SECHZIGMÜNCHEN.
 

Coach Kosta: „Solide Leistung wird gegen Hannover nicht reichen!“

Milos Degenek beim Spiel gegen St. Pauli behandelt, musste später ausgetauscht werden. Sein Einsatz gegen Hannover ist fraglich. 

Erst am Freitagmittag kurz vor 14 Uhr kehrte die Mannschaft aus Hamburg zurück, bereits am Sonntag, 25. September, steht der Löwen-Wiesnspieltag gegen Hannover 96 auf dem Programm. Anpfiff in der Allianz Arena ist um 13.30 Uhr.

Zwischen Ankunft und Training stand Chefcoach Kosta Runjaic der Presse Rede und Antwort. „Es war eine kurze Nacht“, so der 45-Jährige, „wir sind alle müde, werden bis zum Spiel am Sonntag den Fokus auf Regeneration legen.“ Dass die Löwen einen Tag weniger Pause in der Englischen Woche als Gegner Hannover 96 haben, wollte Runjaic aber nicht als Nachteil werten. „Die Zeit ist knapp, aber ich gehe davon aus, dass wir soweit bei Kräften sind, um ein erfolgreiches Spiel abzuliefern. Wir sind Profis, müssen mit den Gegebenheiten umgehen können.“

FAKTENKARUSSELL. 0:0 gegen Hannover ausgeschlossen.

In dem Kampfspiel am Millerntor gab es einige „leichtere Blessuren. Bis auf die Verletzung von Milos Degenek ist nichts Schlimmes dabei“, erklärt Coach Kosta. Der serbische Australier lässt nun das in Mitleidenschaft gezogene Knie in München untersuchen. „Heute Abend wissen wir mehr“, ist Runjaic trotzdem optimistisch, dass sein Innenverteidiger am Sonntag spielen kann.

Große Veränderungen im Kader wird es also keine geben. Zumal Filip Stojkovic und Felix Uduokhai kein Thema sind. Bei dem 19-jährigen Innenverteidiger ist es eine Vorsichtsmaßnahme. „Die Sehnenreizung im Knie ist auf das Wachstum und die Belastung im Training zurückzuführen. Deshalb soll er bis nächste Woche noch pausieren.“

Manuel Schmiedebach: Der »Leader« bei Hannover 96.

Auch in Hamburg konnte der Trainer eine erneute Entwicklung bei seinem Team feststellen. „Wir haben zwei Mal einen Rückstand aufgeholt – und das vor so einem emotionalen Publikum. Das zeigt, dass die Mannschaft und die Moral intakt sind.“ So habe man die Torschussbilanz verbessert, sich spielerisch und kämpferisch gesteigert. „Gegen St. Pauli haben wir uns für den Aufwand mit dem 2:2 belohnt, was uns gegen Union nicht gelungen ist.“ Runjaic sieht die Löwen auf dem richtigen Weg, „wissend um die Fehler, die wir immer noch machen. Die Jungs geben alles, haben eine gute Moral und Teamspirit.“

Eine weitere Steigerung sei aber notwendig, um gegen Hannover 96 zu bestehen. „Eine solide Leistung wird nicht reichen. Hannover hat einen erstklassigen Kader, viele feine Fußballer in seinen Reihen. Sie sind sehr ambitioniert, wollen unbedingt aufsteigen.“ Um gegen die Niedersachsen zu punkten, so Runjaic, bedarf es „einer kämpferischen Leistung, gemixt mit spielerischen Elementen.“

HINWEISE Die Löwen zur Wiesn dahoam gegen Hannover 96.

Einer, der das gewisse Etwas in engen Situationen ausmachen kann, ist Victor Andrade. 58 Sekunden nach seiner Einwechslung traf er mit einem unglaublichen Schuss zum 2:2, sah dann Gelb, weil er das Trikot beim Jubeln auszog und hatte später Glück, dass er nicht die Ampelkarte kassierte.

„Für uns alle war das ein wichtiges Tor“, lobte Coach Kosta den Brasilianer. „Auf alle Fälle kann er Unruhe stiften“, formulierte er zweideutig. Sein Talent sei unbestritten. „Wir müssen es in die richtigen Bahnen lenken. Victor muss sich umstellen, einiges dazulernen. Aber er bringt sich immer besser ins Teamgefüge ein“, erkennt der Coach auch bei ihm eine Entwicklung. Die Rolle des Jokers sei für den 22-Jährigen nicht zementiert. „Bei der Aufstellung entscheiden wir immer nach Trainingsleistungen und den Anforderungen fürs Spiel. Wenn Victor sein Temperament in die richtige Bahnen lenkt, kann es gut sein, dass er auch mal von Anfang an spielt.“

VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 21 Zimmermann – 5 Perdedaj, 2 Mauersberger, 30 Degenek, 3 Wittek – 11 Adlung, 10 Liendl – 8 Matmour, 33 Aycicek – 13 Mölders, 40 Olic.
Ersatz: 1 Eicher, 24 Ortega (beide Tor) – 4 Bülow, 9 Mugosa, 7 Claasen, 16 Busch, 18 Karger, 20 Rodnei, 31 Andrade.
Nicht dabei: 12 Ribamar, 14 Simon (beide Aufbautraining), 15 Sukalo (Muskelbündelriss), 17 Uduokhai (Beschwerden an der Patellasehne), 22 Stojkovic (Zerrung im Oberschenkel),  29 Aigner (Innenbandteilruptur am rechten Knie), 38 Lacazette (Aufbautraining), 19 Neuhaus, 23 Helmbrecht, 27 Heinrich (alle U21).

96: 1 Tschauner – 25 Sorg, 4 Strandberg, 31 Anton, 3 Albornoz – 6 Bakalorz, 8 Schmiedebach – 11 Klaus, 18 Fossum, 26 Karaman – 9 Sobiech.
Ersatz: 30 Sahin-Radlinger (Tor) – 7 Prib, 10 Maier, 14 Harnik, 19 Hübner, 21 Wolf, 24 Füllkrug, 28 Bähre, 33 Arkenberg, 34 Dierßen, 38 Sulejmani.
Nicht dabei: 5 Sané (Rote Karte), 15 Hoffmann (Trainingsrückstand), 17 Bech (Aufbautraining nach Knieverletzung),20 Felipe (Hüftprobleme), 22 Hübers (Kreuzbandriss), 29  Gueye (Jochbeinbruch), 35 Benschop (muskuläre Probleme), 37 Sarenren Bazee (Hüftoperation).

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau); Assistenten: Nicolas Winter (Scheibenhardt), Viatcheslav Paltchikov (Groß Grönau); Vierter Offizieller: Marcel Göpferich (Bad Schönborn).

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