Irgendwie klappt es bei den Löwen nicht mit Punkten bei Wiesn-Heimspielen. Lange war die Partie trotz bester Chancen von Hannover 96 torlos, ehe Kenan Karaman nach einer Ecke zur Führung einköpfte (67.). Trotz intensiver Bemühungen der Sechzger danach, sollte der Ausgleich nicht gelingen. Im Gegenteil: Der eingewechselte Martin Harnick traf nach einem Konter zum 2:0-Endstand (87.).
Personal: Verletzungsbedingt oder wegen Trainingsrückstandes musste Löwen-Chefcoach Kosta Runjaic beim Wiesnheimspiel gegen Hannover auf Lucas Ribamar, Krisztian Simon (beide Aufbautraining), Goran Sukalo (Muskelbündelriss), Felix Uduokhai (Beschwerden an der Patellasehne), Filip Stojkovic (Zerrung im Oberschenkel), Moritz Heinrich (Muskelfaseranriss), Stefan Aigner (Innenbandteilruptur am rechten Knie), Milos Degenek (Abriss des Innenmeniskus am Innenband) und Romuald Lacazette (Aufbautraining) verzichten. Vitus Eicher, Florian Neuhaus und Nicholas Helmbrecht sammelten Spielpraxis tags zuvor bei der U21 gegen die Club-Reserve (1:4). Für den verletzten Degenek rückte Kai Bülow in die Anfangsformation und Daylon Claasen kam für Levent Aycicek in die Startelf.
STIMMEN Thomas Eichin: „Wir haben mehr falsch als richtig gemacht.“
Spielverlauf: In der 5. Minute tauchte plötzlich Felix Klaus nach einem Pass in die Tiefe von Manuel Schmiedebach aus stark abseitsverdächtiger Position vor Jan Zimmermann auf. Der Löwen-Keeper wehrte den Schuss des 96er ab und auch den Nachschuss von Miiko Albornoz parierte er zur Ecke. Nach einer Freistoßflanke von Iver Fossum fünf Meter vorm rechten Strafraueck kam Waldemar Anton im Rückraum zum Abschluss, sein Aufsetzer aus zwölf Metern strich knapp über die Querlatte (9.). Eine Riesenchance hatten die Niedersachsen nach einer Viertelstunde. Kenan Karaman überlief an der rechten Strafraumseite Jan Mauersberger, seine flache Hereingabe landete abgefälscht bei Klaus, der am zweiten Pfosten aus sieben Metern vollkommen frei zum Abschluss kam, doch erneut reagierte Zimmermann Weltklasse, parierte den Schuss mit dem Fuß (16.). Den ersten gelungen Spielzug der Löwen sahen die Zuschauer in der 18. Minute. Eine Rechtsflanke nach schnellem Umschaltspiel von Fanol Perdedaj erreichte Sascha Mölders mit dem Kopf, doch er brachte keinen Druck hinter den Ball, so dass Philipp Tschauner problemlos aufnehmen konnte (18.). Hannover kam in der 28. Minute in Überzahl zu einer Kontersituation, nachdem ein Zuspiel von Perdedaj auf der rechten Seite Claasen nicht erreicht hatte, doch Innenverteidiger Mauersberger klärte per Kopf in höchster Not vor Sobiech zur Ecke. Zwei Minuten später kamen die Niedersachsen durch Fossum erneut über die rechte Seite vors Löwen-Tor, diesmal blockte Mauersberger den Fünf-Meter-Schuss von Klaus (30.). Im Anschluss an einen abgewehrten Eckball flankte Karim Matmour von rechts in die Mitte, Mauersberger köpfte im Zurücklaufen, setzte die Kugel aber deutlich neben das 96er-Tor (37.). Gefährlicher die Szene in der 39. Minute. In einen Freistoß von Michael Liendl aus dem rechten Halbfeld liefen Mölders und Kai Bülow, doch beide kamen am Fünfmeterraum einen Schritt zu spät (39.). Unterm Strich war das 0:0 zur Pause aber eher für die Sechzger schmeichelhaft. Hannover wirkte viel gefährlicher im letzten Spieldrittel.
Nach Wiederbeginn nahm die Partie nur langsam Fahrt auf. Die erste Möglichkeit hatte erneut Hannover. Klaus setzte sich halblinks durch, in der Mitte kam Karaman an die Kugel, doch Claasen spitzelte ihm das Spielgerät bei seinem Schussversuch aus 15 Metern vom Fuß (54.). Ein Schuss von Matmour aus 22 Metern ging in der 61. Minute am linken Pfosten vorbei. Eine weitere Riesenmöglichkeit besaßen die Gäste drei Minuten später. Albornoz hatte von links geflankt, im Rücken der Abwehr stahl sich Fossum davon, setzte seinen Flugkopfball aus sechs Metern jedoch über das leere Tor (64.). In der 67. Minute fiel die längst überfällige Führung. Fossum hatte einen Eckball von rechts an den kurzen Pfosten gelupft, Karaman kam gegen Mauersberger zum Kopfball, drückte aus kurzer Distanz die Kugel zum 1:0 unter die Latte. Danach brachte Löwen-Coach Kosta Runjaic mit Victor Andrade, Stefan Mugosa und Levent Aycicek in kurzer Zeit drei frische Offensivkräfte. Daniel Adlung hatte bei einem Schuss aus 18 Meter zu viel Rücklage, zielte nur knapp über das Tor von Tschauner (77.). Plötzlich war mehr Leben im Spiel der Sechzger. Doch das Tor gelang den Gästen nach einem Konter. Der eingewechselte Martin Harnik blieb vor Zimmermann cool, traf vom rechten Strafraumeck unten links zum 2:0-Endstand (87.). Danach war die Luft endgültig raus, die zweite Heimniederlage in Folge besiegelt.
STENOGRAMM: 7. Spieltag, 25.09.2016, 13.30 Uhr
1860 München - Hannover 96 0:2 (0:0)
1860: 21 Zimmermann – 5 Perdedaj, 2 Mauersberger, 4 Bülow, 3 Wittek – 11 Adlung, 10 Liendl – 8 Matmour, 7 Claasen – 13 Mölders, 40 Olic.
Ersatz: 24 Ortega (beide Tor) – 9 Mugosa, 16 Busch, 18 Karger, 20 Rodnei, 31 Andrade, 33 Aycicek.
96: 1 Tschauner – 25 Sorg, 4 Strandberg, 31 Anton, 3 Albornoz – 6 Bakalorz, 8 Schmiedebach – 11 Klaus, 18 Fossum, 26 Karaman – 9 Sobiech.
Ersatz: 30 Sahin-Radlinger (Tor) – 7 Prib, 10 Maier, 14 Harnik, 19 Hübner, 24 Füllkrug, 28 Bähre.
Wechsel: Andrade für Liendl (66.), Mugosa für Mölders (70.), Aycicek für Claasen (73.) - Harnik für Sobiech (59.), Maier für Fossum (82.), Prib für Klaus (88.).
Tore: 0:1 Karaman (67.), 0:2 Harnik (87.).
Gelbe Karten: Matmour - Albornoz.
Zuschauer: 26.100 in der Allianz Arena..
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau); Assistenten: Nicolas Winter (Scheibenhardt), Viatcheslav Paltchikov (Groß Grönau); Vierter Offizieller: Marcel Göpferich (Bad Schönborn).