SECHZIGMÜNCHEN.
 

Bierofka: „Wir waren zu hektisch & fahrig.“

Alles andere als zufrieden war Daniel Bierofka mit der Leistung, die sein Team in Bochum ablieferte. 

Alle waren sich einig, dass das Spiel im Bochumer Ruhrstadion sicher kein fußballerischer Leckerbissen war. Die Löwen sahen die entscheidende Szene in der vergebenen Großchance von Stefan Aigner in der 63. Minute, während Gertjan Verbeek sich über „Einsatzwille und Leidenschaft“ seines Teams freute.

SPIELBERICHT Irreguläres Tor sichert Bochum das glückliche 1:0.

Für Daniel Bierofka ging das Engagement als Cheftrainer mit der 0:1-Niederlage beim VfL Bochum unglücklich zu Ende. Die Bilanz: Ein Sieg und zwei Niederlagen in den drei Partien als Interimscoach. „Die 1. Halbzeit war sehr zerfahren“, stellte der 37-Jährige fest. „Wir sind auf die zweiten Bälle gegangen. So konnten wir uns ein paar Chancen erarbeiten. Letztendlich waren wir aber nicht zwingend genug.“ Nach der Pause hätte Bochum mehr Druck gemacht. „Tego hat uns im Spiel gehalten“, lobte er seinen Torwart. Gleichzeitig trauerte er der „Riesenchance von Aiges“ nach. „Wenn er das Tor macht, dann können wir hier etwas mitnehmen. Ob verdient oder nicht“, wäre Bierofka egal gewesen. „Stattdessen bekommen wir auf der anderen Seite ein blödes Tor“, ärgerte er sich. Unterm Strich sei sein Team aber „im Abschluss zu hektisch und fahrig vorm Tor“ gewesen. Direkt nach Spielschluss legte Bierofka den Fokus auf die letzte Partie des Jahres: „Gegen Heidenheim wollen wir versuchen, etwas zu holen - am besten natürlich gewinnen. Wir werden vor der Winterpause nochmals alles in die Waagschale werfen. Das ist das einzige, was in unserer Situation Ruhe verschafft.“

Bochums Coach Gertjan Verbeek musste am Morgen auch noch auf Innenverteidiger Tim Hoogland verzichten. Damit stand ihm nur noch Timo Perthel aus seiner etatmäßigen Viererkette zur Verfügung. „Wir mussten so viele Umstellungen vornehmen. Deshalb habe ich zu meinem Team gesagt: Das einzige, was ich erwarte, ist Einsatzwille und Leidenschaft. Es war klar, dass heute nicht die üblichen Automatismen greifen werden. Dazu hatten wir zu wenig Erfahrung auf dem Platz.“ Wegen der schwierigen Ausgangslage war er am Ende hochzufrieden. „Letztlich haben wir uns das Glück heute verdient, auch wenn der Sieg glücklich war.“ Die Szene, als er von Schiedsrichter Benedikt Kempkes auf die Tribüne beordert wurde, kommentierte der Niederländer lakonisch: „Ich habe doch nur technisch versiert den Ball angenommen.“

Löwen-Kapitän Stefan Aigner fand, „dass man uns kämpferisch nichts vorwerfen kann. Spielerisch war es aber eindeutig zu wenig“, stellte der 29-Jährige fest. „Ich hatte die Chance zum 1:0. Und dann bekommen wir so ein dummes Gegentor“, ärgerte sich der Offensivspieler. „Trotz alle dem war es kein gutes Spiel von uns“, gestand er freimütig ein.

1860-Keeper Stefan Ortega sprach ebenfalls die Szene in der 63. Minute an. „Mit einem bisschen Glück macht Aiges das Tor. Dann kann es hier ganz anders laufen.“ Es sei zu erwarten gewesen, dass es ein schwieriges Spiel wird. „Schließlich hat Bochum noch kein Heimspiel verloren. Umso grausamer war es für uns, so ein dämliches Tor zu bekommen.“ Insgesamt war die Partie „sicher kein Leckerbissen für die Zuschauer. Wir haben viel mit langen Bällen agiert, trotzdem unsere Möglichkeiten bekommen. Nach einer Eckenserie hebt dann Canouse den Ball mit Glück lang rein. Das ist eine bittere Pille, die wir heute schlucken mussten.“ 

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