig gewesen. „Das hat uns nochmals einen Schub gegeben“, wenngleich sich Ortega über den Schiedsrichter ärgerte. „Wenn man den Elfer für Bochum gibt, dann muss man den auch in der 1. Halbzeit für uns geben“, sprach er das Foul an Kai Bülow in der 43. Minute an. Dieser Meinung schlossen sich nicht nur Löwen-Fans an. Es war der einzige Fehler eines ansonsten souveränen Unparteiischen Markus Schmidt. „Das nächste Spiel ist absolut wichtig, weil wir mit Düsseldorf auf einen direkten Konkurrenten treffen“, blickte er bereits auf den nächsten Samstag.

 

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