Sowohl Löwen-Trainer Vitor Pereira als auch Bielefelds Coach Jürgen Kramny waren sich einig, dass die 2. Halbzeit den Sechzgern gehörte. Aber Pereira monierte auch die fehlende Durchschlagskraft. Trotzdem, und da ist er sich mit Christian Gytkjaer, Daniel Adlung und Stefan Ortega einig, erkannte er eine Steigerung im Spiel der Sechzger.
„Letzte Woche haben wir glücklich gewonnen. Diesmal haben wir besser gespielt und nichts mitgenommen. So ist Fußball“, brachte Löwen-Coach Vitor Pereira die 90 Minuten von Bielefeld auf den Punkt. „Ich denke, wir hätten heute mindestens ein Unentschieden verdient.“ Der 48-Jährige sprach von einer „schwierigen ersten Hälfte. Wir haben uns gegen eine körperliche und gut organisierte Mannschaft sehr schwergetan. Besonders mit den zweiten Bällen hatten wir unsere Probleme. So sind auch die Tore gefallen.“ Nach der Pause sei sein Team besser im Spiel gewesen. „Man hat gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Allerdings haben wir kein Mittel gefunden gegen einen Gegner, der Defensiv gut stand. Für uns war es schwierig, richtige Chancen zu kreieren. Wir haben es durchs Zentrum und über die Außen versucht. Aber der Gegner hat dicht gemacht.“ Für ihn war es von Anfang an klar, „dass wir nicht alle Spiele gewinnen. Trotz der Niederlage bin ich aber mit der 2. Halbzeit zufrieden. Es war eine Entwicklung zu sehen.“
Sein Trainerkolleg Jürgen Kramny lobte sein Team. „Wir haben von Beginn an Druck gemacht, sind gut reingekommen und haben den Gegner zu Fehlern gezwungen.“ Über das 1:1 meinte er: „Das war sehr gut von Sechzig herausgespielt.“ Die erneute Führung für sein Team bezeichnete Kramny als „Willensleistung. In der 2. Halbzeit hatten die Sechzger dann viel Ballbesitz und haben viel versucht. Für uns war es wichtig, dass wir im Strafraum gut standen. So ist es uns gelungen, die Standards zu verteidigen.“ Besonders freute sich der Fußballlehrer, „dass wir in der letzten halben Stunde, die zuletzt unsere Achillesferse war, ohne Gegentor blieben. Letztendlich haben wir mit Leidenschaft und Teamgeist verdient gewonnen.“
SPIELBERICHT Gytkjaer trifft bei 1:2-Niederlage in Bielefeld.
Torschütze Christian Gytkjaer war trotz seines Premierentreffers enttäuscht. „Wir haben gut gespielt, aber waren vor allem in der 1. Halbzeit in einigen Situationen zu hektisch und haben viele Bälle verloren. Da müssen wir in Zukunft ruhiger agieren.“ Nach der Pause und vor allem gegen Ende der Partie „waren wir die dominierende Mannschaft und haben besser gespielt. Man konnte im Spiel eine Entwicklung sehen. Ich denke, wir können uns in den nächsten Wochen weiter steigern.“
„In der 1. Halbzeit ist es uns nicht gelungen, unser Spiel auf den Platz zu bringen“, analysierte Kapitän Daniel Adlung. „Wir waren zu ängstlich, die Abläufe haben noch nicht gepasst.“ Seine Forderung: „Da müssen wir einfach mutiger sein. In der zweiten Hälfte ist uns vieles besser gelungen. Wir hatten die Ballkontrolle, allerdings kam der letzte Pass nicht an, die Abschlüsse haben gefehlt.“
Torhüter Stefan Ortega musste kaum eingreifen und war bei den beiden Gegentreffern machtlos. „Natürlich macht es nie Spaß, bei einem ehemaligen Verein zu verlieren. Ich denke, wir sind nach beiden Gegentoren gut zurückgekommen und hatten das Spiel in der 2. Halbzeit im Griff.“