Am Ende waren beide Teams zufrieden. Für 1860-Trainer Daniel Bierofka war es wichtig, dass seine Mannschaft auch dann funktioniert, wenn einige Leistungsträger fehlen. Unterföhrings Coach Thomas Seethaler sah eine Verbesserung gegenüber dem Toto-Pokal-Spiel gegen den gleichen Gegner. Und die beiden Torschützen Eric Weeger und Markus Ziereis freuten sich über ihren Saisontreffer.
Löwen-Coach Daniel Bierofka hatte damit gerechnet, dass Unterföhring anders als im Toto-Pokal-Spiel auftreten würde. Und genauso war es. „Sie haben mit einer Fünferkette gespielt, dadurch wurde es in der Schnittstelle enger. Wir waren gezwungen, das Spiel in die Breite zu ziehen.“ Umso wichtiger das Tor von Eric Weeger nach einer Einzelaktion. „Das hat er super gemacht. Die Führung war enorm wichtig. Kurz danach haben wir auf 2:0 erhöht. Das 3:0 ist nach einem schnellen Umschaltspiel gefallen.“ Damit war die Partie gelaufen. Trotzdem ärgerte sich der 38-Jährige über die Schlussviertelstunde. „Damit bin ich völlig unzufrieden, weil wir nur noch verwaltet haben.“ Unterm Strich hatte Bierofka aber wenig zu kritisieren, obwohl er einige Stammkräfte ersetzen musste. „Das macht uns als Mannschaft aus, dass wir Ausfälle kompensieren können.“ Trotzdem freut er sich, dass er im „absoluten Topspiel“ gegen Schweinfurt wieder „andere Möglichkeiten hat“, zumindest Sascha Mölders und Aaron Berzel nach verbüßter Gelbsperre zur Verfügung stehen.
SPIELBERICHT Die Null steht: Löwen bezwingen Unterföhring mit 3:0.
Für Unterföhring und dessen Trainer Thomas Seethaler war es trotz der Niederlage das Spiel des Jahres, vielleicht sogar der bisherigen Klub-Geschichte. „Schon die Vorfreude war riesengroß“, erzählte er mit einem Glänzen in den Augen. „Der ganze Verein war in Aufruhr. Die Jungs haben das auf dem Platz super gemacht. Im Grünwalder Stadion sind wir noch vor Ehrfurcht erzittert.“ Trotzdem monierte er das 0:1. „Das ist zu leicht gefallen. Ansonsten hat sich mein Team ordentlich aus der Affäre gezogen, gut verkauft, das Beste gegeben. Sechzig hat eine andere Qualität.“
Markus Ziereis strahlte übers ganze Gesicht. Endlich war ihm sein erster Treffer seit der Rückkehr zu den Löwen gelungen. „Ich freue mich riesig. Zum einen, dass wir gewonnen haben. Zum anderen über mein Tor. Es ist doch was anderes als eine Vorlage“, sagte er mit einem Schmunzeln. Der Mittelstürmer fand, dass es das Team „super gemacht hat. Wir haben 90 Minuten gut gespielt. Ein Kompliment an die, die reingekommen sind“, sprach er den Personalengpass vor dieser Begegnung an. „In dem Spiel konnten wir uns nur selber schlagen. Aber wir haben dem Gegner keine Chance gelassen“, lobte er den konzentrierten Auftritt. „Das Spiel hat gezeigt, dass wir auch in der Breite gut besetzt sind, Ausfälle kompensieren können.“ Der 24-Jährige freut sich nun auf den Wiesn-Besuch mit der Mannschaft am Dienstag („ein toller Event“), blickt aber bereits auf den kommenden Spieltag. „Das ist ein Highlightspiel. Mit dem heutigen Sieg können wir mit einem guten Gefühl in die Partie gegen Schweinfurt gehen.“
Eric Weeger traf ebenfalls zum ersten Mal in dieser Saison. „Es ist besonders schön, als Außenverteidiger ein Tor zu erzielen. Das kommt ja nicht allzu oft vor.“ Dazu war es absolut sehenswert. „Ich bin in die Mitte gezogen, was ich normalerweise weniger mache. Da ich viel Raum hatte, habe ich einfach draufgehalten. Sonst bin ich eher fürs Flanken von außen zuständig“, erzählte Weeger und findet, die Mannschaft sei im Moment gut drauf. „Wir haben jetzt sechs Mal in der Liga zu Null gespielt. Diese Serie macht uns stark.“ Der 20-Jährige erinnerte an den Spruch, dass die Offensive Spiele gewinnt, aber die Defensive Meisterschaften. „So lange wir hinten keins reinkriegen, kann nicht viel passieren. Vorne sind wir immer für ein Tor gut - auch wenn es ein dreckiges ist.“ Weeger freut sich auf das Spiel gegen Schweinfurt. „Mehr als Erster gegen Zweiter geht nicht.“ Eine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf sieht er in dieser Partie aber nicht. „Die wird in solchen Spielen wie gegen Unterföhring fallen.“ Die Fans, die das Team auch in Heimstetten minutenlang feierten, bezeichnete er als „ein Wahnsinn. So etwas war ich bis zu dieser Saison nicht gewohnt.“