Komplimente gab’s von den Löwen für das Auftreten von Gegner Bayreuth. Trainer Daniel Bierofka sprach von „Spielglück“. Erst nach der Führung hätte sein Team die Kontrolle übernommen. Gästecoach Christian Stadler sprach von einer „schmerzhaften Niederlage“, fand aber lobende Worte für seine Mannschaft.
Löwen-Trainer Daniel Bierofka war keineswegs überrascht von dem Auftritt der Gäste, die mit acht Niederlagen in Folge im Gepäck angereist waren. „Wenn Bayreuth ins Rollen kommt, haben sie die Qualität, jede Mannschaft vor Probleme zu stellen“, dozierte der 38-Jährige. „Das darf man nicht am Tabellenplatz festmachen.“ Bierofka freute sich über das „Spielglück in der 15. Minute“, das er in den letzten beiden Spielen bei seinem Team vermisst hatte. Zufrieden war er nicht mit dem Auftreten seiner Mannschaft über weite Strecken der 1. Halbzeit. „Da haben wir oft die falsche Entscheidung getroffen“, monierte er. „Nach der Führung haben wir dann einfacher gespielt. In der 2. Halbzeit haben wir das Spiel weitgehend kontrolliert, nicht mehr viel zugelassen.“ Trotzdem ärgerte sich der Löwen-Trainer, dass seine Jungs erst so spät den Sack zumachten. „Wir sind zwei, dreimal alleine auf den Torwart zugelassen. Wenn bei 2:0-Führung der Anschluss für Bayreuth fällt, kann es nochmals brenzlig werden.“ Die drei Punkte zum Vorrundenabschluss seien „ein Schritt nach vorne und ganz wichtig fürs Selbstvertrauen“. Sein Vorrundenfazit fiel positiv aus. „Aufgrund der Rahmenbedingungen bin ich mit den 41 Punkten absolut zufrieden. Es ist eine ordentliche Bilanz, aber ich sehe noch Potential. Wir sind noch lange nicht da, wo ich die Mannschaft haben will.“
SPIELBERICHT Löwen besiegen Bayreuth und sind Herbstmeister.
Christian Stadler, der erst am Tag zuvor als neuer Bayreuther Coach vorgestellt wurde, sprach von einem „insgesamt verdienten Sieg der Löwen. Grundsätzlich bin ich aber mit dem Spiel meiner Mannschaft zufrieden.“ Die 1. Halbzeit hätte sein Team gut dagegengehalten. „Wir hatten eine Riesenchance, um in Führung zu gehen. Ich weiß gar nicht, wie der Ball da rausspringen konnte. Derzeit fehlt uns eben das Quäntchen Glück.“ Auf der anderen Seite bemängelte Stadler die Defizite in der Defensive. „Wir haben den Löwen eineinhalb Tore aufgelegt.“ Bei 1:0 lobte er die „Entschlossenheit und Qualität“ von Jan Mauersberger, beim 2:0 monierte Stadler den „Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Das darf so nicht passieren“. In der 2. Halbzeit machte Bayreuth nur „halb auf, um nicht abgeschossen zu werden. Wir hatten trotzdem noch die eine oder andere Aktion. Zwar schmerzt die Niederlage, aber wir können erhobenen Hauptes zurück nach Bayreuth fahren. Uns muss es aber in den nächsten Spielen gelingen, die einfachen Fehler abzustellen.“
Felix Weber sprach von einem „gelungenen Feiertag. Es hat gekitzelt“, beschrieb der Kapitän seine Rückkehr nach sechswöchiger Verletzungspause. „Es war nicht leicht, aber ich denke, die Leistung war okay.“ Bayreuth habe super Einzelspieler. „Scheißegal, wie wir die Tore machen. Gerade das 2:0 vor der Pause war wichtig.“ Außerdem wusste der 22-Jährige, bei wem er sich zu bedanken hatte. „Hiller hat uns im Spiel gehalten.“ Auch Webers Vorrundenfazit fiel positiv aus. „Wir hatten drei, vier Spiele dabei, wo wir nicht so gut waren. Aber wir haben gezeigt, dass wir immer gewinnen können. Deshalb bin ich zufrieden, wie es gelaufen ist.“
Torhüter Marco Hiller wurde gefragt, ob er schon einmal bei einem 3:0-Sieg so viel zu tun hatte? „Klar haben wir zu viel zugelassen, aber endlich haben wir wieder vorne unsere Chancen genutzt, auch wenn wir nicht mehr Möglichkeiten hatten als in den Spielen gegen Augsburg und die Bayern.“ Die Mannschaft sei nicht nervös gewesen. „Bayreuth hat das gut gemacht, uns wenig Räume in der 1. Halbzeit gelassen.“ Der 20-Jährige“ fordert eine ähnlich erfolgreich Rückrunde. „Ab Freitag wird daran gearbeitet. Defensiv müssen wir noch stabiler werden und nach vorne unsere Chancen besser nutzen.“ Für ihn sei es „ein Privileg, in einer solchen Mannschaft und vor einer solchen Kulisse spielen zu dürfen“.
Jan Mauersberger machte sich lustig über seinen Treffer zum 1:0, der so etwas wie der Dosenöffner in einer bis dahin offenen Partie war. „Das war das schönste Tor meiner Karriere. Es war schwierig, den Ball aus 24 Zentimetern über die Linie zu drücken!“ Unterm Strich sei es ein hartes Stück Arbeit gewesen. „Das Führungstor hat uns die nötige Sicherheit gegeben. Bayreuth stand bis dahin sehr tief, hat sehr aggressiv gegen uns gespielt.“ Auch der Routinier sieht noch Verbesserungspotential. „Es ist nicht mehr der Hurra-Fußball, den wir noch im September gespielt haben. Wir müssen ruhig bleiben und uns jeden Sieg hart erarbeiten“, so seine Maxime.