Die beiden Trainer Daniel Bierofka und Matthias Maucksch waren sich einig in der Spieleinschätzung und dem verdienten Sieg für die Löwen. Bierofka freute sich besonders über den Lerneffekt bei seinem Team. Die Neuzugänge Quirin Moll, Herbert Paul und Stefan Lex schwärmten von der einzigartigen Atmosphäre im Grünwalder Stadion.
Löwen-Trainer Daniel Bierofka war mit der Reaktion seines Teams zufrieden. „Wir haben die richtigen Lehren aus dem Spiel gegen Kaiserslautern gezogen und heute vieles besser gemacht.“ Vor allem die Standards hätten diesmal funktioniert: „Die waren schon letzte Saison ein Faustpfand“, erklärte der 39-Jährige. „Wir haben konstruktiver nach vorne gespielt, beide Stürmer haben sich gut unterstützt, waren zusammen eine Wucht“, lobte Bierofka sein Sturmduo Adriano Grimaldi und Sascha Mölders. „Wichtig war es für uns, in der 3. Liga anzukommen. Das ist uns mit dem klaren Heimsieg gelungen.“
SPIELBERICHT Heimauftakt geglückt: Löwen besiegen Lotte mit 5:1.
Lottes Trainer Matthias Mauksch war bedient. „Es war ein verdienter Sieg für Sechzig. Wir sind zurück auf dem Boden der Realität.“ Maucksch bemängelte vor allem das Zweikampfverhalten seines Teams. „Das fand nur bis zum ersten Gegentor durch einen Standard statt.“ Man habe jetzt genug Videomaterial, das man der Mannschaft als Negativbeispiel sichten könne, meinte der Fußballlehrer. „Am Mittwoch müssen wir ein anderes Gesicht zeigen.“
1860-Mittelfeldstratege Quirin Moll war glücklich. „Wenn man sich ein Spiel ausmalen könnte, dann wünscht man sich so etwas.“ Trotzdem sei der 5:1-Sieg „harte Arbeit bei den Temperaturen“ gewesen. Das Team hätte von hinten heraus gut und konzentriert gespielt, kompakt gestanden. „Wir hatten viele Ballbesitzphasen und haben Standardtore erzeilt. Der frühe Treffer hat uns bei der Hitze gutgetan.“ Der 27-Jährige sprach von einer „saugeilen Stimmung“ im Grünwalder Stadion. „Das war für uns ein perfekter Einstand zu Hause. Wir müssen gegen jeden Gegner kompakt wie gegen Lotte stehen und gezielt nach vorne spielen“, lautet seine Forderung. Einziger Wermutstropfen: „Das Gegentor ärgert uns. Wir wollten zu Null spielen“, so der gebürtige Dachauer.
„Unglaublich, was hier los ist, was für eine Energie das Stadion hat“, kam Herbert Paul gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. „Ich bin schon im Spiel zu Sascha gegangen, habe zu ihm gesagt: ‚Das ist geil, hier zu spielen!‘“ Auch er ärgerte sich über das Gegentor. Das Löwen-Team hätte mutiger als am Betzenberg gespielt, „auch die Standards waren heute wieder eine Waffe. Wir haben den Ball gut laufen lassen und gezielt nach vorne gespielt, wenn es Räume gab.“ In dem Zusammenhang lobte Paul das Trainerteam. „Wir wussten genau, wo die Räume sind, um durchzukommen.“ Zum Schluss erlaubte er sich noch einen Joke auf Kosten von Routinier Mölders: „Wenn Sascha nach dem Spiel auf den Zaun geht, weißt du, dass es ein gutes Spiel war“, sagte er mit einem breiten Grinsen.
Stefan Lex klopfte sich nach seinem Tor zum 5:1 auf die Brust mit dem Löwen-Emblem. „Für den Verein, für den immer mein Herz geschlagen hat, im ersten Heimspiel ein Tor zu erzielen, das ist einfach geil“, zeigte sich der gebürtige Erdinger überwältigt. „Schon beim Aufwärmen habe er die Atmosphäre aufgesogen. „Als Löwenfan kenne ich ja die ganzen Lieder, die in der Kurve gesungen werden“, sagte er. Seinem Team habe es in die Karten gespielt, dass wir „mit der ersten Chance gleich das 1:0 machen. Wir hätten auch in Lautern in Führung gehen können, dann läuft ein Spiel ganz anders“, so seine Einschätzung. „Mit dem Tor kam die Überzeugung. In der 2. Halbzeit hatten wir viele Räume, die wir vielleicht besser ausspielen müssen“, übte Lex Selbstkritik. Sein Tor sei „sehr emotional“ gewesen. „Es war ein perfekter Abschluss unseres ersten Heimspiels“, fand er.