SECHZIGMÜNCHEN.
 

Der fordernde Vitor Pereira freut sich über die Punkte.

Vitor Pereira hatte während des Spiels viel zu kritisieren, freute sich am Ende aber über die Punkte. 

Keiner bei den Löwen war zufrieden mit den ersten 45 Minuten. Doch mit Geduld gelangen nach der Pause die Tore. „Das war nicht unser bestes Spiel“, monierte Löwen-Coach Vitor Pereira. Würzburgs Trainer Bernd Hollebach dagegen sah sich vom Schiedsrichter benachteiligt. Michael Liendl, Maxi Wittek und Stefan Aigner sprachen unisono von „drei wichtigen Punkten“.

Zufrieden war Löwen-Coach Vitor Pereira nicht mit dem Spiel. Beim Führungstreffer seines Teams blieb er sitzen. Seine Begründung: „Ich bin sehr fordernd. Das ist mein Charakter, deswegen erwarte ich mehr von meiner Mannschaft.“ Würzburg habe ein sehr gutes Spiel gemacht. „Es war ein schwieriger Sieg gegen einen gut organisierten Gegner“, sagte der 48-Jährige. „In Hannover haben wir eine gute Leistung gezeigt, aber keine Punkte geholt. Heute war es nicht unser bestes Spiel, dafür haben wir die Punkte. In der 1. Halbzeit war Würzburg nicht zu knacken, nach der Pause haben wir es besser gemacht. Das Gegentor am Ende war ärgerlich, weil wir vorher Chancen zum 3:0 hatten.“ Ein Schlüssel zum Erfolg sah der Portugiese in der Einwechslung von Michael Liendl. „Er hat das Spiel belebt“, attestierte er dem Österreicher. Auch die Leistung von Aboulaye Ba strich Pereira heraus. „Er hat unter mir schon in Porto und Fenerbahce auf sehr hohem Niveau gespielt. Abdou muss sich hier zeigen, genau wie ich die Herausforderung annehmen, um erfolgreich zu sein.“

Würzburgs Coach Bernd Hollerbach sah sein Team auf Augenhöhe. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten viel Ballbesitz. Bis zum Sechzehner war es gut, leider hat der letzte Pass gefehlt. Nach der Pause hat Sechzig mehr Druck gemacht, trotzdem haben wir wenig zugelassen.“ Über das 0:1 ärgerte er sich. „Der Standard war gut geklärt, mit dem zweiten Ball bekommen wir dann das Gegentor. Die Mannschaft zeigte aber eine gute Reaktion, hatte zwei, drei Chancen. Dann bekommen wir einen fragwürdigen Elfmeter gegen uns.“ Der Kickers-Trainer fand, „dass mit zweierlei Maß gemessen wurde. Als Soriano im Strafraum umgerempelt wurde, pfeift der Schiedsrichter nicht.“ Nach der Verletzung von Tobias Schröck und dem ausgeschöpften Wechselkontingent musste sein Team das Spiel zu Zehnt beenden. „Wir haben Moral gezeigt und noch das 1:2 gemacht. Die Luft wird immer dünner für uns. Wir müssen weiter hart arbeiten und uns auch dafür belohnen.“

SPIELBERICHT Löwen besiegen Würzburg durch Tore von Ba und Liendl.

Michael Liendl war der „Mann des Tages“. Nach seiner Einwechslung gab er die Flanke zum 1:0, das 2:0 erzielte er per Foulelfmeter. „Natürlich war das schön für mich, aber auch für die Mannschaft. Durch den Sieg sind wir bis auf einen Punkt an Würzburg herangekommen. Die Fans waren überragend, haben uns 90 Minuten angefeuert. Schön, wenn du sie mit deiner Leistung glücklich machen kannst“, bedankte sich der Österreicher artig für die Unterstützung. Er habe geegn Würzburg genug Argumente für einen Startelf-Einsatz geliefert. „Ich gebe mein bestes, wenn ich reinkomme. Ich hoffe, dass ich das nächste Mal von Anfang an spielen darf.“ Auch der 31-Jährige sah keine gute erste Hälfte des Löwen-Teams. „Wir haben uns bei Ballbesitz nicht gut bewegt, dem ballführenden keine Optionen zum Abspiel gegeben. Gegen einen tiefstehenden Gegner ist es nicht einfach. Da muss man sehr geduldig sein. Nach der Pause war es besser.“ Den Sieg bezeichnete Liendl als „großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Aber wir sind noch lange nicht gerettet.“

„Die drei Punkte tuen gut“, brachte es Maxi Wittek auf den Punkt. „Da Bielefeld auch gewonnen hat, war der Sieg doppelt wichtig.“ Der 20-Jährige monierte, dass „wir die Zweikämpfe in der 1. Halbzeit nicht gut angenommen haben. Auch spielerisch konnten wir nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Die 2. Halbzeit war besser. Über Kampf sind wir ins Spiel gekommen. Am Ende waren wir zu fahrlässig.“ Wittek lobte besonders seinen Kollegen Abdoulaye Ba. „Er hat eine gute Ausstrahlung, geht voran und versucht uns immer zu pushen. Abdou wollte unbedingt das Tor machen“, beschrieb er den starken Willen des Innenverteidigers.

„Wenn wir heute nicht gewonnen hätten, wäre es dunkel geworden“, erzählte ein erleichterter Stefan Aigner. „Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Schönmalen möchte ich das Spiel nicht. Würzburg ist kein Gegner, der Fußball spielen will. Hauptsache gewonnen.“ Auch er sah in Michael Liendl einen wichtigen Faktor für den Sieg. „Seine Lockerheit hat uns geholfen, er kann die Bälle entsprechend verteilen. Liendi kommt rein, legt ein Tor auf und macht eins selbst.“ Es sei normal, dass er sich ärgert, wenn er nicht spielt. „Aber ich denke, seine Zeit kommt noch.“

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