SECHZIGMÜNCHEN.
 

Köllner: „Wir wollten mit aller Gewalt gewinnen!“

Löwen-Trainer Michael Köllner bedankte sich bei den Zuschauern für die Unterstützung. 

Das 4:3 zwischen den Löwen und Chemnitz war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sowohl 1860-Coach Michael Köllner als auch CFC-Trainer Patrick Glöckner sprachen von einem turbulenten Spiel mit Wirkungstreffer auf beiden Seiten und einem Lucky Punch am Ende.

„Ich denke, dass beide Trainer nicht einen solchen Matchplan im Kopf hatten“, nahm Löwen-Coach Michael Köllner die 90 Minuten mit Humor. „Es war in verschiedene Richtungen turbulent.“ Sein Team sei schlecht ins Spiel gelkommen, geriet gleich durch einen Standard in Rückstand. „Das gab einen Dämpfer, weil wir zu Hause das Heft des Handelns in die Hand nehmen und selbst aktiv sein wollten.“ Nach etwa zehn Minuten habe man dann die ersten Chancen erspielt. „Mölders, zwei Mal Lex, einmal davon an den Pfosten, aber auch der Torwart hat gut gehalten.“ Dann fiel „gefühlt aus dem Nichts heraus das 0:2. Mit zwei Toren zurückzuliegen, das hatten wir zu Hause auch noch nicht. Wir haben aber vor der Pause noch eine gute Reaktion gezeigt und den Anschluss geschafft. Es war wichtig, nur mit einem Ein-Tore-Rückstand in die Halbzeit zu gehen“, so Köllner. In der Kabine habe man sich vorgenommen, nicht nur Unentschieden zu spielen, sondern das Spiel zu gewinnen. „Entsprechend sind wir rausgekommen mit ein paar taktischen Veränderungen. Wir hatten das Spiel richtig gut im Griff und lagen relativ schnell mit 3:2 in Führung.“ Doch dann sei „ein richtig dummer Fehler“ passiert. „Auf einmal steht es 3:3. Das war schon ein Wirkungstreffer. Aber wir haben dann nochmals von der Bank mit der Einwechslung von Karger und Owusu Signale gesetzt, gezeigt, dass wir mit aller Gewalt das Spiel gewinnen wollen. Mal klappt es, mal nicht!“ Diesmal hat es geklappt! Köllner fühlte mit dem Gegner. „Für Chemnitz ist das bitter. Sie haben gezeigt, dass sie ihr Handwerk verstehen und seit Wochen stabil Fußball spielen und punkten.“ Der 50-Jährige freute sich nach vier Unentschieden zuvor, „dass wir endlich unsere Zuschauer im Februar mit drei Punkten belohnen konnten. Das Spiel wird hier in Giesing so schnell keiner vergessen. Das gibt uns für die nächsten Wochen nochmals einen richtigen Schub, damit wir frühzeitig die Klasse sichern können.“

SPIELBERICHT Löwen gewinnen nach 0:2-Rückstand 4:3 gegen Chemnitz.

Der Chemnitzer Trainer Patrick Glöckner sprach von einem „turbulenten und ereignisreichen Spiel“ für die Zuschauer. „Wir kommen gut in die Partie rein, gehen gleich in Führung, schaffen es dann auch noch, nachzulegen.“ Trotzdem fand der CFC-Coach, dass seine Mannschaft mit dem 2:0 im Rücken zu leichtfertig gespielt habe. „Wir haben ein paar Bälle zu viel verloren, vielleicht auch, weil uns das Selbstvertrauen in einen Spieltrieb gebracht hat, der ein Stück weit von unserer Linie abgewichen ist.“ Sechzig sei immer wieder gefährlich durchs Zentrum gewesen. „Vor allem durch Mölders. Die Bälle sind immer schwer zu verteidigen, wenn er entgegenkommt und diese behauptet. Entsprechend fällt das 2:1. Damit konnten wir zur Pause noch leben.“ In der Kabine habe man Korrekturen vorgenommen. „Trotzdem haben die Sechzger in der 2. Halbzeit die Räume brutal in der Mitte überladen, wo wir wirklich Probleme hatten, eine gute Zuordnung und ein schnelles Attackieren zu erreichen.“ Nach der Führung für die Löwen hatte Glöckner wenig Hoffnung, das Spiel nochmals offen gestalten zu können. „Überraschend kommen wir nochmals zum 3:3. Es war nicht nur ein schönes, sondern auch ein erkämpftes Tor. Das hat uns den Glauben zurückgebracht, dass wir was mitnehmen können. Auf der anderen Seite verschulden wir dann zwei blöde Standardsituationen, die nicht sein müssen. Wenn du das seriös zu Ende spielst, die Bälle einfach mal raushaust, dann geht das Spiel 3:3 aus und keiner kann sich beschweren.“ Auch wenn man mit leeren Händen da steht, sah er einige positive Sachen. „Aber es gibt auch Dinge, die man abstellen muss. Das ist ein langer Prozess. Wir müssen die Punkte jetzt woanders holen.“

Verteidiger Phillipp Steinhart sprach von einer „Achterbahn der Gefühle. Wir sind schlecht gestartet, hatten keinen Zugriff und waren nicht im Spiel“, umschrieb er die Anfangsphase. „Zum Glück haben wir noch vor der Pause den Anschluss geschafft.“ In der Halbzeit habe sich die Mannschaft geschüttelt. „Wir sind rausgegangen und haben unser wahres Gesicht gezeigt.“ Angesprochen auf die diskutablen Schiedsrichter-Entscheidungen vor der Pause meinte der 27-Jährige: „Darauf haben wir keinen Einfluss, aber seit Wochen werden wir benachteiligt. Wir haben Mentalität gezeigt.“ Steinhart war es dann, der den Elfmeter zum 2:2 rausholte. „Der Gefoulte schießt nicht selber“, kommentierte der etatmäßige Strafstoßschütze die Szene, in der sich Timo Gebhart den Ball schnappte und verwandelte. „Ich bin nicht sauer auf Timo, sondern freue mich, dass er ihn reingemacht hat.“ Das 3:3 nach 3:2-Führung bezeichnete der Verteidiger als ärgerlich. „Aber wir haben nie aufgegeben, hatten immer das Gefühl, dass noch was geht.“

Sascha Mölders erzielte nach einer kleinen Flaute das wichtige 3:2. Doch das spielte nach dem Sieg keine Rolle. „Wichtig war, dass wir gewonnen haben. Alles andere ist wurscht!“ So sei Fußball. „Letzte Woche habe ich in der 93. Minute die Chance verpasst, heute trifft Ossi in der 92. Minute. Das Tor hat er richtig gut gemacht“, bekam der Jungspund ein Lob vom Routinier. „Die Jungs, die reingekommen sind, haben super funktioniert. Das zeigt den Charakter der Truppe.“ Auch die Zuschauer lobte der 34-Jährige. „Sie haben gemerkt, dass wir ihre Unterstützung brauchten. Eine Welle hat die nächste gejagt. Dadurch hatten wir nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren können.“ Wichtig sei auch das Anschlusstor von Stefan Lex kurz vor der Pause gewesen. „In der 2. Halbzeit haben wir einen Angriff nach dem anderen gefahren. Am Ende war es kein Zufall, dass wir das Spiel gewonnen haben.“ Über den Schiedsrichter schwieg sich Mölders aus, nahm Kollege Efkan Bekiroglu in Schutz, dessen Fehlpass im Anschluss zum 3:3 führte. „Effe ist an jeder Offensivaktion beteiligt. Fehlpässe passieren da zwangsläufig“, so sein Statement. Durch den Dreier konnte der Abstand nach hinten vergrößert werden. Mittlerweile sind die Löwen seit 13 Spielen ungeschlagen. „Die Serie ist richtig gut, wir dürfen uns aber nicht ausruhen“, mahnt der Torjäger. „Wir haben richtig Bock!“

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