SECHZIGMÜNCHEN.
 

Vitor Pereira: „Das Beste rausholen!“

Löwen-Cheftrainer Vitor Pereira bewies in Regensburg mit der Hereinnahme von Florian Neuhaus ein glückliches Händchen. 

Ein letztes Mal die Kräfte mobilisieren und die Saison mit einem Happy-end beschließen: Die Löwen empfangen am Dienstagabend, 30. Mai 2017, 18 Uhr, den SSV Jahn Regensburg in der Allianz Arena zum entscheidenden Relegationsrückspiel. Das Hinspiel endete 1:1.

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Mehr als 60.000 Zuschauer werden zu diesem Show-down erwartet. Eine Zahl, die selbst den weitgereisten Löwen-Coach Vitor Pereira in Erstaunen versetzt. „Natürlich habe ich eine solche Kulisse schon erlebt. Aber das hier ist eine komplett andere Nummer. Dass über 60.000 im Kampf um den Klassenerhalt kommen, ist außergewöhnlich und beeindruckt mich. Ich hoffe, dass sie eine Leistung von uns zu sehen bekommen, die sie verdient haben.“

Zumindest in der 1. Halbzeit in Regensburg, so Pereira, sei das nicht der Fall gewesen. „Ich erwarte ein besseres Spiel von meiner Mannschaft. Wir müssen die Fehler korrigieren, aggressiver sein, kompakter stehen und dürfen dem Gegner nicht so viele Räume geben.“

SECHZIG - Das Löwenmagazin zum Relegationsrückspiel.

Das 1:1 sei ein gutes Ergebnis, aber auch gefährlich. „Wir dürfen jetzt nicht anfangen, auf ein 0:0 zu spielen. Genau so wenig dürfen wir wild nach vorne laufen oder das Spiel überdreht angehen. Es wird sehr heiß und wir stehen am Ende der Saison“, erklärt Pereira. Deswegen sei Kontrolle wichtig. „Wie immer wollen wir gewinnen, aber alles muss Hand und Fuß haben.“ Selbst Elfmeterschießen ließ der 48-Jährige zuletzt trainieren. Für ihn eine ganz normale Sache. „Alles andere wäre fahrlässig. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“

Vom Gegner Regensburg erwartet der Portugiese ein ähnliches Auftreten wie am Freitagabend. „Wir kennen die Stärken und Schwächen. Regensburg hat viel Qualität im Zentrum, großes Selbstvertrauen und gute Spieler. Unser großes Problem im Hinspiel war nicht der Gegner, sondern unsere Herangehensweise. Wir müssen enger zusammen stehen, dürfen nicht zu viele Räume zwischen den Linien lassen. Und müssen das Tempo kontrollieren.“

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Entscheidend sei in einem solchen Spiel die Einstellung. „Es gibt Tage, da ist man nicht gut drauf“, beschreibt der 48-Jährige die Verfassung seines Teams im Hinspiel. „Aber ich muss dann erwarten können, dass die Mannschaft läuft und kämpft. Nach dem frühen Gegentor haben wir 45 Minuten gebraucht, bis wir das verinnerlicht haben.“ Genau das war es, was Pereira in seiner Kabinenansprache thematisierte. „Ich habe gefordert, dass wir mehr als der Gegner laufen.“

Dazu bewies der Portugiese mit der Hereinnahme von Florian Neuhaus, Ivica Olic und Christian Gytkjaer ein glückliches Händchen. Der 20-jährige Neuhaus traf zum Ausgleich, Olic und Gytkjaer hätten „viel Mobilität“ gebracht und dazu beigetragen, „dass wir noch ein Unentschieden erreicht haben.“

Tickethinweise & wichtige Infos für das Relegations-Rückspiel.

Neuhaus hat gute Chancen, den gelbgesperrten Romuald Lacazette von Beginn an zu ersetzen. „Er ist bereit, der Mannschaft zu helfen. Flo ist ein junger Spieler mit viel Qualität“, lobt Pereira das 1860-Eigengewächs. Viel schwerer ist es da für den Löwen-Trainer, die Abwehrkette neu zu besetzen. Mit Marin Pongracic (Gelb-Rot-Sperre) und Felix Uduokhai (Muskelverletzung) fallen gleich zwei aus der Dreierreihe aus. „Das ist uns in dieser Saison schon öfters passiert. Wir haben viele gute Spieler, die diese Position kennen.“

Pereira strahlt extreme Ruhe vor der entscheidenden Partie aus. Diese versucht er, auf seine Spieler zu übertragen. „Sie sollen sich einfach nur auf ihre Aufgabe konzentrieren und versuchen, das Beste rauszuholen.“ Alles andere können sie ohnehin nicht beeinflussen. Mit Abstieg oder anderen Szenarien beschäftigt sich der Portugiese nicht. „Dafür ist in meinem Kopf kein Platz.“ 

Video von der Pressekonferenz.

Wie es konkret nach der Relegation weitergeht, daran hat der Trainer bisher keine Gedanken verschwendet. „Ich hoffe, dass wir am Mittwoch alle nochmals zusammenkommen, um mit den Fans den Klassenerhalt zu feiern“, sagt er. „Erst danach gehen wir in die Planungen für die kommende Saison.“

VORAUSSICHTLICHE AUFSTELLUNGEN

1860: 24 Ortega – 44 Weber, 25 Ba, 3 Wittek – 16 Busch, 19 Neuhaus, 10 Liendl, 28 Lumor – 29 Aigner, 13 Mölders, 33 Aycicek. 
Ersatz: 21 Zimmermann, 39 Engl (beide Tor) – 2 Mauersberger, 4 Bülow, 5 Perdedaj, 6 Boenisch, 9 Gytkjaer, 11 Adlung, 14 Simon 18 Karger, 22 Stojkovic, 40 Olic.
Nicht dabei: 7 Claasen (Achillessehnenprobleme), 8 Matmour (U21), 12 Ribamar (familiäre Gründe), 15 Boya (muskuläre Probleme), 17 Uduokhai (Muskelverletzung), 30 Amilton (Muskelfaserriss), 31 Andrade (Trainingsrückstand), 35 Pongracic (Gelb-Rot-Sperre), 38 Lacazette (Gelb-Sperre).

SSV: 1 Pentke – 6 Saller, 28 Nachreiner, 10 Knoll, 7 Hofrath – 18 Lais, 8 Geipl – 9 George, 20 Pusch, 25 Thommy – 15 Grüttner.
Ersatz: 26 Lerch (Tor) – 4 Paulus, 5 Odabas, 16 Palionis, 13 Kopp, 24 Luge, 27 Hoffmann, 31 Hesse, 32 Faber, 33 Urban, 34 Hyseni.
Nicht dabei: 3 Nandzik (Muskelbündelriss im Oberschenkel), 11 Ziereis (Ellenbogenverletzung), 17 Hein (Außenbandriss), 21 Schöpf (Achillessehnen-OP), 19 Dzalto (Außenbandriss).

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin); Assistenten: Rafael Foltyn (Wiesbaden), Thomas Gorniak (Bremen); Vierter Offizieller: Alexander Sather (Grimma).

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