Es war kein gutes Spiel der Löwen – da waren sich alle einig. Löwen-Chefcoach Benno Möhlmann war deshalb mit dem Punkt zufrieden, während sein Gegenüber Norbert Meier den Charakter seiner Mannschaft nach dem Rückstand lobte. Christopher Schindler und Stefan Ortega sind sich einig, dass die Länderspielpause zur richtigen Zeit kommt.
Löwen-Cheftrainer Benno Möhlmann kommentierte das Ergebnis lakonisch: „Mehr als ein Punkt haben wir heute nicht verdient“, brachte der 61-Jährige die 90 Minuten auf den Punkt. „Von Anfang an waren wir nicht richtig im Spiel, auch wenn der Gegner sicher gut gestanden hat. Einige Pässe hätten wir zielgerichteter und genauer spielen können“, fand der Coach, „auch haben wir uns zu wenig bewegt. Wir haben sicher gekämpft, uns in die Bälle geworfen, aber nicht gut Fußball gespielt.“ Es sei seiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit gewesen, „bis wir den Gegentreffer bekommen.“ Trotzdem wollte Möhlmann das Ergebnis nicht negativ sehen: „Es war heute ein weiterer Punkt für unser Ziel, die Liga zu halten. Wir müssen und wir werden damit leben.“
Arminia-Coach Norbert Meier sprach von einem „absolut verdienten Punkt. Wir haben uns durch das Gegentor nicht aus dem Rhythmus bringen lassen und weiter nach vorne gespielt.“ Für sein Gefühl habe die Arminia zu viele Standards zugelassen. „Da haben wir oft zu hektisch agiert, waren zu nah am Gegenspieler dran. Bei der Wucht der 1860-Standards kann ein Gegentor leicht passieren.“ Besonders freute sich Meier, dass ausgerechnet der für den verletzten Florian Dick eingewechselte Michael Görlitz den Ausgleich erzielte. „Michael hat bei mir noch nie auf der Position des rechten Verteidigers gespielt“, so seine Begründung. „Die Mannschaft hat es mit Überzeugung gespielt. Was das Ecken- und Torschussverhältnis angeht, haben wir klar geführt.“ 7:0 stand es nach Ecken für die Ostwestfalen, bevor es die erste und einzige für die Löwen gab. „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause. Die Mannschaft hat heute einen guten Charakter gezeigt“, fand Meier.
Spielbericht: Zwei Punkte und Lacazette verloren: 1:1 gegen Bielefeld.
„Ich bin nicht bereit, alles kaputt zu reden. Es war kein schlechtes Spiel“, so Christopher Schindler. Der Löwen-Kapitän sah in dem Remis keinen Rückschlag. „Von uns ist keiner so blöd zu glauben, dass wir sicher sind. Wir tun gut daran, wenn wir nicht so viel darauf geben, was von außen kommt.“ In der Tabelle sei es weiter sehr eng. „Wir haben es heute versäumt, aus der guten Ausgangslage nach der Englischen Woche eine sehr gute zu machen.“ Seinen Mitspieler Romuald Lacazette, der durch seinen Pass den Ausgleich eileitete und kurz vor dem Ende die Gelb-Rote Karte kassierte, nahm der 25-Jährige in Schutz. „Er hat sehr stark auf der Sechs agiert. Auf dieser Position ist man immer in der Situation, in der man entscheiden muss, wie man hingeht, wenn man einen Konter verhindern will. Wir machen ihm keinen Vorwurf.“ Die Länderspielpause wollen die Löwen jetzt nutzen, „uns was für die letzten Spiele zu überlegen. Die vergangenen Wochen waren schon sehr kräftezehrend.“
Einmal mehr hielt Stefan Ortega die Sechzger mit seinen Paraden im Spiel. „Wir gehen wieder in Führung und bringen es erneut nicht hin, diese über die Zeit zu bringen. Die 1. Halbzeit war gut. Nach der Pause waren wir nicht mehr giftig genug.“ Schon vor dem Seitenwechsel bemängelte Ortega „zu viele einfache Ballverluste, wo wir drei Konter kurz hintereinander bekommen.“ Den Pass von Romuald Lacazette vor dem 1:1 bezeichnete der Keeper mit Bielefelder Vergangenheit als zu lasch. „Görlitz fängt ihn ab, bei seinem Schuss hatte ich zwei, drei Leute vor mir, habe ihn zu spät gesehen und bin nicht mehr drangekommen.“ Eigentlich, so Ortega, „wollten wir den Rückstand auf die Arminia und den FSV Frankfurt verkürzen. Nun ist Düsseldorf an uns vorbeigezogen.“ In den zwei Wochen bis zum Auswärtsspiel in Karlsruhe „können wir akribisch auf viele kleine Dinge eingehen, um uns nochmals einen Schub für die letzten sieben Spiele zu holen“.