Für 1860-Trainer Vitor Pereira und Regensburgs Coach Heiko Herrlich war die Spielanalyse Nebensache. Im Vordergrund standen die Emotionen.
Ein tief enttäuschter Löwen-Coach Vitor Pereira tat sich schwer, überhaupt die passenden Worte zu finden. „Regensburg war die bessere Mannschaft in den beiden Spielen, sie haben sich den Aufstieg verdient. Der Gegner war in der Relegation besser“, so seine harte, aber ehrliche Analyse. „Die Verantwortung liegt bei mir“, machte der 48-Jährige keine Ausflüchte. „Ich habe das Risiko angenommen, leider hat es nicht geklappt. Ich möchte mich dafür bei den Fans, dem Verein und den Mitarbeitern entschuldigen. Besonders leid tut es ihm für die Löwen-Fans. „Es sind die besten, die ich je erlebt habe. Das Projekt ist gescheitert. Mein Trainerteam und ich haben alles versucht. Es ist sehr schmerzhaft und tut mir für den Verein weh.“ Pereira dankte allen, „die mich bei meiner Arbeit unterstützt haben“. Zu seiner Zukunft wollte der Portugiese an diesem Abend nichts sagen.
SPIELBERICHT Bitterer Abend: 1860 unterliegt Regensburg 0:2 & steigt ab.
Ganz anders sah die Gefühlslage bei Regensburgs Trainer Heiko Herrlich aus. Er schaffte mit den Oberpfälzern den Durchmarsch von der Regionalliga in die Zweite Liga. „Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich, in der Allianz Arena vor fast vollem Haus aufzusteigen.“ Vor etwas mehr als einem Jahr habe man noch gegen Schalding-Heining, Seligenporten oder Buchbach gespielt. „Mich erfüllt Wehmut und Dankbarkeit nach der harten Arbeit. Über beide Spiele waren wir die bessere Mannschaft, hatten den Mut, Fußball zu spielen.“ Lediglich beim Stand von 1:0 „hatte Sechzig eine Riesenchance. Aber im Gegenzug fällt das 2:0.“ Herrlich bemängelte lediglich, dass sein Team nicht noch das 3:0 nachgelegt hatte. Den Löwen wünschte der Jahn-Trainer alles Gute: „1860 ist ein Traditionsverein. Es tut mir für den Klub, der eigentlich in die Bundesliga gehört, im Herzen weh.“