1860-Trainer Benno Möhlmann und Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck waren sich in der Analyse des Spiels einig. Beide sahen das überlegene Team in den Löwen. Verteidiger Jan Mauersberger stimmte die Art und Weise des Auftritts optimistisch, Sascha Mölders hatte die Grausamkeit des Fußballs in den 90 Minuten erlebt.
Löwen-Chefcoach Benno Möhlmann konnte wenig mit der Statistik anfangen, die die Löwen klar als das dominantere Team auswiesen. „Das Ergebnis steht morgen immer noch, auch die drei Punkte für Fürth. Dagegen können wir uns für die 12:0-Ecken nichts kaufen“, kommentierte der 61-Jährige in seiner gewohnt pragmatischen Art die Zahlen. „Wir waren zu Beginn nicht griffig und wach. Beim ersten Angriff hatten wir uns nicht richtig positioniert, waren in dieser Szene nicht hundertprozentig konzentriert. Mit diesem Tor, das dann fiel, haben wir das Spiel verloren.“ Danach hätte sein Team „fußballerisch, läuferisch und kämpferisch das gezeigt, was im Abstiegskampf nötig ist. Wir hatten eine Riesenanzahl von Standards, vor allem Eckbälle, die wir heute nicht so effektiv nutzen konnten.“ Grundsätzlich habe sein Team den Kampf angenommen. „Diese Leistung müssen wir in den kommenden Spielen auch auf den Platz bringen. Nur müssen wir das von der ersten Sekunde an zeigen.“
„Positiv ist: Wir haben 40 Punkte erreicht, eine stabile Saison gespielt“, sagte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck. Auch die Anfangsphase konnte er noch positiv bewerten. „Die ersten Minuten haben uns gehört. Wir hatten eine Schwachstelle ausgemacht. Das ging auf.“ Danach hätte es sein Team nicht geschafft, „die Kontrolle zu bekommen. In der 2. Halbzeit wollten wir anders auftreten. Das haben wir aber auch nicht geschafft. Das war ein ganz schwaches Spiel von uns, kaum Ballbesitz, keine Konter gefahren.“ Hinten hätten „die Drei“, wie sie Ruthenbeck nannte – Marco Caligiuri, Marcel Franke und Torwart Sebastian Mielitz –, gut gestanden, die knappe Führung über die Zeit gerettet. „So dürfen wir in Zukunft nicht mehr spielen. Außer den Punkten sind wir enttäuscht über die Leistung.“
Löwen rennen 88 Minuten Rückstand hinterher: 0:1 gegen Fürth.
Löwen-Verteidiger Jan Mauersberger fand, sein Team hätte über 88 Minuten ein sehr gutes Spiel gezeigt: „Wir hatten 12:0-Ecken und 18:5-Torschüsse. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war stark. Wir waren aggressiv, haben über 90 Minuten gekämpft. Es haben nur die Tore gefehlt. Der Auftritt heute macht für die restlichen Spiele Mut.“ Dass durch die 0:4-Niederlage von Paderborn die Löwen den Relegationsplatz halten konnte, machte Mauersberger nicht glücklich. „Wir müssen auf uns schauen. Fürth war heute schlagbar. Wir haben bis auf die eine Situation, die zum Tor führte, kaum etwas zugelassen. Uns hat es nur an Effektivität gefehlt. Der Ball wollte nicht ins Tor. Das war bitter.“ Ein Sonderlob hatte der gebürtige Münchner für die Fans parat. „Sie haben uns bis zum Schluss unterstützt, haben honoriert, dass wir gefightet haben und bis zum Abpfiff alles versucht haben, um wenigstens den Ausgleich zu erzielen. Wenn wir die nächsten fünf Spiele so auftreten wie heute, werden wir die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen“, ist sich Mauersberger sicher.
„Die bessere Mannschaft hat verloren“, lautete das Fazit von 1860-Stürmer Sascha Mölders. „So grausam kann Fußball sein! Wir haben alles versucht, brauchen uns nichts vorzuwerfen. Jetzt müssen wir die Köpfe hochnehmen. Nächste Woche haben wir wieder ein wichtiges Spiel.“ Das Team hätte im Vergleich zum Karlsruhe-Spiel eine Reaktion gezeigt, ordentlich gespielt. „Am Ende ging’s nicht mehr um Fußball. Da haben wir mit vier Mann vorne drin gespielt, die Brechstange herausgeholt. Die Fans haben uns bis zum Schluss unterstützt. Für sie ist es schade, dass es nicht zu mehr gereicht hat.“