SECHZIGMÜNCHEN.
 

Kosta Runjaic: „Schönes Geburtstagsgeschenk für Hasan Ismaik.“

Der Treffer von Stefan Aigner wirkte auch auf Trainer Kosta Runjaic wie eine Befreiung. 

Löwen-Trainer Kosta Runjaic und Bielefelds Coach Rüdiger Rehm waren sich einige, dass Stefan Aigner mit seiner Willensstärke den Unterschied ausgemacht hat. Sowohl der Torschütze als auch Jan Mauersberger und Sportchef Thomas Eichin freuen sich über die drei Punkte, damit das Team in Ruhe weiterarbeiten kann.

STEFAN AIGNER TRIFFT, LÖWEN BESIEGEN BIELEFELD MIT 1:0.

„Der Sieg fühlt sich gut an“, sagte Löwen-Chefcoach Kosta Runjaic nach dem 1:0-Erfolg über Arminia Bielefeld. „Wir wussten um die Schwere der Aufgabe. Bielefeld spielt diszipliniert über 90 Minuten. Sie haben es uns das Leben sehr schwer gemacht.“ Spielerisch sah der 45-Jährige einen Fortschritt. „Kompliment an die Mannschaft. Sie hat versucht, von hinten heraus zu spielen. Dadurch haben wir aber mehr Chancen für den Gegner zugelassen.“ Runjaic sprach von einem verdienten Sieg. „Natürlich war nicht alles top, aber viel besser als im ersten Spiel. Das Tor war eine Willenssache von Stefan Aigner“, fand der Coach. Ab der 75. Minute sei die Mannschaft nicht mehr so bei der Sache gewesen. „Das Spiel war sehr kräfteaufreibend“, sah er die Ursache für mangelnde Konzentration in der Schlussphase. „Ich freue mich riesig für alle Löwenfreunde. Das ist sicher auch ein schönes Geburtstagsgeschenk für Hasan Ismaik.“ Die Hereinnahme vom Michael Liendl sei Ergebnis der Analyse des Fürth-Spiels gewesen. „Wir wollten ein paar Sachen verändern, denn wir wussten, dass der Gegner kompakt steht. Deshalb sollte Michael die Bälle hinten abholen. Er hat sie auch gefordert,  sie über weite Strecken gut verteilt und Verantwortung übernommen“, lobte er den Österreicher.

Bielefelds Trainer Rüdiger Rehm machte aus seiner Gefühlslage keinen Hehl: „Wir sind extrem enttäuscht, dass wir hier nichts mitnehmen konnten.“ Er hatte ein wenig hochklassiges Spiel, das von Taktik geprägt war, gesehen. Sein Team hätte 20 Minuten gebraucht, um in Fahrt zu kommen. „Wir wollten schneller umschalten, haben uns vor der Pause aber zwei klare Chancen herausgespielt. Leider konnten wir unsere Überlegenheit bei Standards nicht nutzen.“ Sechzig habe man kaum Raum gegeben, die „drei guten Individualisten“ sicher im Griff gehabt. Umso mehr ärgerte er sich über den Gegentreffer. „Da herrschte schon Unordnung an der Mittellinie. Dann unterläuft uns noch ein individueller Fehler. In dieser Szene hat man gesehen, warum Sechzig Wert auf die Verpflichtung von Stefan Aigner gelegt hat. Schade für uns, dass wir nichts mitnehmen konnten.“

Löwen-Verteidiger Jan Mauersberger sprach von einem Geduldspiel. „Wir mussten uns Bielefeld zu Recht spielen. Das hat geklappt“, sagte er mit einem Augenzwinkern. „Toll wie das Aiges in dieser Szene gemacht hat. Jetzt sind wir glücklich. Siege sind für uns wichtig, die bringen Ruhe mit sich.“ Der Verteidiger weiß nur zu gut, dass bei den Löwen noch nicht die Automatismen stimmen. „Wir müssen am Anfang beißen, die Ergebnisse ins Ziel retten und schauen, dass wir nach und nach ins Rollen kommen.“

Der Torschütze Stefan Aigner, dessen Einsatz wegen einem Zwicken im Oberschenkel lange ungewiss war, freute sich weniger über sein Tor, als vielmehr über die drei Punkte. „Wir haben als Mannschaft über weite Strecken gut gespielt“, so seine Einschätzung. „Wichtiger als das 1000. Zweitliga-Tor der Löwen war für mich, dass wir nicht schon nach dem zweiten Spiel hinten drinstehen.“ Er habe gesehen, dass in dieser Szene sein Gegenspieler den Ball annehmen wollte. „Ich habe den Fuß davor gestellt und ihm die Kugel abgenommen.“ Auch vor dem Torwart blieb er cool. „Ich habe gewartet, bis er reagiert.“ Nun müsse man schauen, „dass wir uns stetig verbessern“.

Sportchef Thomas Eichin zeigte sich erleichtert. „Es war ein schwieriges Spiel. Die Mannschaften, die hierher kommen, sind hochmotiviert. Bielefeld hat uns das Leben schwer gemacht. Wir haben versucht, den Ball zirkulieren zu lassen, um so ins Spiel zu kommen. Es war schwierig, Lücken zu finden. Normalerweise machst du das über die Außenbahnen, aber da haben wir noch Abstimmungsprobleme“, erkannte der 49-Jährige. „Das erleichtert die Sache nicht gerade. Die letzte Konsequenz, um die Bälle in den Strafraum zu spielen, hat bei uns noch gefehlt.“ Das Tor kommentierte er trocken. „Dafür haben wir Aiges geholt.“ Nach der Führung habe die Mannschaft etwas den Mut verloren. „Der Dreier ist extrem wichtig, damit das Trainerteam in Ruhe weiterarbeiten kann.“

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