Löwen-Trainer Vitor Pereira vermisste bei seinem Team „Aggressivität und Mentalität“ vor der Pause. Union-Coach Jens Keller monierte lediglich die Chancenausbeute, während 1860-Kapitän die „Art und Weise“ des Löwen-Auftritts bemängelte.
„Klar sind wir auf eine gute Mannschaft getroffen, die technisch und taktisch stark vorbereitet war“, fand Löwen-Chefcoach Vitor Pereira. „Ein Punkt wäre heute gut gewesen.“ Aber, so räumte der 48-Jährige offen ein, die gezeigte Leistung sei dazu nicht ausreichend gewesen. „In der 1. Halbzeit war keine Mannschaft auf dem Platz. Wir haben keine Gegenwehr gezeigt“, bemängelte der Portugiese. „So waren wir zu wenig in den Zweikämpfen, haben viele Räume gelassen. Damit waren wir nicht konkurrenzfähig. Die 2. Halbzeit war besser, ausgeglichener.“ Doch letztlich habe Union Berlin völlig verdient gewonnen. „Unsere Realität ist jetzt das nächste Spiel. Darauf müssen wir uns vorbereiten und an einer besseren Aggressivität und Mentalität arbeiten, es einfach besser machen als hier in Berlin.“
STIMMEN Löwen unterliegen bei Union Berlin mit 0:2.
Richtig zufrieden zeigte sich Union-Trainer Jens Keller. „Ich bin heute stolz auf meine Mannschaft. Wir haben unter der Woche ein paar taktische Umstellungen vorgenommen. Das war ganz große Klasse, wie die Mannschaft das umgesetzt hat. Mein Respekt, wie die Jungs mit der Situation umgegangen sind. Dafür trainieren wir, um so auftreten zu können.“ Der Mannschaftsverbund habe funktioniert. „Wir haben eigentlich nur einen Lattenschuss zugelassen.“ Wenn er etwas zu bemängeln hätte, so Ex-Löwe Keller, dann sei das die Chancenverwertung. „Das einzige Manko war, dass wir zur Pause nicht schon 2:0 oder 3:0 führen.“
Kapitän Kai Bülow zeigte sich „maximal frustriert“. „Wir haben heute keinen Weg in die Kompaktheit gefunden. Wir dürfen einfach nicht so viele Räume zulassen und müssen besser in die Zweikämpfe kommen. Als Team müssen wir das einfach besser machen. Mit der Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind, war es nicht möglich, Punkte zu holen.“ Dabei habe man sich deutlich mehr vorgenommen. „Das ist enttäuschend. Wir arbeiten auch auswärts daran, besser zu werden“, kommentierte der 30-Jährige die siebte Auswärtsniederlage in Folge. „Wir werden das Spiel unter der Woche analysieren, abhaken und arbeiten, um dann gegen St. Pauli wieder volle Pulle zu geben.“