Nach vier Siegen in Folge kassierten die kleinen Löwen im Heimspiel gegen den VfR Garching eine unnötige 2:3-Heimniederlage. Bereits zur Pause lag das Team von Torsten Fröhling nach Treffern von Dennis Niebauer (9.) und Gerrit Arzberger (40.) mit 0:2 zurück. Nach dem schnellen Anschlusstreffer durch Nico Karger (46.) stellte Stefan Prunitsch sieben Minuten später den alten Abstand wieder her (53.). Mehr als der erneute Anschluss zum 2:3-Endstand durch Korbinian Vollmann gelang den Sechzgern nicht mehr (73.).
Gegen Garching musste Löwen-Chefcoach Torsten Fröhling auf Stürmer Robert Glatzel (Mittelhandbruch), Richard Neudecker (deutsche U19-Nationalmannschaft), Angelo Mayer (eigene U19) und Fejsal Mulic (Profis) verzichten. Dagegen stand Kapitän Korbinian Vollmann nach seinem Kurzeinsatz am Donnerstag bei den Profis gegen Wohlen (7:1) in der Strartelf. Michael Kokocinski, der wegen einer Magen-/Darmgrippe unter der Woche nicht trainieren konnte, nahm auf der Bank Platz. Markus Steinhöfer aus der Zweitliga-Mannschaft verstärkte die Reserve.
Die Gäste überraschten die Löwen mit ihrer offensiven Spielweise zu Beginn. Ex-Löwe Dennis Vatany flankte von rechts in die Mitte, Vladimir Kovac konnte gerade noch mit dem Kopf vor zwei hinter ihm lauernden Garchinger klären, den Nachschuss von Dennis Niebauer von der Strafraumkante blockte Peter Kurzweg zur Ecke (4.). Zwei Minuten später spielte auf der anderen Seite Markus Steinhöfer Korbinian Vollmann halbrechts im Strafraum an, der 1860-Kapitän drehte sich um die eigene Achse, scheiterte aber mit seinem Schuss aus spitzen Winkel an VfR-Keeper Stefan Wachenheim (6.). Nach einer Standardsituation gingen die Gäste in Führung. Michael Weicker hatte einen Freistoß fast an der Außenlinie aus dem rechten Halbfeld hoch nach innen geflankt, Niebauer stieg am höchsten, köpfte aus neun Metern die Kugel an den rechten Innenpfosten, von wo er unhaltbar für Michael Netolitzky insTor prallte (9.). Beinahe hätte zwei Minuten später ein Freistoß den Ausgleich gebracht. Vollmann hatte aus dem linken Halbfeld geflankt, Kurzweg kam zum Kopfball, doch die Kugel strich knapp über den Querbalken (11.). Ansonsten versuchten die Sechzger Druck zu erzeugen, fanden aber zunächst kein Mittel, die kompakte Defensive der Garchinger zu überspielen. Fast wäre Niebauer das 2:0 gelungen, als er aus dem Mittelkreis heraus abzog, den weit vor seinem Tor stehenden Netolitzky bereits überwunden hatte, sich der Ball aber auf die Oberkante der Latte senkte (19.). Nach einer Flanke von Steinhöfer lag der Ball kurzzeitig frei im Strafraum, aber kein Löwen-Spieler kam dran, Florian Mayer konnte vor Vollmann klären (31.). Wenig später flankte Steinhöfer von rechts flach an den ersten Pfosten, Nico Karger zwar an den Ball, hatte aber bei seinem Abschluss zu viel Rücklage, sodass die Kugel über die Latte ging (32.). Eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld von Vollmann setzte Steinhöfer aus neun Metern mit dem Fuß neben das Tor (36.). Dilettantisch stellten sich die Löwen in der 40. Minute an. Nach einem eigenen Einwurf weit in der 1860- Hälfte kam Garching an die Kugel, konterte in Überzahl, Weicker passte von der linken Seite zurück auf Gerrit Arzberger, der mit der Fußspitze den Ball am herausstürmenden Netolitzky zum 2:0 einschob. Einen 32-Meter-Freistoß aufs rechte untere Eck von Steinhöfer faustete Torhüter Wachenheim wenig später zur Ecke (43.). Kurz vor der Pause passte Christian Köppel den Ball halbhoch an den Elfmeterpunkt, Steinhöfer nahm die Hereingabe direkt, traf die Kugel aber nicht voll, die als Aufsetzer über die Latte sprang (45.). Danach pfiff Schiedsrichter Markus Pflaum die 1. Halbzeit ab.
Es waren gerade mal 24 Sekunden nach Wiederanpfiff gespielt, da lag der Ball im Tor der Münchner Vorstädter. Steinhöfer hatte auf der rechten Seite Karger steil geschickt, Torhüter Wachenheim blieb in seinem Kasten, so konnte sich der Löwen-Stürmer den Pass erlaufen, traf aus sieben Metern zum 1:2 ins lange Eck (46.). Einen Freistoß von Vatany aus 26 Metern lenkte Netolitzky gerade noch über den Querbalken (52.). Eine Minute später lag die Kugel trotzdem im Löwen-Tor. Köppel hatte einen zu kurzen Rückpass auf Netolitzky gespielt, der Keeper schoss beim Klärungsversuch Stefan Prunitsch an. Die Kugel sprang Richtung 1860-Tor weg, so dass der Garchinger Stürmer keine Mühe mehr hatte, sie im leeren Kasten zum 3:1 zu versenken (53.). Ein wunderschöner Spielzug über Steinhöfer, Karger und Vollmann wurde in der 58. Minute nicht mit einem Tor belohnt. Beim Abschlussversuch war immer wieder ein Verteidiger-Bein der Gäste dazwischen. Nach einer Rechtsflanke von Vollmann kam Kasim Rabihic am Torraum frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber an den Querbalken (61.). Ein Traumtor in der 73. Minuten brachte für die Löwen erneut den Anschluss. Fabian Hürzeler hatte den Ball nach innen gechipt, Karger verlängerte ihn per Kopf zu Vollmann, der ihn direkt aus der Luft nahm, zum 2:3 ins rechte untere Eck versenkte. Eine Hereingabe von Vollmann verpassten vier Minuten später nacheinander Karger und Kurzweg am Torraum (77.). In der 79. Minute kam Stephane Mvibudulu am linken Torraumeck zum Abschluss, sein Heber aufs rechte obere Eck konnte Wachenheim gerade noch um den Pfosten lenken. Fünf Minuten später wäre beinahe der eingewechselte Michael Kokocinski an einen verunglückten Schussversuch von Vollmann am zweiten Pfosten gekommen (84.). Einen zehn Meter Schuss von Steinhöfer blockte ein Garchinger Verteidiger zur Ecke (89.). Ein Steinhöfer-Freistoß aus halblinker Position streifte in der Nachspielzeit knapp über den Querbalken. Kurz danach landete auch ein Schuss von Steinhöfer neben dem rechten Pfosten. So blieb es beim 2:3. Die kleinen Löwen haben nun vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Würzburger Kickers.
Trainerstimmen zum Spiel„Das war ein packendes Spiel für die Zuschauer", fand Löwen-Trainer Torsten Fröhling. „In der 1. Halbzeit haben wir keinen Zugriff bekommen, nicht klar genug gespielt. Auch die Laufbereitschaft war nicht da." Die Gegentore vor der Pause seien viel zu leicht gefallen, bemängelte Fröhling. „Beim ersten Tor war der Ball 30 Meter in der Luft. Das 0:2 fiel kurz vor der Pause zu einem ungünstigen Zeitpunkt nach einem Einwurf für uns." Trotzdem fand der 48-Jährige auch lobende Worte für sein Team. „Die 2. Halbzeit war richtig gut. Wir haben schnell den Anschluss erzielt. Dann haben wir aber wieder das 1:3 abgeschenkt." Fröhling sah viele schöne Spielzüge im zweiten Durchgang. „Aber die Mannschaft hat sich nicht belohnt. Wenn Kasim den Ball statt an die Latte reingeköpft, wäre es vielleicht anders ausgegangen. Doch wenn man drei Tore bekommt, ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen. Garching hat unsere Fehler rigoros ausgenutzt. Die Gegentore waren tödlich, aber solche Spiele wird es immer mal geben."
Garchings Coach Daniel Weber sprach von einer „historischen Leistung für unseren Verein. Wir haben das erste Mal im Grünwalder Stadion gespielt und gleich gewonnen. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Sie hat unseren Plan zu 100 Prozent umgesetzt." Seiner Meinung nach hätte Sechzig zu spät auf das frühe Attackieren seines Teams reagiert. „Wir haben clever die Räume genutzt und sind mit der ersten Chance gleich in Führung gegangen. Jetzt haben wir vier Punkte gegen Sechzig gemacht, die wir nicht auf unserem Plan hatten", freute sich Weber.