SECHZIGMÜNCHEN.
 

Bierofka: „Wir haben Herz und Leidenschaft gezeigt!“

Die Löwen zeigten nach der Roten Karte für Aaron Berzel Moral, kamen zum zwischenzeitlichen Ausgleich. 

Die Löwen haben Moral gezeigt, in Unterzahl den Ausgleich erzielt. Umso mehr ärgerten sich 1860-Chefcoach Daniel Bierofka und sein Verteidiger Simon Lorenz, dass Osnabrück den Siegtreffer nach einem Standard erzielte. VfL-Coach Daniel Thioune sah sich ans Hinspiel erinnert – nur mit veränderten Vorzeichen.

Löwen-Trainer Daniel Bierofka ärgerte sich zwar über die verlorenen Punkte, gänzlich unzufrieden war er nicht mit seiner Mannschaft. „Wir sind gut reingekommen, hatten zwei gute Chancen in der Anfangsphase, aber dann bekommen wir mit der ersten gefährlichen Szene das Gegentor.“ Der 39-Jährige ärgerte sich, dass bereits die Flanke nicht verhindert werden konnte. „Das müssen wir besser verteidigen.“ In der 2. Halbzeit war die Vorgabe, mehr Druck zu machen. „Unglücklich war dann die Rote Karte. Aber das haben wir selbst verschuldet“, fand der Löwen-Coach. „Danach haben wir sehr viel Herz und Leidenschaft gezeigt. Bitter nur, dass wir das 1:2 durch einen Standard bekommen. Wir müssen jetzt den Mund abwischen undnach Uerdingen fahren, um dort drei Punkte zu holen“, lässt sich Bierofka durch die Niederlage nicht entmutigen. Ein Wermutstropfen war die Verletzung von Quirin Moll bei einem Pressschlag. „Die erste Diagnose ist Verdacht auf Innenbandriss. Wenn sich das bewahrheitet, würde er acht Wochen ausfallen. Das wäre sehr schmerzlich.“ Für ihn brachte Bierofka Neuzugang Prince Osei Osuwu ins Spiel. „Ossi hat das ordentlich gemacht, das 1:1 vorbereitet und die Bälle gut abgelegt. Mit seinem Einstand bin ich sehr zufrieden.“ Auch für die Auswechslung von Sascha Mölders hatte der Trainer eine plausible Erklärung parat. „Er ist viel gelaufen. Ich wollte Laca als Absicherung vor der Kette bringen und habe gehofft, dass Ossi mit seiner Schnelligkeit vielleicht den Abwehrspielern davonläuft.“

SPIELBERICHT Löwen verlieren in Unterzahl 1:2 gegen Spitzenreiter Osnabrück.

Osnabrücks Trainer Daniel Thioune, der in der Nachspielzeit von Schiedsrichter Patrick Alt noch auf die Tribüne geschickt wurde, freute sich über die zahlreiche Fan-Unterstützung. „Wir haben ordentlich was nach München mitgebracht. Von Anfang an wollten wir da sein. Aber die ersten zwei, drei Aktionen hatten die Gastgeber.“ Umso wichtiger war für ihn, „dass wir mit der ersten Chance das Tor geschossen haben. Danach war das Spiel offen. Wir haben uns immer besser auf die langen Bälle auf Mölders eingestellt, kamen selbst zu Chancen. Deswegen war die Pausenführung verdient.“ In der 2. Halbzeit habe man damit gerechnet, dass Sechzig „mit einer ordentlichen Wucht kommt. Entscheidend war dann die Rote Karte.“ Er habe sich danach an das Hinspiel mit veränderten Vorzeichen erinnert gefühlt, als sein Team in Unterzahl war. „Wir haben den gleichen Fehler wie damals Sechzig gemacht!“ Damit meinte er eine gewisse Passivität. Es hätte nach dem Ausgleich noch eine Zeit lang gedauert, „bis wir wieder da waren. Dann haben wir glücklich das Tor nach einem Standard erzeilt. Trotzdem finde ich, dass es unterm Strich ein verdienter Sieg bei der drittbesten Heimmannschaft der Liga war.“

Verteidiger Simon Lorenz ärgerte sich vor allem über das 1:2. „Das hätten wir besser verteidigen können. Da hat bei uns die Cleverness gefehlt.“ Der 21-Jährige sah ansonsten „keinen großen Unterschied“ zwischen dem Tabellenführer und dem eigenen Team. „Auch als wir in Unterzahl waren, hat Osnabrück keine Chancen herausgespielt, nur die eine Szene, die zum zweiten Gegentor führte. Da haben wir geschlafen“, so Lorenz. „Eigentlich sind wie sehr gut ins Spiel gekommen. Wir waren aktiver, hatten zwei Chancen, aber dann macht Osnabrück mit der ersten Aktion das Tor.“

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