Münsters Trainer Sven Hübscher machte einen zufriedeneren Eindruck als 1860-Chefcoach Daniel Bierofka. Der haderte mit dem mutlosen Auftritt seines Teams vor der Pause, lobte aber den „Powerfußball“ im zweiten Durchgang.
SPIELBERICHT Löwen-Comeback beim 1:1 gegen Preußen Münster.
„So schlecht wie die 1. Halbzeit war, so gut war die zweite Hälfte“, brachte Löwen-Trainer Daniel Bierofka die 90 Minuten auf den Punkt. Der 40-Jährige monierte, dass sein Team ohne Überzeugung ins Spiel gegangen sei. „Wir waren mutlos, zu ängstlich. Der Gegner hat das im Mittelfeld gut gemacht, hat uns immer wieder auf die Flanken abgedrängt.“ Im zweiten Durchgang habe sein Team das Gesicht gezeigt, „das ich sehen will. Wir haben Powerfußball gespielt. Leider sind wir in einigen Szenen einen Schritt zu spät gekommen, haben nicht die Konsequenz gehabt, den Ball über die Linie zu drücken. Das müssen wir noch lernen. Daran arbeiten wir!“
Münsters Trainer Sven Hübscher machte einen zufriedenen Eindruck. „Für uns war es keine einfache Ausgangsituation. Auswärts, vor so einer Kulisse zum Saisonauftakt zu spielen.“ Umso mehr zeigte er sich überrascht, dass sein „Jungs sofort da waren, gut gegen den Ball gearbeitet haben und immer versucht haben, fußballerische Lösungen zu finden. Alles kann bei einer so jungen Mannschaft nicht funktionieren.“ Das Gegentor sei für seinen Geschmack „zu früh“ in der 2. Halbzeit gefallen. „Danach entwickelte Sechzig eine Wucht“, die seiner Mannschaft zu schaffen machte. „Wir waren mit dem Ball hektisch, haben keine Entlastung mehr hinbekommen und zu viele lange Bälle gespielt. Am Ende ist das 1:1 ein gutes Ergebnis für uns. Damit können wir leben!“
1860-Keeper Hendrik Bonmann, der seit dem 31. August 2018 wieder bei einem Punktspiel der Löwen zwischen den Pfosten stand, ärgerte sich über das Gegentor. „Das war der einzige Torschuss von Münster während des gesamten Spiels. Es ist absolut ärgerlich, dass wir diese blöde Halbchance zulassen.“ Persönlich sei es für ihn ein „gutes Gefühl“ gewesen, wieder auf dem Platz zu stehen. „In der 2. Halbzeit haben wir dann gezeigt, dass wir noch leben. Das war eine Riesenreaktion.“ Man habe in der Pause umgestellt, sei präsenter gewesen, jeder habe mehr Verantwortung übernommen: „Wir haben gezeigt, was wir können.“ Ein besonderes Lob hatte er für die Neuen parat. „Mit Dennis Erdmann vor mir habe ich mich sehr wohl gefühlt. Timo Gebhart hat gezeigt, was er kann und an Fabian Greilinger werden wir noch viel Freude haben“, kommentierte er die Leistung der drei Zugänge im Kader.
„Ich habe mich gut gefühlt“, berichtete Löwen-Rückkehrer Timo Gebhart, der auf seinen Einsatz gebrannt hatte. „Ich habe immer geschaut, wann der Trainer ruft!“ Seinen zehnminütigen Einsatz bezeichnete der 30-Jährige selbst als „in Ordnung“. Dabei ärgerte er sich, dass er bei einem Konter kein Foul bekommen hatte, als er von hinten kurz vorm Strafraum umgegrätscht wurde. „Ich hätte schießen können. Auch Sascha Mölders hatte noch eine Chance. Der Ball war ein bisschen hoch, normalerweise macht er den.“ Der Spielmacher freute sich riesig über die „Timo Gebhart, Timo Gebhart“-Sprechchöre. „So etwas pusht zusätzlich. Ich freue mich schon aufs nächste Spiel, besonders auf das zu Hause!“