Das Bild ist jedem Löwen bestens bekannt: Der lange Kerl mit der Torwartmütze fuchtelt wie wild mit der rechten Hand in Richtung Schiedsrichter, fordert brüllend einen Abseitspfiff, doch noch während er sich grimmigen Gesichts beklagt, zuckt er blitzartig mit der anderen Hand hoch und wehrt scheinbar aus dem Nichts den kommenden Scharfschuss ab. Mit der Rechten reklamieren, mit der Linken parieren...
Die Rede ist von Petar „Radi" Radenkovic, Meisterlöwe und Kult-Torhüter, der am Mittwoch seinen 80. Geburtstag feierte.
Fredi Heiß: »Zurecht der König von Giesing«Beim Zusammentreffen mit seinen Mitstreitern von 1966 anlässlich seines Ehrentages ging es natürlich um einiges gemütlicher zu, als einst bei den Spielen im Grünwalder Stadion. Der wohl erste, echte „Star" der Bundesliga hatte zum Mittagessen bei Käfer geladen. In bester Gesellschaft seiner „elf Freunde" nahm die 1860-Ikone gut gelaunt und topfit zahlreiche Glückwünsche entgegen - natürlich auch von seinen Löwen.
Präsident Gerhard Mayrhofer, die beiden Geschäftsführer Markus Rejek und Gerhard Poschner schauten gemeinsam mit Kapitän Christopher Schindler persönlich bei „Radi" vorbei, um ihm zu gratulieren und einer ganz besondere Ehre zuteilwerden lassen.
Dabei standen seine beiden magischen Hände, wie schon in so vielen Spielen für die Weiß-Blauen, erneut im Rampenlicht. Seine Rechte und seine Linke wurden in Bronze gegossen und Radi damit zum Meisterlöwe für die Ewigkeit. Schließlich hielt der aus Belgrad stammende Torhüter mit eben jenen - und in Kombination mit seinem unvergleichlichen Stil, mit dem er seinerzeit zu einem absoluten Ausnahmeathleten avancierte - die Meisterschaft des TSV 1860 fest.