Für Denis Bushuev ist die Partie am Freitagabend, 16. Dezember 2016, gegen den 1. FC Heidenheim seine zweite als Löwen-Chefcoach – die erste vor eigenem Publikum. Anpfiff in der Allianz Arena ist um 18.30 Uhr.
Seit 2004 ist der im russischen St. Petersburg geborene Busuhev bei den Löwen. Erst war er Spieler, später wechselte er ins Trainerfach. Die meiste Zeit arbeitete der 34-Jährige, der seit 2013 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, im Jugendbereich. Aber bereits unter Alexander Schmidt war er Assistent bei den Profis.
Als Daniel Bierofka im Februar 2015 die Löwen-Reserve von Torsten Fröhling übernahm, wurde Bushuev sein Co-Trainer. Seitdem bilden die beiden ein kongeniales Paar am Spielfeldrand, übernahmen in der letzten Saison schon einmal interimsmäßig die Verantwortung für die Zweitliga-Mannschaft. Auch damals musste Bushuev im letzten Saisonspiel für Bierofka einspringen. Der 34-Jährige besitzt seit 2011 die erforderliche UEFA Pro Lizenz.
Faktenkarussell. Unfair vs. Fair.
Für ihn ist das kein Problem. „Wir haben von Anfang an gewusst, dass Daniel nur drei Spiele als Cheftrainer machen darf“, sagt er. „Ich konnte ja nicht die Mannschaft im Stich lassen“, sieht sich Bushuev, der sich lieber im Hintergrund hält, in der Verantwortung. „Ich kann auch unangenehm werden, wenn es nicht gut läuft“, sagt er über sich selbst. „Aber normalerweise bin ich schon ruhiger als Biero.“ Und wie ist das Verhältnis zwischen den beiden am Freitag? „Daniel wird mir assistieren!“, sind die Kompetenzen klar geregelt. „Wir kommunizieren aber immer im ganzen Trainerteam, stellen die Mannschaft #gemeinsam auf.“
Bushuev wird die klassischen Aufgaben eines Cheftrainers für die Partie gegen Heidenheim übernehmen. Pressekonferenz vor und nach dem Spiel sowie die dazugehörigen TV-Termine. Wie es danach für ihn weitergeht, steht auch schon fest: „Am 11. Januar 2017 werde ich wieder mit der Amateurmannschaft auf Platz drei stehen.“
Marc Schnatterer: Der »Leader« beim 1. FC Heidenheim.
Aber jetzt liegt der Fokus erst mal auf Heidenheim. „Wir wissen, dass sie einen Lauf haben, mit viel Selbstvertrauen nach München kommen. Heidenheim steht nicht umsonst auf Platz vier.“ Trotzdem werde man sich nicht am Gegner orientieren. „Wir wollen unsere Stärken durchsetzen, konzentriert in der Defensive arbeiten und bei Ballgewinn schnell nach vorne spielen“, so die Devise.
Heidenheim habe eine gewachsene Mannschaft mit einem Trainer, der sich in seiner zehnten Saison an der Brenz befindet. „Sie kommen über den Kampf, haben viele großgewachsene Spieler in ihren Reihen. Bei Standards müssen wir deshalb aufpassen, dass die Aufteilung stimmt. Eigentlich ist Heidenheim eine typische Zweitliga-Mannschaft“, findet Bushuev, der trotzdem optimistisch in die Partie geht. „Wir haben ein gutes Team. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir erstmals gegen Heidenheim gewinnen.“
Der Löwen-Ticketgutschein.
Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Stefan Aigner. Der Kapitän konnte nach seinem Magen-/Darm-Infekt bis Mittwoch nur Lauftraining absolvieren, stieg erst einen Tag vor dem Spiel ins Mannschaftstraining ein. „Wir müssen abwarten, wie der Gesundheitszustand ist.“ Dagegen werden Karim Matmour (Magen-/Darm-Probleme), Stefan Mugosa (Bronchitis) und Nico Karger (grippaler Infekt) ebenso ausfallen wie Goran Sukalo mit Patellasehnenproblemen. Dazu kommen die langzeitverletzten Lucas Ribamar, Krisztian Simon und Victor Andrade.
VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 24 Ortega – 22 Stojkovic, 2 Mauersberger, 17 Uduokhai, 3 Wittek - 4 Bülow, 38 Lacazette - 29 Aigner, 10 Liendl, 33 Aycicek - 40 Olic.
Ersatz: 1 Eicher, 21 Zimmermann (beide Tor) - 5 Perdedaj, 7 Claasen, 11 Adlung, 13 Mölders, 16 Busch, 19 Neuhaus, 20 Rodnei, 23 Helmbrecht, 27 Heinrich, 28 Weber, 30 Degenek.
Nicht dabei: 6 Boenisch (Muskelverletzung), 8 Matmour (Magen-/Darm-Virus), 9 Mugosa (Bronchitis), 12 Ribamar (Aufbautraining), 14 Simon (Aufbautraining), 15 Sukalo (Patellasehnenprobleme), 18 Karger (grippaler Infekt), 26 Jakob (U19), 31 Victor Andrade (Kreuzbandriss).
FCH: 1 Müller – 29 Strauß, 5 Wittek, 33 Beermann, 28 Feick – 8 Griesbeck, 26 Titsch-Rivero – 38 Skarke, 21 Kleindienst, 7 Schnatterer – 15 Verhoek.
Ersatz: 24 Schnitzler (Tor) – 8 Rasner, 9 Morabit, 10 Finne, 11 Thomalla, 12 Halloran, 16 Becker, 17 Atanga, 20 Philp, 30 Theuerkauf, 31 Widemann, 36 Gnaase.
Nicht dabei: 23 Kraus (Kreuzbandriss).
Schiedsrichter: Robert Kempter (Stockach); Assistenten: Marcel Schütz (Worms), Marcel Gasteier (Weisel); Vierter Offizieller: Jan Neitzel (Hamburg).