SECHZIGMÜNCHEN.
 

Karger: „Vier Tore sind mir zuletzt in der E-Jugend gelungen.“

Nico Karger besiegte fast im Alleingang den FC Unterföhring. 

Unterföhrings Trainer Thomas Seethaler sprach von einem „Klassenunterschied“, Löwen-Trainer Daniel Bierofka lobte die Lernfähigkeit seines Teams. Und der Vierfach-Torschütze Nico Karger hatte einfach nur „ein gutes Gefühl“.

„Ziel erfüllt, eine Runde weiter“, so fasste Löwen-Trainer Daniel Bierofka das Achtelfinale im Toto-Pokal zusammen. „Die Mannschaft hat eine gute Reaktion auf die Verletzung von Timo Gebhart gezeigt“, befand der 38-Jährige. „Wir haben heute vieles richtig gemacht, die Abstände waren gut, wir sind an die zweiten Bälle gekommen. Die Jungs haben die Kritik vom Ingolstadt-Spiel angenommen. Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden“, so Bierofka, der besonders die Leistung von Ugur Türk herausstrich. „Er hat zu Hause das erste Mal von Anfang an gespielt. Wir brauchen jeden Spieler. Jeder wird seine Chance bekommen, die muss er nutzen. Die Saison ist lang, deshalb müssen wir als Mannschaft zusammenhalten“, lautet das Credo des Löwen-Trainers. „Besonders zuversichtlich stimmt mich, dass wir das vierte Mal hintereinander zu Null gespielt haben.“ Wenig überrascht zeigte sich Bierofka von Nico Kargers Leistungsexplosion. „Ich habe zu ihm gesagt, dass er mehr von sich überzeugt sein muss. Er hat überragende Qualitäten.“ Sein Rat: „Einfach weitermachen! Nico hat noch einiges drauf.“ Für die nächste Runde gibt es für den Löwen-Coach kein Wunschlos. „Es sind nur noch gute Mannschaften dabei. Das einzige, was ich mir wünsche, ist ein Heimspiel.“

SPIELBERICHT 4:0-Sieg im Toto-Pokal - Karger erzielt alle Treffer.

Unterföhrings Trainer Thomas Seethaler war an diesem Abend nicht zu beneiden. „Unser Ziel war es, die erste Viertelstunde kein Gegentor einfangen. Das ging leider nicht auf“, nahm es der Coach mit Galgenhumor. „Sechzig ist mit Mann und Maus angestürmt, hat den zweiten Treffer gleich nachgelegt. Wir konnten unsere Leistung nicht abrufen, zeitweise war es ein Klassenunterschied. Der Gegner war immer einen Tick schneller, präsenter und laufbereiter. Zum Glück hatte 1860-Trainer Daniel Bierofka ein Einsehen mit uns und Nico Karger ausgewechselt. So haben wir nur 0:4 verloren.“

Der Vierfach Torschütze Nico Karger wurde gefragt, wann ihm zum letzten Mal ein Viererpack gelungen sei? „Das war, glaube ich, in der E-Jugend.“ Über das 1:0 war er selbst überrascht. „Der Schuss war noch leicht abgefälscht. Beim zweiten Tor musste ich nur den Fuß hinhalten“, lobte er die Vorarbeit von Markus Ziereis. „Das Dritte macht sicher nicht jeder!“ Und beim 4:0 stand er nach dem Pfostenabpraller einfach nur goldrichtig. „Ich hatte heute einfach ein gutes Gefühl. Ehrlicherweise muss man sagen, dass es uns Unterföhring auch leicht gemacht hat. Auf den Außenbahnen hatten wir viel Platz.“ Aber das Team habe von Beginn an bis zur letzten Minute den Gegner unter Druck gesetzt. „Wir sind eine gute Truppe, verstehen uns untereinander blendend.“ Dazu kam die Rückkehr zum bewährten 4-1-2-3. „Das alte System liegt uns besser. Ich komme lieber von außen.“ Die Zehner-Position, die er nach dem Ausfall von Timo Gebhart begleitet hatte, sei nicht so sein Ding, scherzte karger. „Vier Tore ist ein schönes Gefühl. Wir haben heute viele Abschlüsse gesucht. Das hat uns die letzten Male gefehlt.“

„Wir wissen, dass Nico super Qualitäten im Abschluss hat“, sagte sein Kollege Daniel Wein, der sich in seiner Rolle als Sechser immer wohler fühlt. „Ich habe zwei, drei Spiele gebraucht, um mich daran zu gewöhnen“, erklärte der Münchner, der zuletzt beim SV Wehen Wiesbaden unter Vertrag stand. Er versuche immer, seine Leistung zu bringen. „Wir wollten heute gleich zeigen, dass wir bereit sind. Dass gleich drei Tore in den ersten 23 Minuten fallen, hat uns die Sache enorm erleichtert. Ein Heimspiel in der nächsten Runde wäre geil. Der Gegner ist mir dann egal.“

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