Daniel Bierofka geht mit Rückenwind in sein letztes Zweitliga-Spiel als Cheftrainer. Am Samstag, 10. Dezember 2016, treten die Löwen begleitet von über 1.000 Fans beim VfL Bochum an. Anpfiff im Vonovia Ruhrstadion ist um 13 Uhr.
FAKTENKARUSSELL. Achtung vor Ex-Löwe Mlapa.
„Die Aufgaben werden nicht leichter“, stellt Daniel Bierofka vor der Fahrt in den Ruhrpott fest. „Zuerst beim Tabellenführer Braunschweig. Dann gegen Dresden, die sechs Spiele in Folge ungeschlagen waren, dabei 14 Punkte holten. Und nun gegen Bochum, die bisher kein Heimspiel verloren heben.“
Trotzdem ist der 37-Jährige vor der Fahrt an die Castroper Straße optimistisch. „Dort ewas zu holen, ist sicher nicht unmöglich“, sagt er. „Nach dem Seig gegen Dresden fahren wir mit Rückenwind dorthin.“ Was so ein Dreier ausmacht, sei im Training zu sehen. „Die Stimmung ist wesentlich besser als zuvor. Auch wenn ich fünf Euro ins Phrasenschwein zahlen muss: Für Siege gibt es kein Ersatz.“
Auch personell kann Bierofka aus dem Vollen schöpfen. Neben den langzeitverletzten Lucas Ribamar, Krisztian Simon und Victor Andrade muss er lediglich auf drei weitere Spieler verzichten. Marnon Busch zog sich beim Dienstagtraining eine Prellung am linken Knie zu, fällt ebenso aus wie Nico Karger mit einer fiebrigen Erkältung. Sebastian Boenisch ist zwar wieder ins Lauftraining eingestiegen, ist aber keine Option. „Es ist nichts Schlimmeres, aber in diesem Jahr wird er uns nicht mehr helfen können.“
Sechzig auswärts im Pott, oida.
Bierofka denkt mit Wehmut an das Spiel gegen Bochum. Es ist aufgrund der DFL-Statuten sein letztes als Interimscoach. „Natürlich fällt es mir schwer. Es ist ja bereits das zweite Mal für mich. Ich habe viel investiert, gewisse Prozesse eingeleitet. Und nun, wo ich sehe, dass es zu laufen beginnt, muss ich gehen. Ich hätte das Ganze gerne weiterhin begleitet.“ Deshalb steht für den Ex-Profi ganz oben auf der Agenda, „den Fußball-Lehrer zu machen“.
Als Trainer hat Biero „eine klare Vorstellung, wie Fußball funktioniert“. Mit seinen Mannschaften will er den Gegner immer unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen. „Er muss uns immer spüren. Entsprechend laufintensiv ist unser Spiel.“ 70 Minuten reichte gegen Dresden die Kraft, 240 Sprints wurden absolviert. „Das sind Laufwerte, die normalerweise nur RB Leipzig hat“, sagte der Trainer nicht ohne Stolz. „Durch die vielen Ballgewinne holen wir uns Selbstvertrauen. Der nächste Schritt muss jetzt sein, dass wir bei Ballbesitz ruhiger werden und zum Abschluss kommen.“
Für das letzte Spiel des Jahres gegen Heidenheim geht Bierofka davon aus, dass sein Co-Trainer Denis Bushuev, der die UEFA Pro Lizenz besitzt, übernehmen wird. „Ich werde ihn und die Mannschaft unterstützten“, geht er gerne zurück ins zweite Glied. Wie es danach weitergeht, weiß Bierofka noch nicht. „Fakt ist nur, dass ich einen Vertrag als U21-Trainer habe. Alles andere wird sich noch entscheiden.“
Ansonsten steht für ihn das Bochum-Spiel absolut im Fokus. Das ganze „Drumherum“ gilt es auszublenden. „Ich versuche, die Mannschaft so gut wie möglich aufs Tagesgeschäft vorzubereiten“, umschreibt er seine Aufgabe. „Gegen Dresden haben die Jungs eine gute Reaktion gezeigt. Wir haben es selbst in der Hand, durch Erfolge auf dem Platz die Stimmung ins Positive zu wandeln.“
VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN
VfL: 1 Riemann – 18 Gyamerah, 17 Dawidowicz, 2 Hoogland, 24 Perthel – 8 Losilla, 39 Stiepermann – 15 Merkel, 9 Wurtz, 36 Quaschner – 14 Mlapa.
Ersatz: 32 Dornebusch (Tor) – 4 Canouse, 6 Wydra, 7 Gündüz, 11 Novikovas, 16 Gül, 23 Weilandt, 27 Rieble, 28 Krafft, 29 Leitsch, 31 Baack, 34 Pavlidis, 35 Galstyan.
Nicht dabei: 5 Bastians (Muskelbündelriss), 10 Eisfeld (Knorpelschaden), 19 Fabian (Aufbautraining), 21 Celozzi (Muskelfaserriss), 22 Stöger (Kreuzbandriss), 25 Bandowski (Aufbautraining), 26 Saglam (Innenbandriss).
1860: 24 Ortega – 22 Stojkovic, 2 Mauersberger, 17 Uduokhai, 3 Wittek - 4 Bülow, 38 Lacazette - 29 Aigner, 10 Liendl, 33 Aycicek - 40 Olic.
Ersatz: 1 Eicher, 21 Zimmermann (beide Tor) - 5 Perdedaj, 7 Claasen, 8 Matmour, 9 Mugosa, 11 Adlung, 13 Mölders, 15 Sukalo, 19 Neuhaus, 20 Rodnei, 23 Helmbrecht, 27 Heinrich, 28 Weber, 30 Degenek.
Nicht dabei: 6 Boenisch (Muskelverletzung), 12 Ribamar (Aufbautraining), 14 Simon (Aufbautraining), 16 Busch (Knieprellung), 18 Karger (grippaler Infekt), 26 Jakob (U19), 31 Victor Andrade (Kreuzbandriss).
Schiedsrichter: Benedikt Kempkes (Thür); Assistenten: Marcel Göpferich (Bad Schönborn), Patrick Kessel (Norheim); Vierter Offizieller: Oliver Lossius (Sondershausen).