Zur 50-Jahr-Feier des SV Steingriff gab die Löwen-Traditionsmannschaft nach mehreren Jahren Pause ein Comeback. Am Ende des 60-minütigen Matches bei schwülen Temperaturen trennten sich die früheren Löwen-Profis vom A-Klassen-Klub mit 3:3 vor 350 Zuschauern.
Der Höhepunkt der dreitätigen Jubiläumsfeier in Schrobenhausen war zweifellos das Spiel der Ersten Mannschaft gegen die Löwen-Oldies. 1860-Vizepräsident Hans Sitzberger, der als offizieller Vertreter nach Schrobenhausen gekommen war, lobte die Anlage und die Organisation, während die Traditionsmannschaft bei 32 Grad im Schatten mächtig ins Schwitzen geriet.
„Auch wenn wir normalerweise gegen andere Traditionsteams und nicht gegen 19-jährige Gegenspieler antreten: Spaß hat es auf alle Fälle gemacht“, sagte Bernhard Winkler, Organisator der 1860-Traditionsmannschaft, mit einem Schmunzeln.
Der frühere Bundesliga-Stürmer sorgte selbst für zwei Tore. In der einstündigen Partie hatte Winkler nach dem Seitenwechsel den 3:3-Endstand erzielt (42.). Zuvor markierte er bereits das 2:2 (30.) nach toller Vorlage von Achim Ament. Der Steingriffer durfte sich - wie einige andere Lokalmatadoren - einen ganz besonderen Traum erfüllen und im Team der ersatzgeschwächten Traditionsmannschaft mitkicken. „Es war uns wichtig, ein paar Fans diese Möglichkeit zu bieten“, freut sich Norbert Traub, der zusammen mit Jürgen Lanzl vom Löwen-Sponsor Weidl Rolladenbau den Auftritt der 1860-Oldies in Schrobenhausen eingefädelt hatte.
Markus Wolf erzielte für die Sechzger den dritten Treffer per direkt verwandeltem Freistoß. Es war der Anschlusstreffer zum 1:2 nach 2:0-Führung der Steingriffer. Neben Thomas Miller, Necat Aygün, Slobodan Kmljenovic, Jürgen Korus und Bubi Bründl zeigte auch Michael Hofmann, dass er kaum etwas von seiner alten Klasse eingebüßt hat. Selbstkritisch meinte der Torhüter: „Ich hätte noch mindestens einen der Gegentreffer halten müssen. Eigentlich müssten wir jetzt noch eine Verlängerung spielen“, rief Hofmann nach Spielende in die erschöpfte Runde, und korrigierte sich gleich beim Blick in die erschöpften Gesichter seiner Teamkollegen: „Lieber noch gemeinsam ein Weißbier trinken.“
Der TSV 1860 München und der SV Steingriff haben übrigens eine Gemeinsamkeit: Das Jahr 1966. Während sich vor den Toren Schrobenhausens nämlich vor 50 Jahren der Sportverein Steingriff gründete, bejubelten die Löwen in ihrer Giesinger Heimat die Deutsche Meisterschaft – bis heute der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. „Wir hätten für dieses Spiel deshalb keine andere Mannschaft haben wollen“, betont Traub deshalb. „Diese gemeinsame Erinnerung hat einfach wunderbar gepasst und das Ganze zu einer runden Sache gemacht.“