Löwen-Coach Vitor Pereira war sich sicher, dass der Auswärtsknoten in Düsseldorf platzt. Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel sprach von einer bitteren Niederlage. Für Michael Liendl und Torschütze Stefan Aigner war der Sieg ein wichtiger Schritt, gerade vor dem schweren Heimspiel am Mittwoch gegen den VfB Stuttgart.
„Wir wussten, dass wir auf eine gute Mannschaft treffen, die sich in der Tabelle in einer komfortablen Lage befindet“, erklärte Löwen-Trainer Vitor Pereira. „Trotzdem wollten wir unbedingt einen Auswärtssieg. Wir haben das gut gemacht, die Ruhe bewahrt und mit einem Standard das Spiel für uns entschieden.“ Die taktische Disziplin machte der 48-Jährige als zentralen Punkt für den Erfolg aus. „Wir waren in der Defensive gut organisiert, die Mannschaft wirkt immer reifer und versteht immer besser, was ich von ihr erwarte: Wir haben heute die richtigen Entscheidungen getroffen, wann wir pressen und wann wir das Spiel gestalten müssen. Wir hätten zwei, drei Tore schießen können“, fand der Portugiese, „aber auch über den Treffer nach einem Freistoß freue ich mich.“ Dass es nach acht sieglosen Partien in der Fremde endlich für einen Auswärtserfolg reichte, überraschte den Portugiesen nicht. „Es war die logische Konsequenz. Wir haben es verdient, gerade nach dem guten Spiel in Hannover. Aber unser Ziel muss es sein, auswärts und zu Hause die notwendige Konstanz reinzukriegen. Es war ein Schritt nach vorne. Wir freuen uns heute, aber der Fokus liegt bereits auf dem nächsten Spiel gegen den VfB Stuttgart.“
SPIELBERICHT Aigner beendet schwarze Serie: 1:0-Sieg in Düsseldorf.
Düsseldorfs Chefcoach Friedhelm Funkel sprach von einer bitteren Niederlage. „Für Sechzig war es ein glücklicher Sieg in einem guten Zweitliga-Spiel, das lange ausgeglichen verlief. Heute haben wir uns selbst geschlagen“, fand der 63-Jährige. „Die Einteilung beim Gegentor hat überhaupt nicht gepasst“, monierte Funkel. „Trotzdem hat mein Team bis zum Schluss alles versucht, alles in die Waagschale geworfen, um mindestens einen Punkt zu holen. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt. Ich kann deshalb der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“
„Wir haben vor dem Spiel nicht gesagt, dass wir gewinnen müssen. Aber wir wussten um unsere Chance“, verriet Löwen-Topskorer Michael Liendl. „Das haben wir so vorher angesprochen und dann genau die entscheidende Situation genutzt. Standards sind in der Zweiten Liga oft spielentscheidend. In diesem Moment hat bei Düsseldorf die Zuordnung nicht gestimmt. Das haben wir eiskalt genutzt. Mit Blick auf die Tabellenkonstellation war der Sieg für uns wichtiger als für die Fortuna.“
Torschütze Stefan Aigner sprach von einem „befreienden“ Gefühl. „Zunächst war es ein gegenseitiges Abtasten. Wir wussten, je länger die Null steht, umso besser für uns. Die Führung war für uns super.“ Der 29-Jährige bedankte sich für die Vorlage beim Österreicher Liendl. „Die war top. Ich hab‘ gesehen, dass der Ball genau zu mir kommt und ihn dann bewusst gegen die Laufrichtung des Torhüters geköpft.“ Der Auswärtssieg sei aber nicht nur eine Befreiung fürs Team, sondern auch für ihn persönlich gewesen. „Natürlich sind Tore wichtig fürs Selbstbewusstsein, gerade nach meiner Verletzungsgeschichte in dieser Saison.“ Für die Mannschaft war es „ein ganz wichtiger Schritt, denn am Mittwoch steht mit dem VfB schon wieder ein schweres Spiel auf dem Programm. Da müssen wir nochmals eine Schippe drauflegen. Wenn man gegen ein so starkes Team gewinnen will, sind 110 Prozent notwendig.“
