Die Löwen können zu Hause gegen die Reserve des FC Augsburg einfach nicht gewinnen, unterlagen mit 0:2 und verloren die Tabellenführung. In der 21. Minute parierte zunächst Vitus Eicher einen Handelfmeter von Erik Thommy. Bei der Führung von Merveille Biankadi war er machtlos (33.). Ab der 66. Minute - Emanuel Taffertshofer sah Gelb-Rot - mussten die Sechzger mit einem Mann weniger auskommen. Nach einem nicht gegebenen Elfmeter des schwachen Schiedsrichtergespanns für die Löwen traf drei Minuten später Thommy zum Endstand (84.).
Gegen die Fuggerstädter musste Löwen-Trainer Torsten Fröhling auf Nico Karger, Michael Kokocinski (beide Aufbautraining), Christian Köppel (Faserriss am Augenhöhlen-Innenknochen), Angelo Mayer (U19 DFB), György Szekely (U20 Ungarn) sowie Maximilian Wittek (U20 DFB, Rotsperre) verzichten. Von den Profis erhielt die U21 durch Vitus Eicher und Marius Wolf Unterstützung. Erstmals in der Startformation stand Fabian Hürzeler.
Die Löwen dominierten die Anfangsphase und hatten bereits in der 6. Minute die Chance zur Führung. Andreas Scheidl und Sebastian Wiesböck hatten sich den Ball erkämpft, Korbinian Vollmann lief anschließend nach dem öffnenden Pass alleine über halbrechts auf Ioannis Gelios zu, doch der Gäste-Keeper lenkte den Schuss des Löwen-Kapitäns mit einer Fußabwehr zur Ecke ab. Nach einer Viertelstunde kamen die Schwaben besser ins Spiel. Felix Weber musste in der 18. Minute mit dem langen Bein gegen Johannes Müller abwehren, der sonst durch gewesen wäre. Zwei Minuten später behalf sich Emanuel Taffertshofer gegen Müller eines taktischen Fouls, hielt ihn 20 Meter vor dem eigenen Tor am Trikot fest (20.). Den fälligen Freistoß von Thommy blockte Wiesböck in der Mauer angeblich mit der Hand, zumindest sah es Schiedsrichter Roman Potemkin so, der sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. Erik Thommy lief an, zielte in die linke Ecke, doch Vitus Eicher machte sich lang, wehrte den Schuss ab (21.). Der Führungstreffer für die Gäste fiel dann in der 33. Minute. Erst vergaben die Löwen ihrerseits die Chance zum 1:0, als es Richard Neudecker nicht schaffte, den vollkommen freistehenden Scheidl am Strafraum zu bedienen. Augsburg konterte, Thommy erreichte den Ball gerade noch auf der linken Seite vor der Grundlinie, legte zurück auf Merveille Biankadi, der mit seinem Volleyschuss aus 13 Metern Eicher keine Abwehrmöglichkeit ließ (33.). In der 40. Minute wurde es nochmals brenzlig vorm Sechzger-Tor. Nach einem Fauxpas von Fabian Hürzeler, dem sichtlich Spielpraxis und Bindung zu seinen Kollegen fehlte, kam zwei Stationen später Thommy zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz. So blieb es beim 0:1 zur Pause.
Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit besaßen die Sechzger die Chance zum 1:1. Scheidl hatte von der rechten Seite in den Strafraum geflankt, doch Richi Neudecker segelte am Torraum knapp an der Hereingabe vorbei (47.). In der 61. Minute verpasste Weber erneut den Ausgleich. Ein Neudecker-Freistoß kam zu Peter Kurzweg, der passte zurück auf den Innenverteidiger. Anstatt aus kurzer Distanz den Ball direkt zu nehmen, legte sich Weber die Kugel zurecht. Als er dann abschloss, konnte die vielbeinige FCA-Abwehr den Schuss kurz vor der Linie blocken. Fünf Minuten später zeigte der schwache Schiedsrichter Taffertshofer, der schon mit Gelb vorbelastet war, nach einem Foul in der eigenen Hälfte die Ampelkarte (66.). Kurios: Der Unparteiische wusste überhaupt nicht, dass er dem Mittelfeldspieler schon im ersten Durchgang den Karton gezeigt hatte. Erst als ihn Augsburger Spieler darauf hinwiesen, sprach er den Platzverweis aus. So mussten die Löwen die restlichen 25 Minuten mit einem Mann weniger bestreiten. In der 74. Minute war der eingewechselte Fejsal Mulic fast durch, legte sich aber den Ball etwas zu weit vor. Als Mulic von Tim Rieder in der 81. Minute nur durch ein Foul im Strafraum gebremst wurde, zeigte der schwache Unparteiische nicht auf den Punkt, sondern dem Löwen-Stürmer die Gelbe Karte. Drei Minuten später fiel dann die endgültige Entscheidung. Nach einem Foul von Weber gab es kurz vor dem 1860-Strafraum Freistoß für den FCA. Thommy lief an, setzte die Kugel zum 2:0 ins linke Kreuzeck (84.). Einziger weiterer Höhepunkt in der Schlussphase: Nach Trikothalten sah auch der Augsburger Maik Uhde noch Gelb Rot (90.). Danach war Schluss. Nach acht Spielen ohne Niederlage verließen die Löwen mal wieder den Platz als Verlierer. Zu Hause können sie einfach gegen die Fuggerstädter nicht gewinnen. Im dritten Heimspiel der Regionalliga Bayern setzte es die zweite Niederlage bei einem Unentschieden.
Trainerstimmen zum Spiel
Löwen-Trainer Torsten Fröhling nahm die Niederlage mit Galgenhumor. „Wir haben uns verbessert. Das letzte Mal haben wir 0:3 zu Hause gegen Augsburg verloren, diesmal nur 0:2." Trotzdem sprach er seinem Team ein Kompliment aus, das erneut viele Umstellungen zu verkraften hatte und mit einigen Spielern auflief, die erstmals nach längerer Verletzungspause wieder spielten. „Die Jungs haben versucht, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben." Vor allem das „Gegenpressing nach Ballverlust" lobte der 48-Jährige. „Dadurch haben wir uns die erste Chance durch Korbinian Vollmann erarbeitet, die er normalerweise reinmacht. Das hätte nach den vielen Umstellungen sicherlich Selbstvertrauen gegeben." Fröhling sah weitere Großchancen durch Felix Weber und Richi Neudecker. „Danach schließt Augsburg einen Konter richtig gut ab und wir liegen 0:1 zurück." Insgesamt hätte sein Team in der 1. Halbzeit „sehr verkrampft von hinten heraus gespielt. Dadurch passieren gewisse Fehler im Spielaufbau. In der 2. Halbzeit haben wir dann Gas gegeben uns richtig gute Chancen erspielt." Besonders die von Felix Weber strich er heraus. Auch nach dem Platzverweis für Emanuel Taffertshofer hätte sein Team weiter nach vorne gespielt. Fröhling monierte, das vor dem 0:2 zwei Bälle im Spiel waren. Trotzdem ließ das Schiedsrichtergespann den Einwurf ausführen, was im Anschluss zu dem Foul am Strafraum führte. „Den Freistoß hat Erik Thommy dann super ausgeführt. Das Tor hat uns den endgültigen Genickstoß gegeben. Danach konnten wir nichts mehr bewegen." Über die Schiedsrichterleistung wollte der Löwen-Coach nichts sagen. „Das habe ich noch nie getan, das bringt sowieso nichts." Nur eine allgemeine Aussage ließ sich Fröhling entlocken: „Für manche Leute ist es einfach viel zu schnell, wenn zwei gut ausgebildete Nachwuchsteams gegeneinander spielen. Sie sind damit einfach überfordert."
Für Augsburgs Trainer Dieter Märkle, selbst von 2008 bis 2009 Coach der kleinen Löwen, war es wichtig, „an die Begeisterung, die wir hier immer gezeigt haben, anzuknüpfen. Ich denke es war ein gutes Regionalligaspiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wir sind vielleicht die etwas Glücklicheren, aber sicher nicht unverdienten Sieger am heutigen Tag."