1860-Trainer Michael Köllner und Waldhof-Coach Bernhard Trares hatten ein „sehr gutes Drittligaspiel“ gesehen. Beide konnten mit der Punkteteilung leben, zumal beide Serien bestehen blieben. Die Sechzger sind seit zehn Spielen ungeschlagen, Mannheim hat seit Mai 2018 kein Auswärtsspiel verloren.
Löwen-Cheftrainer Michael Köllner zeigte sich damit zufrieden, „was die Mannschaft über 90 Minuten gezeigt hat. Es war ein intensives, technisch starkes Spiel.“ Trotzdem war er traurig, dass es am Ende nur zu einem Remis gereicht hatte. Schon in der 1. Halbzeit hatte er ein „paar gute Chancen“ gesehen, „wie z.B. Dressels Schuss, den der Torwart gerade noch rauskratzt oder einige Eckballserien und seitliche Freistösse, wo wir uns den Gegner schon gut hingerichtet hatten.“ Aber richtig ärgerte er sich, dass nach der Führung die Möglichkeiten nicht genutzt wurden. „Wir hatten in 2:1-Überzahl eine Riesenchance zum 2:0, die wir nicht gut ausspielen. Dem sind wir dann hinterhergelaufen. Einen einzigen Konter haben wir zugelassen und den hat Mannheim sehr gut gespielt, nachdem wir am gegnerischen Sechzehner die Situation nicht gut gelöst hatten.“ So sei am Ende das 1:1 das logische Ergebnis gewesen. „Ich bin froh, dass wir so ein Spiel zeigen konnten. Wenn du konstant punkten willst, dann brauchst du Qualität in deinen Spielen. Heute hat die Mannschaft defensiv sehr gut gearbeitet, einen guten Ball nach vorne gespielt, gute Lösungen im Spielaufbau gehabt - mit verschiedenen Varianten“, lobte er. Auf der anderen Seite konnte man sehen, „dass Mannheim nicht zu Unrecht dort vorne steht, dass sie bei eigenem Ballbesitz auch unter Druck sich mit fußballerischen Mitteln befreien können.“ Die Zuschauer hätten ein sehr gutes Drittligaspiel vor toller Kulisse gesehen. „Schauen wir jetzt, dass wir die zwei Punkte, die wir heute liegengelassen haben, nächste Woche in Meppen holen und unser Polster nach hinten halten.“
SPIELBERICHTLöwen-Serie bleibt bestehen: 1:1 gegen Waldhof Mannheim
Waldhof Mannheims Trainer Bernhard Trares hatte bei beiden Mannschaften das Bemühen ausgemacht, „die Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Beide Teams haben eine ähnliche Spielanlage“, hätten viele Dinge spielerisch gut gelöst. „Wir haben versucht, die Räume zu bespielen, die Sechzig uns gegeben hat. Das ist uns ordentlich gelungen, indem wir viel verlagert haben. Wir hatten ein, zwei gefährliche Eingaben in der 1. Halbzeit.“ Ein Schuss von Sechzig durch Sascha Mölders hatte der Ex-Löwe als einzige klare Chance beim Gegner vor der Pause ausgemacht. „Da waren wir unaufmerksam. Ansonsten war das Spiel sehr ausgeglichen.“ Anders in der 2. Halbzeit. „Da hatten wirgleich zu Beginn beim Pfostentreffer von Mölders Glück“, stellte Trares fest. Wichtig sei gewesen, dass sein Team nach dem Rückstand relativ schnell den Ausgleich erzielen konnte. In der Schlussphase hatte er zwei „halbscharige“ Sachen gegen sein Team gesehen, wo die Löwen Elfmeter forderten. „Zum Glück gab es beide Male keinen Elfer.“ Aus seiner Sicht wäre es ärgerlich gewesen, wenn die Partie vom Punkt aus entschieden worden wäre. „Beide Mannschaften hatte 93 Minuten Zeit, haben es beide nicht geschafft. Wir hatten zum Ende nochmals zwei gute Möglichkeiten. Sechzig war permanent nach vorne gefährlich, auch mit Standards.“ Seiner Meinung nach sei das 1:1 „ein gerechtes Ergebnis in einem super Drittligaspiel!“
Stefan Lex sprach vom erwartet schweren Gegner. „Wir haben von Anfang an versucht, dagegen zu halten. Insgesamt haben wir wenig zugelassen, müssen aber nach der Führung das 2:0 machen.“ Ärgerlich fand der 30-Jährige die Entstehung des Gegentreffers, an dem er indirekt auch beteiligt war. „Ich lege auf Dennis Erdmann ab. Leider flankt er aber nicht.“ Der Innenverteidiger verlor in der gegnerischen Hälfte den Ball, die Löwen waren ungeordnet. „Das war gut gemacht vom Gegner“, fand Lex. „Wenn wir das zweite Tor nicht machen, dann dürfen wir vorne nicht so leicht die Bälle verlieren“, ärgerte sich der Stürmer. „Letzte Woche in Zwickau haben wir zwei Mal einen Vorsprung verspielt, heute wieder. So lange wir unsere Spiele nicht gewinnen, brauchen wir nicht auf die Mannschaften vor uns zu schauen. Unentschieden bringen uns nichts. Wir müssen das nächste Woche in Meppen wieder besser machen“, lautet der Rat des Erdingers.
Nach achtmonatiger Pause gab Nico Karger gegen Waldhof Mannheim sein Comeback. „Das ist ein schönes Gefühl nach der langen Leidenszeit, sportlich wie privat“, so der 27-Jährige. „Es war extrem anstrengend“, beschrieb er seinen Einsatz über fast eine halbe Stunde. „Training ist was anderes als Spiel. Ganz fit bin ich noch nicht. Ich war überrascht, dass ich so lange Spielzeit bekommen habe.“ Der Kronacher sah in den Löwen das bessere Team. „Beim 1:1 haben wir aber blöd ausgeschaut. Wir müssen aber schon davor das 2:0 machen“, monierte er. Trotzdem könne man mit dem Punkt leben. „Waldhof ist das beste Auswärtsteam, eine sehr spielstarke Mannschaft“, begründete er. Ihn selbst interessiere die Tabelle nicht. „Momentan schaue ich mehr, dass ich fit bleibe. Wir spielen eine gute Serie. Die wollen wir fortsetzen.“