Löwen-Chefcoach Benno Möhlmann zeigte sich vom Auftritt seiner Mannschaft in der 1. Halbzeit enttäuscht. „Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden, waren nicht griffig, ohne Aggressivität, haben keine Durchsetzungsfähigkeit an den Tag gelegt."
1860-CHEFTRAINER BENNO MÖHLMANN
Auch das Zweikampfverhalten passte dem 61-Jährigen nicht, ebenso „wie die vielen unnötigen Ballverluste Auch der Elfmeter hätte nicht sein müssen." Benno Möhlmann führte das auf die Unerfahrenheit seiner jungen Truppe zurück. „Viele der Jungs sind mit der abgezockten FSV-Mannschaft nicht klargekommen. Das ist ein Lerneffekt, da müssen wir uns im Zweikampf geschickter anstellen. In der 2. Halbzeit hat das Team gewollt, hat sich wesentlich robuster gezeigt und einiges versucht. Letztlich war die Einstellung in der 1. Halbzeit entscheidend für die Niederlage", lautete sein Fazit.
FSV-CHEFCOACH TOMAS ORAL
Ein „überglücklicher" Tomas Oral freute sich, „dass wir mit einem Dreier heimfahren". Es sei eine „richtig schwierige Aufgabe" gewesen. „Sechzig ist seit dem Trainerwechsel wieder stabiler. Wir sind gut in die Partie gekommen, hatten in der Anfangsphase mehr Spielanteile. Als die Löwen stärker wurden, gelang uns überraschend das 1:0 durch einen Elfmeter. Danach hätte Shawn Barry das 2:0 machen müssen", so Oral. In der 2. Halbzeit bescheinigte er seinem Team eine geschlossene Leistung. „Wir haben uns in jeden Schuss reingeworfen. Aufgrund des aufopferungsvollen Kampfes geht der Sieg für uns in Ordnung."
DANIEL ADLUNG
„In der 1. Halbzeit hatten wir nicht den Zugriff der letzten Wochen", monierte Daniel Adlung. „Aus irgendeinem Grund ist uns das nicht gelungen. Nach der Pause haben wir dann mehr Druck gemacht, aber der letzte Pass kam nicht an. Dadurch hatten wir keine hundertprozentige Chance." In der 2. Halbzeit „hatten wir mehr Ballbesitz, haben immer nach vorne gespielt. Uns hat aber die nötige Überzeugung auf dem Platz gefehlt, um das Spiel umbiegen zu können." Zudem haderte Adlung mit dem Strafstoß gegen die Löwen. „Ich glaube, dass es kein Elfer war. Mit etwas Glück hält Vitus den. Das hätte dann vielleicht einen Hallo-Wach-Effekt für uns gegeben." Überraschend kam die Niederlage für den 28-Jährigen trotzdem nicht. „Dass wir kein Spiel mehr verlieren, war doch unwahrscheinlich. Jetzt müssen wir die Fehler aufarbeiten und am Freitag wieder mit der Konsequenz der letzten Wochen auftreten." Der Mittelfeldspieler warb um Verständnis. „Viele der Jungs machen ihre ersten Spiele in der Zweiten Liga. Das spricht für die gute Nachwuchsarbeit bei Sechzig, aber zeigt auch, dass ein Spieler wie Gary Kagelmacher nicht einfach zu ersetzen ist. In dieser Saison mussten wir wegen des großen Verletzungspechs immer wieder neue Spieler einbauen." Angesprochen auf Neuzugänge im Winter meinte Adlung: „Das ist Sache des Trainers und des Sportdirektors. Ich denke schon, dass sie den einen oder anderen holen werden."
SERTAN YEGENOGLU
Sertan Yegenoglu, der den Elfmeter verursacht hatte, gab seinen Fehler unumwunden zu. „Ich musste in der Situation eine Sekunden-Entscheidung treffen. Fehler passieren. Ich bin auch nur ein Mensch", so der 20-Jährige. „Ich werde aber nicht weiter darüber grübeln, sondern mich auf das nächste Spiel konzentrieren." Der Innenverteidiger hatte in der 36. Minute gegen Ehsan Haji Safi im Strafraum gegrätscht. „Das hat er geschickt gemacht. Ich habe ihn leicht berührt, aber da war er schon abgehoben."
