SECHZIGMÜNCHEN.
 

Sechzig. 50 Jahre. Deutscher Meister: Showdown beim BVB.

Der größte Triumph in der Vereinsgeschichte der Löwen: Die Meister-Mannschaft mit der Schale im Grünwalder Stadion. 

Am 28. Mai 1966, genau vor 50 Jahren, war es soweit: Kapitän Peter Grosser reckte nach dem 1:1 gegen den Hamburger SV am 34. und letzten Spieltag im Grünwalder Stadion die Schale in die Höhe. Es war das Meisterstück nach Süddeutscher Meisterschaft (1963), DFB-Pokalsieg (1964) und Europapokalfinale 1965.

Der Titel ging in diesem Jahr an eine betont offensiv ausgerichtete Löwen-Mannschaft: 80 Saisontore erzielten die Sechzger mit ihrer legendären Offensive um Rudi Brunnenmeier, Friedhelm „Timo“ Konietzka, Fredi Heiß und Hansi Rebele. Dazu spielte Peter Grosser eine überragende Saison, steuerte als Mittelfeldspieler 18 Tore für Sechzig zum größten Triumph der Vereinsgeschichte bei. Der rauschhafte Angriffsfußball mündete in Resultate wie 5:0 gegen Hannover 96 und Tasmania Berlin oder ein 9:1 bei Borussia Neunkirchen. Hinten hielt Torwart-Ikone Petar „Radi“ Radenkovic zumeist den Kasten dicht.

Perfekte Mischung

Es war über die Jahre gelungen, aus bodenständigen Bayern, egozentrischen „Zugroasten“ wie dem filigranen Techniker Hansi Küppers oder dem artistischen Keeper Radenkovic eine funktionierende Zweckgemeinschaft zu formen. Zeitweise hatten die Löwen mit Heiß, Küppers, Brunnenmeier, Grosser, Konietzka und Rebele sechs Nationalstürmer in ihren Reihen. Dazu kamen mit Bernd Patzke und Rudi Steiner noch zwei Abwehrspieler.

Im Jahr zuvor hatten die Sechzger mit ihrer Finalteilnahme im Europapokal der Cupsieger gegen West Ham United (0:2) von sich Reden gemacht. Im darauffolgenden Sommer verstärkte zudem Timo Konietzka von Konkurrent Borussia Dortmund die Löwen. Zudem war Zjelko Perusic endlich spielberechtigt. Und Sechzig erwischte einen optimalen Start. „Wir hatten damals außergewöhnlich viel trainiert, waren fit in die Saison gegangen“, erzählt Grosser. Dem 1:0-Derbysieg gegen den gerade in die Bundesliga aufgestiegenen FC Bayern folgte ein 4:1 beim 1. FC Nürnberg und anschließend ein 5:0 zu Hause gegen Hannover 96. Der Lohn: Die Spitzenposition. Am 4. Spieltag folgte der erste Dämpfer. Mit 0:3 verloren die Löwen auf dem Betzenberg. Nach dem 0:0 im Grünwalder Stadion gegen den VfB Stuttgart ging‘s wieder aufwärts. Es folgten fünf Siege in Serie, bis zum Ende der Vorrunde verloren die Sechzger kein einziges Spiel mehr, gingen mit 29:5-Punkten als Tabellenführer in die Winterpause – drei Zähler vor Verfolger BVB.

Die Meisterschaft in Bildern

Trainer Max Merkel überspannte in der Vorbereitung auf die Rückrunde den Bogen. „Wir hatten zu viel Kraft verbraucht“, sagt Kapitän Grosser rückblickend. „Die Meisterschaft rückte dadurch in weite Ferne.“ Gegen den Erzrivalen von der Säbener Straße gab es am ersten Rückrunden-Spieltag ein bitteres 0:3. Nach sechs Partien im Jahr 1966 stand nur ein Sieg auf der Haben-Seite. Viele machten das harte Training von Merkel dafür verantwortlich. Ausgerechnet eine Gallenerkrankung des Coaches führte zur Wende. Zwei Wochen fiel er aus. „In dieser Zeit konnten wir wieder regenerieren“, erzählt Grosser.

Es folgte ein 3:1-Heimsieg gegen Werder Bremen und ein 2:0-Erfolg auf Schalke. So ging es – mit wenigen Ausnahmen – weiter. Höhepunkt war das 9:1 am 16. April bei Borussia Neunkirchen – dem höchsten Auswärtssieg in der Bundesliga-Geschichte.

Das Spiel seines Lebens

Am vorletzten Spieltag ging es dann zum Showdown nach Dortmund. Der BVB hatte gerade mit einem 2:1 über den FC Liverpool das Finale im Europacup der Pokalsieger gewonnen. Mit jeweils 47 Punkten lagen beide Teams gleichauf. Bernd Patzke kümmerte sich um Stan Libuda, Manni Wagner um Lothar Emmerich und Rudi Zeiser musste Siggi Held ausschalten.

Die Borussia legte los wie die Feuerwehr. Radi befand sich in Hochform, hielt alles, was auf seinen Kasten kam. Etwa nach einer halben Stunde ging den Schwarz-Gelben etwas die Puste aus. Grosser übernahm im Mittelfeld das Kommando, initiierte Angriff um Angriff und machte das Spiel seines Lebens. In der 65. Minute fiel die Führung. Hans Rebele hatte den Ball erkämpft, passte auf Grosser, der Rudi Brunnenmeier mit einem herrlichen Diagonalpass auf die Reise schickte. Der Löwen-Torjäger blieb cool, überwand den herausstürzenden Hans Tilkowski im BVB-Tor. Zwei Minuten vor dem Abpfiff sorgte Grosser für die Entscheidung. Nach einem Dribbling schloss er zum 2:0-Endstand ab.

„Wir gingen siegessicher ins Spiel gegen den HSV“, so Grosser. Ein Punkt genügte gegen Uwe Seeler & Co. am letzten Spieltag. Und dieser wurde beim 1:1 vor 44.000 Zuschauern bei strömendem Regen im Grünwalder Stadion geholt. Anschließend ging es im Triumphzug zum Marienplatz, wo sie von Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel empfangen wurden. „Die Begeisterung war sensationell“, erinnert sich Fredi Heiß. „Der Regen hielt die vielen Fans nicht davon ab, in Scharen zu kommen.“

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