SECHZIGMÜNCHEN.
 

Möhlmann fordert beim MSV »Konzentration aufs Wesentliche.«

Könnte in Duisburg sein Punktspieldebüt in dieser Saison geben: Linksverteidiger Jannik Bandowski. 

Benno Möhlmann kam direkt vom Training in die Pressekonferenz - jede Minute auf dem Platz wollte der Trainerroutinier bis zum Abflug nach Duisburg sinnvoll nutzen, um bestens vorbereitet in das Spiel beim MSV Duisburg am Freitagabend, 15. April 2016, Anpfiff: 18.30 Uhr, zu gehen.

„Wir sind ein paar Dinge durchgegangen, um die Torgefährlichkeit zu erhöhen“, verriet Chefcoach Benno Möhlmann über die nicht-öffentliche Übungseinheit am Donnerstagvormittag. Ecken und Freistöße standen auf dem Programm, eigentlich eine Stärke der Löwen in diesem Jahr. Doch zuletzt beim 0:1 gegen Fürth verpufften die zahlreichen Standards wirkungslos.

Faktenkarussell. Löwen vs. Zebras.

„Wir müssen torgefährlicher als in den letzten Spielen agieren“, fordert der 61-Jährige deshalb. Denn „wir sind in einer Situation, die wir gerne entspannter gehabt hätten. In jedem Spiel sind wir gefordert, das Optimum zu geben, läuferisch und kämpferisch an unsere Grenzen zu gehen.“ Gerade in Duisburg sei das psychologische Moment wichtig: „Der Gegner steht noch etwas mehr als wir unter Druck.“

Die mentale Stärke ist ein wichtiger Faktor in den verbleibenden fünf Spielen. Möhlmann schaut sich seine Spieler genau an, um herauszufinden, wer dem Druck am besten standhalten kann. „Es wird nicht leichter“, sagt er. „Es ist wichtig, dass die Mannschaft nicht verkrampft, sondern zu ihrer Leistung findet. Wir müssen uns aufs Wesentliche konzentrieren.“ Für den Löwen-Coach ist das eine aggressive Zweikampfführung sowie Effektivität und Gradlinigkeit im Torabschluss. „Das hat mir in den letzten Wochen gefehlt. Wir müssen das konsequenter untereinander einfordern.“

Schon „kleine Verbesserungen in diesem Bereich“ könnten zum Erfolg führen. „Wir haben gezeigt, dass wir es können“, erinnert Möhlmann an die Englische Woche, als sein Team innerhalb von sechs Tagen neun Punkte aus drei Spielen holte. „Ich kann das immer nur ansprechen und in der einen oder anderen Situation durch die Aufstellung deutlich machen. Aber letztlich müssen es die Spieler auf dem Platz richten.“

Sechzig auswärts in Duisburg, oida.

Möhlmann selbst hat den MSV Duisburg am vergangenen Sonntag beim überraschenden 2:1-Erfolg beim 1. FC Nürnberg unter die Lupe genommen. Dem Team von Trainer Ilia Gruev attestiert er „absolute Zweitliga-Qualität. Sie haben eine gute Disziplin, eine gute Ordnung auf dem Platz.“ Dabei sah er deutliche Veränderungen bei den Zebras zum Hinspiel. „Viele, die in der Vorrunde noch in der Startelf waren, sitzen mittlerweile nur auf der Bank“, führt er als Indiz an.

Umbauen muss Möhlmann sein Team für den Auftritt an der Wedau auf den defensiven Außenpositionen. Linksverteidiger Maxi Wittek wird weiterhin fehlen. Als Alternative bieten sich Sertan Yegenoglu sowie Jannik Bandowski an. Die Tendenz scheint zu Bandowski zu gehen, wobei er keine Lanze über Yegenoglu brechen will. „Sertan hat gegen Fürth einen Fehler gemacht, ansonsten aber eine ordentliche Leistung gezeigt. Ich überlege mir schon, wie ich damit umgehe.“

Ebenfalls noch offen: die Rechtsverteidiger-Position, die durch die Gelbsperre gegen Gary Kagelmacher neu zu besetzen ist. Eine offensivere Variante spricht für Daylon Claasen, eine defensivere für Milos Degenek. „Ich habe mich bereits entschieden“, verriet er, „werde es den Spielern aber erst nach dem Abschlusstraining in Duisburg mitteilen.“ Nicht mit ins Ruhrgebiet fahren Rodnei, Guillermo Vallori und Stephan Hain, die allesamt nicht hundertprozentig fit sind.

GEGNER-INTERVIEW Ilia Gruev: »Kleinigkeiten werden entscheiden.«

Mittlerweile nimmt auch der Rekord-Trainer der Zweiten Liga eine erhöhte Anspannung wahr. „Das ist eine andere Situation als vor vier Wochen. Wir können uns nicht mehr hinter der Anzahl an Spielen verstecken“, weiß Möhlmann. Umso wichtiger ist ein erfolgreicher Auftritt an der Wedau. Unterstützt wird die Mannschaft im Ruhrgebiet von mindestens 600 Fans, die über 600 km Anreise am Freitagabend in Kauf nehmen. „Da stehen wir als Mannschaft in der Verantwortung.“

 

VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN

MSV: 1 Ratajczak – 28 Bohl, 25 Meißner, 5 Bajic, 27 Poggenberg – 23 Holland, 38 Özbek – 36 Chanturia, 17 Wolze – 15 Obinna, 10 Onuegbu.
Ersatz: 30 Lenz (Tor) – 3 Hajri, 4 Bomheuer, 7 Tomané, 8 Bröker, 11 Iljutcenko, 14 Albutat, 20 Grote, 21 Feltscher, 23 Janjic, 19 Klotz, 33 Scheidhauer.
Nicht dabei: 6 Dausch (Hüft-OP), 9 De Wit (Reha nach Knieproblemen), 16 Wiegel (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), 18 Brandstetter (Trainingsrückstand).

1860:  24 Ortega – 30 Degenek, 26 Schindler, 2 Mauersberger, 17 Bandowski – 4 Bülow, 38 Lacazette – 7 Claasen, 10 Liendl, 33 Aycicek – 13 Mölders.
Ersatz: 1 Eicher (Tor) – 9 Mugosa, 11 Adlung, 18 Karger, 19 Okotie, 20 Rama, 23 Beister, 37 Yegenoglu. 
Nicht dabei: 3 Wittek (Kapseleinriss im Knie), 6 Stahl (Achillessehnenreizung), 14 Simon (Kreuzbandriss), 15 Sukalo (Aufbautraining), 16 Hain (muskuläre Probleme), 25 Kagelmacher (5. Gelbe Karte), 31 Neudecker (Schambeinentzündung), 39 Kovac (Aufbautraining).

Schiedsrichter:  Thorben Siewer (Drolshagen); Assistenten: Jan Seidel (Oberkrämer), Fabian Maibaum (Hagen); Vierter Offizieller: Christof Günsch (Marburg).

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