Gratulation zur Herbstmeisterschaft! Am letzten Vorrunden-Spieltag in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest besiegte das Team von Trainer Josef Steinberger im Heimspiel den FC Ingolstadt 04 mit 3:1, schraubte damit sein Konto auf 34 Punkte aus 13 Spielen. Die Treffer für die Junglöwen erzielten Julian Justvan (1.), Kilian Jakob (67.) und Moritz Heinrich (70.). Simon Ollert (15.) traf per „Slapstick-Tor" zum zwischenzeitlichen 1:1.
Die Junglöwen kamen super in die Partie, erzielten bereits nach 25 Sekunden die Führung. Ein Diagonalball von links durch Moritz Heinrich erreichte auf der rechten Seite Julian Justvan. Der ließ im Eins-gegen-Eins seinen Gegenspieler stehen und traf flach zum 1:0 ins kurze Eck (1.). „Ein richtig guter Beginn", kommentierte 1860-Trainer Josef Steinberger die Szene. In der 10. Minute verhinderte FCI-Keeper Leon Fischhaber gegen Heinrich das 2:0. Christoph Daferner hatte von rechts einen Querpass auf den Löwen-Torjäger gespielt, der aus elf Metern zum Schuss kam, aber am glänzend reagierenden Torhüter scheiterte. Nach einer Viertelstunde wurde den 200 Zuschauern ein Tor geboten, das so nicht jeden Tag zu sehen ist. Innenverteidiger Christoph Greger wollte zurück auf seinen Torhüter köpfen, der nachsetzende Simon Ollert ging dazwischen, die Kugel kullerte Richtung Löwen-Tor. Problemlos hätte 1860-Keeper Juhana Mäkelä das Spielgerät aufnehmen können, doch der Finne schaute nur hinterher. Vom Innenpfosten sprang der Ball zum 1:1 ins Netz. „Ein Slapstick-Tor, eine richtige Gurke", ärgerte sich Steinberger. „Das muss ich mir nochmals im Video anschauen. Juhana meinte, das der Ball vorbei geht. Im Nachhinein ist die Szene sicher lustig." Zu diesem Zeitpunkt konnte bei den Weiß-Blauen darüber aber niemand lachen. Die Junglöwen hatten bis zur Pause nur noch eine Chance. Martin Gambos traf in der 25. Minute mit einem 18-Meter-Schuss das Außennetz.
Gegen die tief stehenden Ingolstädter erhöhten die Junglöwen im zweiten Durchgang den Druck. Gambos scheiterte mit einem 28-Meter-Hammergeschoss an Fischhaber, der den Ball zur Eckeabwehrte. In der 67. Minute war er dann machtlos. Halbrechts gab es einen Freistoß. Linksfuß Kilian Jakob lief an, zirkelte die Kugel aus 18 Metern über die Mauer und traf zum 2:1 ins kurze Eck (67.). Keine drei Minuten später fiel die endgültige Entscheidung. Ein abgewehrter Ball der FCI-Deckung kam zu Gambos, der ihn direkt über die Abwehrkette der Schanzer hob. Der gestartete Heinrich nahm die Kugel mit der Brust an, ließ noch einen Gegenspieler aussteigen und traf anschließend aus elf Metern zum 3:1 ins kurze Eck (70.). „Eine richtig geile Aktion", schwärmte sein Trainer. Danach hätten die Sechzger gegen nun geschlagene Ingolstädter noch das eine oder andere Tor erzielen können. In der 78. Minute setzte sich Linksverteidiger Jakob gegen zwei Mann durch, seine scharfe Hereingabe fand aber im Torraum keinen Abnehmer. Vier Minuten später setzte der U18-Nationalspieler zu einem Solo-Lauf an, ließ erst drei Gegner stehen, zog dann aus 17 Metern mit links ab, sein Schuss ging jedoch am rechten Pfosten vorbei (82.). Kurz vor dem Ende tauchte Ugur Türk nach einem Pass von Florian Neuhaus durch die Schnittstelle frei vor Fischhaber auf, scheiterte aber an dem Torhüter (88.).
Die Junglöwen sicherten sich mit diesem Sieg die Herbstmeisterschaft und haben nach der Halbserie zwei Punkte mehr auf dem Konto als in der Vorsaison nach 26 Partien. „Die letzte Spielzeit habe ich schon verdrängt", sagt Trainer Josef Steinberger darauf angesprochen, „aber so verrückt kann Fußball sein." Mit dem Gegentor habe sich sein Team das Leben selbst schwer gemacht. „Plötzlich war Ingolstadt wieder im Spiel, obwohl sie bis dahin überhaupt kein Land gesehen hatten. Das 1:1 hat uns geschockt!" Mit der Reaktion nach der Pause zeigte sich der 42-Jährige zufrieden. „Wir haben es wesentlich besser gegen einen tiefstehenden Gegner gemacht als im Heimspiel gegen Darmstadt. Am Ende haben wir einen Arbeitssieg eingefahren", befand Steinberger.
Zum Rückrundenstart nächste Woche steht nun das Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken auf dem Programm. „Eine unangenehme Aufgabe, zumal Saarbrücken nach dem Hinspiel-Ergebnis besonders motiviert sein dürfte." Beim 8:0 feierten die Junglöwen am 1. Spieltag den höchsten Saisonsieg. Trotzdem zählt für Steinberger im Saarland nur ein Dreier. „Wir wollen uns mit einem Erfolg in die wohlverdiente Winterpause verabschieden", so seine Vorgabe.