Die Löwen erwartet am Freitag, 21. April 2017, beim 1. FC Kaiserslautern eine angespannte Atmosphäre. Beide Teams kämpfen um den Klassenerhalt. Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist um 18.30 Uhr.
„Es ist alles sehr eng, wenn ich auf die Tabelle schaue“, kommentiert 1860-Coach Vitor Pereira die Ausgangssituation vor dem Gastspiel auf dem Betzenberg. Ein Punkt hat sein Team Vorsprung auf den Relegationsplatz. Gegner Kaiserslautern steht sogar nur aufgrund des besseren Torverhältnisses nicht auf Rang 16. „Wir haben mit Union Berlin und VfB Stuttgart eigentlich nur gegen zwei Teams gespielt, die sich von den anderen abheben. Zwischen den anderen Mannschaften ist es sehr ausgeglichen“, umschreibt Pereira die prekäre Lage.
Faktenkarussell. Zuletzt gab es einen Dreier am Betze.
Der Portugiese ist nach wie vor überzeugt, dass seine Mannschaft die Qualität für einen Mittelfeldplatz hat. „Das haben wir bereits gezeigt.“ Bewusst nimmt er dabei jedoch die 2. Halbzeit gegen Sandhausen aus. „Da waren wir nicht gut, haben ohne Biss gespielt. Aber wenn wir unser Potential abrufen, dann sind wir auch gegen Kaiserslautern in der Lage, zu gewinnen oder zumindest einen Punkt zu holen.“
Vor den Pfälzern hat Pereira Respekt. „Es ist eine Mannschaft mit einer ähnlichen Struktur wie wir, körperlich robust mit schnellen Leuten in der Offensive. Auf ihr Umschaltspiel müssen wir vorbereitet sein“, warnt der Löwen-Coach. „Beide Teams brauchen die drei Punkte. Das wird sicherlich ein kampfbetontes Spiel.“
Verzichten muss Pereira erneut auf Sebastian Boenisch. Der Außenverteidiger, der nach seiner Roten Karten wieder spielberechtigt wäre, zog sich am Mittwoch im Training eine Gehirnerschütterung zu. „Er steht unter Beobachtung von unserem Teamarzt“, erzählt der Coach.
Erneut im Kader ist U21-Spieler Marin Pongracic, der gegen Sandhausen sein Debüt feierte. „Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht – bis auf einige Kleinigkeiten. Marin besitzt viel Potential.“ Für Pereira ist das Alter, auch in so einem wichtigen Spiel wie auf dem Betzenberg, nicht entscheidend. „Ich habe schon erfahrene Spieler gesehen, die unter Druck Fehler gemacht haben und junge, die bereits sehr reif aufgetreten sind“, stärkt der Trainer dem 19-Jährigen den Rücken.
Sechzig auswärts in Lautern, oida.
Wichtig sei in erster Linie die Einstellung. „Das muss eine andere sein als gegen Sandhausen nach der Pause.“ Deshalb fordert Pereira „Biss, Zweikampfstärke und Wille“ gegen Kaiserslautern. „Die Mannschaft darf nicht wieder auseinanderbrechen, sondern muss bis zum Schluss organisiert und kompakt bleiben.“ Im letzten Heimspiel versuchte Pereira durch die Hereinnahme von Mittelfeldspieler Florian Neuhaus für Stürmer Ivica Olic mehr Kompaktheit herzustellen. Ohne Erfolg! „Es hat nicht funktioniert. Deshalb haben wir wieder auf unser altes System umgestellt“, korrigierte er diese Maßnahme bereits vor dem Gegentreffer. „Manchmal funktioniert so etwas, manchmal nicht. Am Ende ist man immer schlauer!“
Zuletzt hatte Olic von „fünf Endspielen“ gesprochen. Pereira stimmt der Einschätzung des Kroaten zu, erwartet im Kampf um den Klassenerhalt aber „eine andere Körpersprache, mehr Engagement und Konzentration“. Über das, was am Saisonende passiere, mache er sich derzeit keine Gedanken. „Lasst uns erst mal die Spiele spielen“, so der Löwen-Coach, „danach können wir reden. Spekulieren ist nicht mein Ding.“
Im Fokus steht für ihn allein die Partie auf dem Betzenberg. In Anbetracht der Wichtigkeit des Spiels haben auch die Pfälzer ihren Anhang mobilisiert, weshalb mit einem gut gefüllten Fritz-Walter-Stadion zu rechnen ist. „Die Spieler müssen bei jeder Atmosphäre Leistung bringen“, fordert Pereira. „Viele Zuschauer motivieren zusätzlich. Das gibt einen extra Schub. Das ist, wofür wir Tag für Tag arbeiten.“
VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN
FCK: 22 Pollersbeck – 29 Vucur, 5 Ewerton, 3 Heubach – 21 Mwene, 25 Koch, 19 Gaus – 18 Moritz, 27 Kerk – 11 Zoua, 20 Przybylko.
Ersatz: 1 Weis (Tor) – 4 Ziegler, 9 Görtler, 10 Stieber, 17 Dittgen, 21 Pick, 24 Frey, 31 Glatzel, 34 Aliji, 37 Shipnoski.
Nicht dabei: 14 Jacob (Knieprobleme), 23 Mujdza (Aufbautraining nach Knorpelschaden im Knie), 28 Halfar (muskuläre Probleme), 30 Wekesser (nicht berücksichtigt), 35 Osawe (Schulterverletzung).
1860: 24 Ortega – 4 Bülow, 25 Ba, 17 Uduokhai – 16 Busch, 38 Lacazette, 19 Neuhaus, 28 Lumor – 30 Amilton, 40 Olic, 29 Aigner.
Ersatz: 21 Zimmermann, 39 Engl (Tor) – 3 Wittek, 9 Gytkjaer, 10 Liendl, 13 Mölders, 33 Aycicek, 35 Pongracic.
Nicht dabei: 6 Boenisch (Gehirnerschütterung), 8 Matmour (U21), 14 Simon (Aufbautraining), 18 Karger (U21), 31 Victor Andrade (Aufbautraining), 39 Engl (U21), 2 Mauersberger, 5 Perdedaj, 7 Claasen, 11 Adlung, 12 Ribamar, 15 Boya, 22 Stojkovic (alle nicht berücksichtigt).
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart); Assistenten: Justus Zorn (Freiburg), Pascal Müller (Löchgau); Vierter Offizieller: Marcel Gasteier (Weisel).