Die beiden Trainer, Daniel Bierofka und Norbert Meier, konnten am Ende mit der Punkteteilung leben. „Nach dem Spielverlauf müssen wir damit zufrieden sein“, führte Löwen-Coach die halbstündige Unterzahl Begründung an. Meier war besonders die Großchance der Sechzger nach einem mustergültigen Konter ein Dorn im Auge. „Da konnten wir glücklich sein, dass wir kein Gegentor bekommen.“
Die Löwen traten in den ersten 45 Minuten so auf, wie es Coach Daniel Bierofka gefordert hatte. „Beide Mannschaften haben in der 1. Halbzeit gut verteidigt, wenig Räume für den Gegner gelassen. Wir haben gewusst, dass Uerdingen mit Osawe, Aigner und Beister sehr schnelle Spieler in der vorderen Reihe hat, deswegen wollte ich nicht zu hoch attackieren, dem Gegner wenig Raum geben.“ Diese Vorgabe hätten seine Jungs „ ganz ordentlich“ umgesetzt. „Leider haben wir unsere Umschaltsituationen vor der Pause nicht optimal ausgespielt“, bemängelte der Trainer. „Kurz nach Weiderbeginn haben wir durch einen Konter dann das 0:1 kassiert.“ Uerdingen hätte die Szene gut ausgespielt. „Wir sind dann durch einen Standard zurückgekommen.“ Bierofka bezeichnete das 1:1 als „glücklich, weil der Torwart nicht ideal ausschaut“. Aber das war dem 40-Jährigen letztlich egal. Ärgerlich fand er dagegen die Gelb-Rote Karte für Herbert Paul. „Da muss er einfach den Gegner laufen lassen. Er ist ein junger Spieler, das muss er noch lernen. Ein solches Risiko zu gehen, war in dieser Situation unnötig“, so der Löwen-Coach. Danach ging es nur noch darum, zu verteidigen, „Leidenschaft und Einsatz auf den Platz zu bringen. Das hat meine Mannschaft gezeigt. Sie hat sogar noch den einen oder anderen Nadelstich gesetzt.“ Im Großen und Ganzen fand Bierofka den Punkt in Ordnung. „Nach dem Spielverlauf müssen wir damit zufrieden sein.“
SPIELBERICHT Löwen erkämpfen sich 1:1 gegen Uerdingen in Unterzahl.
Für Norbert Meier war es sein erstes Spiel als KFC-Trainer. „Wir waren natürlich bemüht, Ordnung in unser Spiel zu bringen“, erklärte der 60-Jährige nach drei Niederlagen seines Teams in Folge „und einer Flut von Gegentoren“. Deshalb wählte er eine kompakte Aufstellung im Mittelfeld. „Wir haben das sehr seriös gelöst.“ Gleichzeitig bemängelte Meier, dass sein Team die Bälle nicht festmachen konnte, wenn der Pass in die Tiefe kam. „Der Gegner ist zu schnell wieder an den Ball gekommen. Wir haben aber auch zu wenig Unterstützung gegeben. Das sind die Dinge, die wir erarbeiten müssen“, monierte er. „In der 2. Halbzeit war es ein sehr interessantes Spiel.“ Beide Tore, so Meier, seinen glücklich gewesen. „Unser Schuss wurde abgefälscht, sonst hätte ihn der Torwart sicher gehabt.“ Danach konnte er eine Befreiung der Mannschaft feststellen. „Wir waren selbstbewusster und mutiger.“ Umso ärgerlicher fand er das schnelle Gegentor. „Das ist nicht nur die Geschichte des Torhüters“, sprach er den Fehler von René Vollath an. „Schon im Vorfeld darf es nie diesen Freistoß geben. Aber es passieren Fehler und das hat Sechzig ausgenutzt.“ Seine Mannschaft hätte nach dem Platzverweis von Herbert Paul alles versucht. „Aber wer das selbst mal mitgemacht hat, weiß, dass es nicht einfach ist, gegen zehn Mann zu spielen.“ Meier kritisierte vor allem die Szene in der 73. Minute. „Der Konter war wunderbar über drei Stationen herausgespielt. Da konnten wir glücklich sein, dass wir kein Gegentor bekommen. Wir müssen in dieser Szene besser aufgestellt sein. Du kannst nicht mit zehn Mann nach vorne rennen!“ Auch deshalb war Uerdingens Trainer bei seiner Premiere mit dem Unentschieden zufrieden.
Torschütze Felix Weber sprach von einem gerechten 1:1. „Wir haben nach der Gelb-Roten Karte gekämpft, uns den Punkt verdient.“ Trotz Unterzahl hätten die Löwen „noch eine Riesenchance durch ‚Effe‘“gehabt. „Mit etwas Glück machen wir noch das 2:1. Trotzdem bin ich zufrieden.“ Gegen das prominent besetzte Team von Uerdingen sei man „hochaggressiv“ zu Werke gegangen. „Es ist geil, wenn man gegen solche Spieler spielt. Wir wollten zeigen, dass wir besser sind. Leider haben wir das in den zwei Partien nicht geschafft“, sprach er die unglückliche 0:1-Heimniederlage in der Vorrunde durch einen Treffer in der Nachspielzeit an.
Ex-Löwe Stefan Aigner, der nun für die Krefelder seine Fußballschuhe schnürt, ärgerte sich über den verpassten Sieg in Überzahl. „Wir kommen aus der Halbzeit, machen das 1:0. Das hat uns eigentlich in die Karten gespielt“, fand der gebürtige Münchner. „Leider macht René dann einen Fehler. Das passiert. Beim Keeper führt das meist gleich zum Tor. Aber er hat uns in den letzten Spielen vor mehr Gegentoren bewahrt. Deshalb kein Vorwurf, auch wenn es ärgerlich ist. Dann nehmen wir eben heute nur einen Punkt mit!“ Die Mannschaft sei verunsichert gewesen. „Wenn du in Meppen drei Tore in acht Minuten fängst, dann ist das nicht gut fürs Selbstvertrauen“, so der 30-Jährige. Deshalb sei kompakt stehen die oberste Maxime gewesen. „Wir sind in der Tabelle immer noch oben, müssen aber langsam wieder anfangen, drei Punkte einzufahren.“