SECHZIGMÜNCHEN.
 

Pereira setzt auf „positiven Spirit“ & den 12. Mann.

Zwei die sich schätzen: Löwen-Cheftrainer Vitor Pereira und Daniel Bierofka im Austausch. 

Im ersten von vier Endspielen im Kampf um den Klassenerhalt empfangen die Löwen am Sonntag, 30. April 2017, den Tabellenzweiten Eintracht Braunschweig zum Löwen-Duell. Anpfiff in der Allianz Arena ist um 13.30 Uhr.

Wie schon gegen den VfB Stuttgart erwarten die Löwen – bei bestem Fußballwetter – zum vorletzten Heimspiel der Saison über 40.000 Zuschauer. Trainer Vitor Pereira ist begeistert: „Ich hoffe, dass uns die Fans weiter so unterstützen und unser 12. Mann gegen Braunschweig sind.“

FAKTENKARUSELL. MACH'S NOCH EINMAL, LÖWEN.

Von der Einstellung her sieht der Portugiese sein Team auf dem richtigen Weg. „Wir gehen das Spiel wie gegen Kaiserslautern an – mit einem positivem Spirit. Wir haben dort unsere Qualität gezeigt. Nur hoffe ich, dass wir diesmal unsere Torchancen nutzen. Ansonsten war ich mit der Offensive zufrieden.“

Die meisten Sorgen bereitet dem 48-Jährigen zurzeit seine Dreierkette. Felix Uduokhai konnte diese Woche wegen muskulärer Probleme nicht mittrainieren, Abdoulaye Ba wird wegen seiner fünften Gelben Karte fehlen. „Bei Felix müssen wir abwarten. Ich habe aber Hoffnung, dass er spielen kann“, gibt sich Pereira optimistisch. „Das Fehlen von Abdou schmerzt, er ist ein wichtiger Spieler, hat alle Partien im Zentrum der Dreierkette absolviert.“ Doch Lamentieren ist nicht die Sache des Portugiesen: „Ich bin überzeugt, dass sein Ersatzmann eine gute Leistung zeigen wird.“

Indes erteilte Pereira einer taktischen Umstellung eine klare Absage. „Wir haben die ganze Zeit mit einer Dreierkette gespielt. Wir werden nicht von einem Tag auf den anderen ein neues System erfinden, das Auswirkungen auf alle Mannschaftsteile hat“, so seine Argumentation.

DOMI KUMBELA: DER »LEADER« BEI EINTRACHT BRAUNSCHWEIG.

Zuversichtlich stimmt Pereira, dass die Löwen gegen die Topteams Hannover und Stuttgart eine passable Leistung abgeliefert haben. Das gibt Selbstvertrauen. „Ich glaube, dass es ein gutes und mutiges Spiel von uns wird. Wir sind auf den Gegner vorbereitet“, erklärt der 1860-Coach. Braunschweig sei ein Team, das gut verteidigt, sehr konstant in seinen Leistungen sei „mit sehr schnellen Spielern in der Offensive. Aber wir brauchen unbedingt die Punkte, werden entsprechend auftreten“, kündigt er an.

Angesprochen auf das 0:1 am Betzenberg, bei dem die Sechzger dominierten, gibt der Portugiese offen zu: „Das war eine der schwierigsten und bittersten Niederlagen meiner Karriere. Wir hatten das Spiel komplett im Griff, offensiv wie defensiv, und dann gewinnt der Gegner. Aber in unserem Beruf darf man sich nur einen Tag Trauer erlauben. Klar war das hart, aber jetzt konzentrieren wir uns absolut auf Braunschweig.“

Am Freitag zog es Pereira vor, die Trainingseinheit wegen des Schneefalls in den Fitnessraum zu verlegen. Seine Begründung: „Das war mir bei den Platzverhältnissen zu gefährlich. Dass wir heute nicht draußen trainiert haben, ist nicht entscheidend. Wir hatten eine lange Trainingswoche, haben ohnehin eine Einheit mehr absolviert als sonst.“

BRÜLLE FÜR DIE LÖWEN GEGEN BRAUNSCHWEIG.

Auf dem Betzenberg war es Michael Liendl, der die Mannschaft als Kapitän aufs Spielfeld führte. Pereira wurde gefragt, ob der Österreicher auch am Sonntag dieses Amt bekleiden werde. „Michael Liendl hat ein sehr gutes Spiel in Kaiserslautern gemacht, alles versucht, damit wir gewinnen. Trotzdem ist es für mich nicht wichtig, wer Kapitän ist. Jeder im Team muss sich der Verantwortung stellen, egal ob mit oder ohne Binde.“

Einer, der sich immer der Verantwortung stellt, ist Daniel Bierofka. Neben seiner Tätigkeit als U21-Chefcoach assistiert er Pereira bei den Profis. „Daniel präsentiert den Klub, ist ein offener Typ, sehr professionell. Wir reden täglich miteinander – auf und neben dem Platz“, so der Portugiese. Letzte Saison war es Bierofka, der als Interimscoach mit einem Sieg gegen Braunschweig die Weichen für den Klassenerhalt stellte. Dieser Geist und die Mentalität sind auch dieses Jahr wichtig, um den Ligaverbleib zu sichern. Deshalb fordert Pereira: „Die Mannschaft muss für den Verein und die Fans kämpfen und alles geben.“

VIDEO VON DER PRESSEKONFERENZ.

VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 24 Ortega – 35 Pongracic, 6 Boenisch, 17 Uduokhai – 16 Busch, 38 Lacazette, 10 Liendl, 28 Lumor – 30 Amilton, 40 Olic, 29 Aigner.
Ersatz: 21 Zimmermann (Tor) – 2 Mauersberger, 3 Wittek, 4 Bülow, 5 Perdedaj, 7 Claasen, 9 Gytkjaer, 11 Adlung, 12 Ribamar, 13 Mölders, 15 Boya, 19 Neuhaus, 22 Stojkovic, 33 Aycicek, 44 Weber.
Nicht dabei: 8 Matmour (U21), 14 Simon (Trainingsrückstand), 18 Karger (U21), 25 Ba (Gelb-Sperre), 31 Victor Andrade (Aufbautraining), 39 Engl (U21).

BTSV: 16 Fejzic – 24 Sauer, 3 Decarli, 5 Valsvik, 19 Reichel – 30 Zuck, 6 Moll, 10 Boland – 23 Hernandez – 7 Kumbela, 15 Nyman.
Ersatz: 1 Engelhardt (Tor) – 4 Baffo, 9 Biada, 12 Omladic, 11 Hochscheidt, 17 Ofosu-Ayeh, 21 Schönfeld, 22 Khelifi, 27 Kijewski, 34 Tietz.
Nicht dabei: 25 Correia (Sprunggelenkverletzung).

Schiedsrichter: Sören Storks (Velen); Assistenten: Bastian Börner (Dortmund), Markus Wollenweber (Mönchengladbach); Vierter Offizieller: Nicolas Winter (Scheibenhardt).

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