SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner zufrieden mit Einstand: „In der 2. Halbzeit waren wir bärenstark!“

Sah einen lebendigen und emotionalen Auftritt seiner Mannschaft im Stadtderby: Löwen-Chefcoach Michael Köllner. 

Es war die Premiere von Löwen-Coach Michael Köllner, der sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim 1:1 zufrieden zeigte. Wie sein Bayern-Kollege Sebastian Hoeneß hatte auch der 49-Jährige zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. „Gerne hätten wir unseren Fans ein Heimsieg geschenkt!“

Löwen-Chefcoach Michael Köllner sah sein Team in der ersten Viertelstunde „gut im Spiel. Wir hatten auch die eine oder andere Möglichkeit, haben aber den letzten Pass nicht sauber gespielt“, monierte der 49-Jährige. „Da hätte schon die Führung passieren können.“ Doch dann habe sein Team im zentralen Mittelfeld den Zugriff und den Mut verloren. „Das ist völlig normal nach einem Trainerwechsel. Die Spieler wollen die Dinge hundertprozentig erledigen, berufen sich auf Sicherheit, wollen keinen Fehler machen.“ Das korrigierte Köllner in der Pause. „Ich hab‘ den Jungs gesagt, dass sie freier spielen müssen, vor allem die Spieler auf der Sechs und der Acht sollen sich mehr zutrauen.“ Dieser Ratschlag fruchtete im zweiten Durchgang. „In der 2. Halbzeit haben wir eine bärenstarke Löwen-Mannschaft gesehen. Gleich mit den beiden Lattentreffern, bei denen wir den Bayern-Torwart jedes Mal zu einer Glanzparade gezwungen haben. Schade war am Ende nur, dass wir uns nicht mit dem zweiten Treffer belohnt haben. Insgesamt können wir mit dem Ergebnis gut leben. Nichtsdestotrotz hätten wir unseren Fans gerne einen Heimsieg geschenkt. Aber die Saison ist noch lange. Wir werden mit Sicherheit in unserem Offensivspiel noch ein paar Dinge verbessern“, kündigte Köllner an. „Ich bin zufrieden mit meinem Einstandsspiel, sowohl mit der Aufnahme durch die Fans im Stadion als auch damit, wie die Mannschaft über 90 Minuten agiert hat: Lebendig und mit Emotionen.“ Der Treffer von Dennis Dressel sei symptomatisch für das Auftreten der gesamten Mannschaft in der 2. Halbzeit gewesen. „Er hat solange nachgearbeitet, bis der der Ball im Tor war.“ Köllner bezeichnete es als Willens- und Einstellungssache. „Dennis hat alles gegeben.“

SPIELBERICHTTrotz Überlegenheit: Löwen spielen nur 1:1 im Stadtderby.

„Wir haben ein sehr intensives Derby mit zwei unterschiedlichen Hälften gesehen“, bilanzierte Sebastian Hoeneß, der Trainer der kleinen Bayern. Es sei mit all‘ seinen Emotionen Werbung für die 3. Liga gewesen. Vor der Pause sah Hoeneß sein Team überlegen und dominant, „auch wenn wir für meinen Geschmack noch mehr vorne rein hätten spielen können. Aber wir haben es geschafft, Sechzig komplett von unserem Tor wegzuhalten und sie nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.“ Das sei positiv gewesen. „In der Halbzeitpause haben wir uns dann vorgenommen, gerade die ersten 15 Minuten sehr wachsam zu sein, ein klares Spiel an den Tag zu legen, weil wir wussten, dass Sechzig mit Wucht aus der Kabine kommen wird.“ Das sei seinem Team nicht gelungen. „Nach und nach ist das Spiel in die andere Richtung gelaufen, so dass wir am Ende mit dem Punkt leben müssen und können.“ Der Bayern-Trainer wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. „Jeder hat gesehen, dass Christian Früchtl einen großen Anteil am 1:1 besitzt. Er hat uns mit mehreren Paraden im Spiel gehalten.“

Mittelfeldspieler Tim Rieder gab offen zu, dass „wir in der 1. Halbzeit wenig Zugriff hatten. Wir hätten offensiver verteidigen müssen.“ Das hätte sich im zweiten Durchgang geändert. „Da sind wir früh vorne drauf. Der Trainer hatte uns gut auf das Spiel eingestellt. Was er von uns wollte, haben wir leider erst in der 2. Halbzeit umgesetzt.“ Der Routinier freute sich für seinen Mitspieler Noel Niemann über dessen Drittliga-Debüt im Derby. „Seit ich da bin, hat er immer super trainiert. Er hat sich das verdient.“

Einer, der es ebenfalls verdient hatte, sein erstes Drittliga-Tor zu erzielen, ist Dennis Dressel. „Es war sehr emotional“, beschrieb der 21-Jährige den Augenblick, „gerade im Derby zu treffen.“ Gleichzeitig ärgerte er sich, dass es nicht zum Sieg gereicht hatte. „Es war ein super Auftritt nach der Pause. Das Unentschieden ist deshalb enttäuschend, auf der anderen Seite sind wir aber froh, dass wir uns nach dem Rückstand zurück ins Spiel gekämpft haben.“

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