Löwen-Trainer Kosta Runjaic will im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart „Kampf und Leidenschaft“ sehen. Anpfiff in der Mercedes-Benz-Arena am Freitagabend, 21. Oktober 2016, ist um 18.30 Uhr.
Der 45-Jährige und sein Team haben die Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf restlos aufgearbeitet. Das Ergebnis: „Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht bekommen“, so die Ankündigung des Coaches. Er fordert die Grundtugenden Mut, Wille und Kampfbereitschaft von „der Nummer Eins bis zum Zeugwart. Wir müssen mit Energie und Einsatz alles dafür tun, dass die Fans zufrieden sind – unabhängig vom Ergebnis. Das heißt aber nicht, dass wir in Stuttgart nicht punkten wollen!“
Primär gehe es auch darum, durch Charakter und die richtige Einstellung verlorenen Kredit zurückzugewinnen. Von seinem Team erwartet er „eine gewisse Spannungslage, wenn das Spiel beginnt.“ Wachrütteln, damit jeder einzelne den Ernst der Lage erkennt. „Ich habe einige Muster gesehen, die bei Sechzig schon in den letzten Jahren da waren.“ Er und sein Trainerteam arbeiten dagegen an und wollen „die Mannschaft in den entsprechenden Wettkampfmodus bringen“.
Sich selbst nimmt Runjaic von der Kritik nicht aus. „Die personellen Entscheidungen, die ich in den letzten beiden Spielen getroffen habe, sind nicht aufgegangen.“ Im Nachhinein sei man immer schlauer, „deswegen werde ich die Startelf verändern“.
SECHZIG AUSWÄRTS IN CANNSTATT, OIDA.
In der 0:5-Niederlage der Schwaben am vergangenen Spieltag bei Dynamo Dresden sieht Runjaic keinen Vorteil für sein Team. Im Gegenteil: „Stuttgart sinnt auf Wiedergutmachung. Von der Qualität und der Besetzung her ist der VfB sicher der Favorit“, findet der 1860-Coach. „Deswegen müssen die Spieler, die auf dem Platz stehen, brennen.“
Im Gegensatz zu seiner sonstigen Gewohnheit gab Runjaic Innenverteidiger Rodnei bereits frühzeitig eine Startelf-Garantie: „Er wird spielen, wenn nichts passiert.“ Der Brasilianer sei ein „Wettkampftyp“ und habe eine starke körperliche Präsenz. Außerdem bringe er die nötige Spannung mit. „Rodnei ist ein Kämpfer, der durch seine Erfahrung und sein Stellungsspiel der Abwehr Sicherheit verleiht.“ Außerdem verliere „Papa“, wie er im Mannschaftskreis gerufen wird, nicht gerne. „Bei ihm bin ich mir absolut sicher, dass er alles gibt. Er ist ein Spieler, der über die Schmerzgrenze geht.“
Genau diese Charaktereigenschaften möchte der Coach in Stuttgart sehen. Denn in Bezug auf personelle Veränderungen sind ihm weitgehend die Hände gebunden. Sebastian Boenisch ist nach wie vor nicht einsatzfähig, Felix Uduokhai nach sechs Wochen Trainingspause keine Alternative. Youngster Kilian Jakob und U21-Kapitän Felix Weber, die mit den Profis trainieren, will der Coach nicht verheizen: „Ich arbeite verantwortungsvoll!“
Deshalb setzt sich Runjaic erst einmal auf seinen Zweitliga-Kader. So macht er keinen Hehl daraus, dass er mit der gezeigten Leistung von Rechtsverteidiger Marnon Busch nicht zufrieden war. „Wir haben Daylon Claasen, der hinten schon eingesprungen ist, und Fanol Perdedaj, der die Position in der Nationalmannschaft des Kosovo spielt“, zählt er seine Optionen auf. Danach stehen erst Jakob oder Weber zur Disposition.
Nun komme es auf ihn, den Trainer an, spricht Runjaic in der dritten Person über sich, die richtigen Spieler auszusuchen, „die vor der großen Kulisse das Spiel mit Kampf und Leidenschaft angehen und möglichst punkten“.
VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN
VfB: 1 Langerak – 19 Großkreutz, 5 Baumgartl, 4 Sunjic, 2 Insua – 25 Zimmermann – 20 Gentner, 31 Özcan – 11 Asano, 10 Maxim – 9 Terrode.
Ersatz: 13 Grahl (Tor) – 6 Zimmer, 8 Grgic, 14 Heise, 15 Carlos Mané, 16 Klein, 21 Pavard, 34 Tashchy, 35 Kaminski, 41 Sama.
Nicht dabei: 7 Hosogai (Zehenbruch), 17 Werner (Adduktorenprobleme), Ginczek (Aufbautraining nach Kreuzbandriss).
1860: 21 Zimmermann – 7 Claasen, 2 Mauersberger, 20 Rodnei, 3 Wittek – 38 Lacazette – 31 Andrade, 8 Matmour, 10 Liendl, 18 Karger – 13 Mölders.
Ersatz: 1 Eicher, 24 Ortega (beide Tor) – 4 Bülow, 5 Perdedaj, 9 Mugosa, 11 Adlung, 16 Busch, 17 Uduokhai, 19 Neuhaus, 23 Helmbrecht, 33 Aycicek.
Nicht dabei: 6 Boenisch (muskuläre Probleme), 12 Ribamar, 14 Simon (beide Aufbautraining), 15 Sukalo (Muskelbündelriss), 22 Stojkovic (Aufbautraining), 29 Aigner (Innenbandteilruptur am rechten Knie), 30 Degenek (Innenmeniskusabriss), 40 Olic (Sperre nach Sportgerichtsurteil).
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn); Assistenten: Johann Pfeifer (Rodgau), Andreas Steffens (Mechernich); Vierter Offizieller: Jonas Weickenmeier (Frankfurt/Main).