SECHZIGMÜNCHEN.
 

Pereira: „Jeder ist sich seiner Verantwortung bewusst!“

Trainer Vitor Pereira (re.) fordert von Lumor und der Mannschaft in Regensburg Konzentration bis zum Abpfiff. 

Die Löwen müssen gegen Jahn Regensburg noch zwei Mal ran, haben in der Relegation die weitere Chance, die Klasse zu halten. Am Freitag, 26. Mai, steht das Hinspiel auf dem Programm. Anpfiff in der ausverkauften Continental Arena ist um 18 Uhr.

Faktenkarussell. In der Zweiten Liga unbesiegt.

In der „kurzen Woche“ legte Trainer Vitor Pereira sein Hauptaugenmerk auf Regeneration. „Wir mussten uns körperlich und mental erholen.“ Ansonsten befassten sich die Löwen besonders mit dem Gegner Jahn Regensburg. „Eine gute Mannschaft, die ordentlich Fußball spielt und in der Offensive viele Varianten hat. Wir müssen wach ins Spiel gehen, um zu bestehen.“

Trotz der Niederlage in Heidenheim sieht der Portugiese sein Team auf einem guten Weg. „Wir haben den Gegner fast 90 Minuten dominiert, dann aber bei einem Standard nicht aufgepasst“, so die Analyse des 48-Jährigen. Deshalb fordert er von seiner Mannschaft, dass sie „den Fokus bis zum Abpfiff“ hält und „keine einfachen Fehler macht“.

Video von der Pressekonferenz.

Bis zur 86. Minute schien für sein Team der direkte Klassenerhalt sicher. Ein Freistoßtor zerstörte diese Träume. Schuldzuweisungen an einzelne Spieler kamen Pereira nicht über die Lippen. „Wir sind eine Mannschaft“, sagte er und nahm seinen Torhüter Stefan Ortega in Schutz, dem der Gegentreffer von den Medien angekreidet wurde. „Er ist sich selbst bewusst, dass er in dieser Szene besser halten könnte. Aber dafür hat er uns in Dresden mit seiner Parade in der Schlussphase den Sieg gerettet“, erteilt der Portugiese einer Torwartdiskussion eine klare Absage. „Natürlich analysieren wir jedes Spiel kritisch, versuchen uns dadurch zu verbessern. Meine Aufgabe ist es, den Spielern Selbstvertrauen zu geben, wenn sie einen Fehler machen. Das gilt für den Torwart genauso wie für den Stürmer.“

Sechzig auswärts in Regensburg, oida.

Gegen Regensburg sei die richtige Balance entscheidend: „Wir müssen offensiv sein, trotzdem kompakt stehen und dürfen dabei nicht die Kontrolle und den Kopf verlieren“, gibt Pereira als Prämisse vor. Anspannung ja, Nervosität nein. „In solchen Spielen ist die emotionale Komponente immer dabei.“ Schließlich gehe es für den Klub um sehr viel. „Jeder ist sich seiner Verantwortung bewusst. Das muss ich nicht extra ansprechen.“

Personell wird sich bei den Löwen im Vergleich zum Spiel in Heidenheim wenig ändern. „Es sieht im Moment nicht danach aus, dass er spielen kann“, beschreibt Pereira die Situation bei Felix Uduokhai. „Wir werden nichts riskieren.“

Mathäser & Sechzig hoid’n zam.

Neben dem Verteidiger fehlen Daylon Claasen mit Achillessehnenproblemen, Frank Boya und Amilton mit muskulären Verletzungen. Dazu flog Lucas Ribamar in seine brasilianische Heimat. „Seine Mutter ist sehr krank, eine böse Sache“, erklärt der Trainer, „es ist eine absolute Ausnahmesituation“, so seine Begründung für den Sonderurlaub.

Für Victor Andrade kommt die Relegation zu früh. „Sicherlich hat er die entsprechende Qualität. Aber nach zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft fehlt ihm der Rhythmus und das Selbstvertrauen.“

Brülle für die Löwen in der Relegation gegen Regensburg.

Die Unterstützung der Löwenfans – 45.000 Karten waren bis Donnerstagmittag für das Relegationsrückspiel in der Allianz Arena verkauft – löst bei dem weitgereisten Fußballlehrer immer noch Verwunderung aus. „Ich habe es schon mehrmals gesagt: Die Fans sind das Beste, was der Verein zu bieten hat, sind eine Klasse für sich. Sie stehen immer hinter uns. Wir müssen dieses Vertrauen und die Unterstützung in der Relegation zurückgeben.“

Pereira wird „trotz meiner emotionalen Seite“ versuchen, vor dem Relegationshinspiel die Ruhe zu bewahren: „Wir müssen Charakter und Kampf zeigen, dürfen dabei aber nicht die taktische Intelligenz vernachlässigen und die Konzentration verlieren. Das wird gegen Regensburg entscheidend sein.“

Wissenswert | Relegation 2017.

Ansonsten steht #zamhoidn im Mittelpunkt. Für Pereira ist es selbstverständlich, dass auch die verletzten und nicht berücksichtigten Spieler die Fahrt in die Oberpfalz mitmachen. „So etwas muss man nicht vorgeben. Jeder will dabei sein und die Mannschaft unterstützen.“

VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN

Jahn: 1 Pentke – 6 Saller, 28 Nachreiner, 10 Knoll, 7 Hofrath – 18 Lais, 8 Geipl – 9 George, 20 Pusch, 25 Thommy – 15 Grüttner.
Ersatz: 26 Lerch (Tor) – 4 Paulus, 5 Odabas, 16 Palionis, 24 Luge, 27 Hoffmann, 31 Hesse, 32 Faber, 33 Urban, 34 Hyseni.
Nicht dabei: 3 Nandzik (Muskelbündelriss im Oberschenkel), 11 Ziereis (Ellenbogenverletzung), 13 Kopp (Schulterverletzung), 17 Hein (Außenbandriss), 21 Schöpf (Achillessehnen-OP), 19 Dzalto (Außenbandriss).

1860: 24 Ortega – 44 Weber, 25 Ba, 35 Pongracic – 16 Busch, 38 Lacazette, 10 Liendl, 28 Lumor – 29 Aigner, 9 Gytkjaer, 33 Aycicek. 
Ersatz: 21 Zimmermann, 39 Engl (beide Tor) – 2 Mauersberger, 3 Wittek, 4 Bülow, 5 Perdedaj, 6 Boenisch, 11 Adlung, 14 Simon, 13 Mölders, 18 Karger, 19 Neuhaus, 22 Stojkovic, 40 Olic.
Nicht dabei: 7 Claasen (Achillessehnenprobleme), 8 Matmour (U21), 12 Ribamar (familiäre Gründe), 15 Boya (muskuläre Probleme), 17 Uduokhai (Muskelverletzung), 30 Amilton (Muskelfaserriss), 31 Andrade (Trainingsrückstand).

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg); Assistenten: Norbert Grudzinski (Hamburg), Holger Henschel (Braunschweig); Vierter Offizieller: Robert Kempter (Stockach).

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