Es begann und endete enttäuschend für die Löwen beim SV Sandhausen. Bereits nach 14 Sekunden gelang Julian Derstroff die Führung für die Gastgeber (1.). Ivica Olic (12.) und Felix Uduokhai (43.) drehten jeweils mit ihrer Torpremiere die Partie bis zur Pause. In einem schwachen zweiten Durchgang der Sechzger trafen Daniel Gordon (64.) und Andrew Wooten (73.) zum 3:2-Sieg für die Kurpfälzer.
Personal: Löwen-Chefcoach Kosta Runjaic musste beim SV Sandhausen auf Jan Mauersberger (Gelbsperre), Lucas Ribamar, Krisztian Simon, Goran Sukalo, Stefan Aigner (alle Aufbautraining) und Victor Andrade (Kreuzbandriss) verzichten. Marnon Busch, Nico Karger, Nicholas Helmbrecht spielten in der U21, Kilian Jakob in der U19. Nicht im 18er-Kader standen Vitus Eicher, Kai Bülow und Daylon Claasen. Nach verbüßter Gelbsperre rückte Maximilian Wittek wieder für Jakob auf die Linksverteidigerposition, Rodnei ersetzte in der Innenverteidigung Mauersberger und für Fanol Perdedaj kam Florian Neuhaus in die Startelf. Erstmals in einem Pflichtspiel stand Sebastian Boenisch im Kader. Die Kapitänbinde trug Sascha Mölders.
STIMMEN Kosta Runjaic: „Wir waren nach der Pause viel zu passiv.“
Spielverlauf: Bereits nach 14 Sekunden zappelte der Ball im Löwen-Tor. Romuald Lacazette hatte an der Mittellinie die Kugel verloren, Andrew Wooten spielte Doppelpass mit Julian Derstroff, der über links alleine auf Jan Zimmermann zustürmte und über den am Torraum stehenden Löwen-Schlussmann aus 15 Metern zum 1:0 traf (1.). Doch die Sechzger zeigten sich nicht geschockt, übernahmen die Initiative. In der 11. Minute grätschte Tim Kister seinen Gegenspieler Sascha Mölders drei Meter vor der Strafraumgrenze um. Den fälligen Freistoß aus halblinker Position führte Levent Aycicek aus, doch die Mauer blockte den Schuss zur Ecke. Im Anschluss an den Standard kamen die Sechzger durch Michael Liendl auf der rechten Seite wieder an den Ball. Marco Knaller faustete die Flanke des Österreichers weg, Romuald Lacazette nahm ihn aus 18 Metern direkt. Sein verunglückter Schuss wurde zum genialen Zuspiel für Ivica Olic, der halblinks am Torraum zum Abschluss kam und zum 1:1 ins lange Eck traf (12.). Es war der erste Treffer des Kroaten im 1860-Trikot. In der 28. Minute versuchte es Florian Neuhaus mit einem Rechtsschuss vom linken Strafraumeck, abgefälscht landete der Ball am Außennetz (28.). Den anschließenden Eckball von Michael Liendl nahm Olic mit der Brust an, zog sofort ab, sein Schuss aus acht Metern ging aber rechts am Tor vorbei (29.). Die Löwen waren immer gefährlich nach Standards. Einen abgewehrten Eckball nahm Filip Stojkovic aus 19 Metern direkt, sein gefährlicher Schuss wurde aber erneut zur ins Tor-Aus geblockt (35.). Das 2:1 für die Löwen fiel ebenfalls nach einer Ecke. Liendl hatte von rechts mit links scharf nach innen geflankt, Sascha Mölders verlängerte die Hereingabe mit dem Kopf, Felix Uduokhai am zweiten Pfosten bugsierte aus kurzer Distanz den Ball über die Linie (43.). Auch für den 19-Jährigen war es die Tor-Premiere bei den Profis. Die Führung nahmen die Sechzger verdient mit in die Pause.
Die erste Großchance nach der Pause hatten die Gastgeber. Einen Freistoß von der rechten Strafraumseite spielte Thomas Pledl quer, Wooten kam zentral vollkommen frei aus 14 Metern zum Schuss, hatte aber zu viel Rücklage und setzte die Kugel weit übers Löwen-Tor (56.). Nach einem Eckball von Pledl fiel der Ausgleich. Den Seitfallzieher von Lucas Höler aus elf Metern konnte Maximilian Wittek auf der Linie noch abwehren, doch der Ball landete genau vor den Füßen von Daniel Gordon, der aus fünf Metern zum 2:2 einschoss (64.). Damit wurden die Löwen für ihre Passivität zu Beginn des zweiten Durchgangs bestraft. Die Kurpfälzer hatten in der 68. Minute die nächste Großchance durch einen Freistoß halbrechts 17 Meter zum Tor. Doch Kister rutschte bei der Ausführung weg, so dass der Schuss geblockt werden konnte. Auf der anderen Seite lenkte SVS-Keeper Knaller einen Zwölf-Meter-Hammer von Neuhaus um den linken Pfosten (69.). Völlig überraschend und unnötig fiel das 3:2 für Sandhausen. Dabei machte die 1860-Hintermannschaft einmal mehr keine gute Figur. Eine Flanke von José Pierre Vunguidica aus dem linken Halbfeld verlängerte Uduokhai mit dem Kopf Richtung eigenes Tor, Höler am Fünfmeterraum konnte die Bogenlampe gegen Zimmermann verteidigen, Wittek stocherte den Ball dann beim Klärungsversuch genau vor die Füße von Wooten, der völlig freistehend aus zehn Metern zur erneuten Führung der Gastgeber einschob (73.). Der SVS machte weiter Druck. In der 82. Minute traf Wooten aus acht Metern nur das Außennetz. In der 83. Minute gab Sebastian Boenisch sein Punktspieldebüt im Löwen-Trikot. Zwei Minuten später versuchte es Lacazette mit einem Distanzschuss. Der Ball kam aber zu zentral, bereitete deshalb Knaller keine großen Probleme. Ebenso der Zwölf-Meter-Schuss von Olic in der 88. Minute. In der Nachspielzeit ging Zimmermann bei einer Ecke mit nach vorne. Sandhausen konterte, aber Stefan Kulovits schoss nach einem 50-Meter-Sprint die Kugel am 1860-Tor vorbei. So blieb es beim 2:3 aus Löwensicht nach einer enttäuschenden Leistung in der 2. Halbzeit.
STENOGRAMM: 12. Spieltag, 06.11.2016, 13.30 Uhr
SV Sandhausen - 1860 München 3:2 (1:2)
SVS: 1 Knaller – 24 Klingmann, 5 Gordon, 14 Kister, 19 Paqarada – 6 Linsmayer, 31 Kulovits – 30 Pledl, 37 Derstroff – 8 Wooten, 9 Höler.
Ersatz: 33 Wulle (Tor) – 4 Roßbach, 10 Sukuta-Pasu, 20 Vunguidica, 23 Karl, 34 Knipping, 35 Lukasik.
1860: 21 Zimmermann – 22 Stojkovic, 17 Uduokhai, 20 Rodnei, 3 Wittek – 33 Aycicek 38 Lacazette, 10 Liendl, 19 Neuhaus – 13 Mölders, 40 Olic.
Ersatz: 24 Ortega (Tor) – 5 Perdedaj, 6 Boenisch, 8 Matmour, 9 Mugosa, 11 Adlung, 30 Degenek.
Wechsel: Vunguidica für Derstroff (61.), Sukuta-Pasu für Höler (84.), Karl für Wooten (90.) - Matmour für Neuhaus (70.), Mugosa für Aycicek (77.), Boenisch für Wittek (83.).
Tore: 1:0 Derstroff (1.), 1:1 Olic (12.), 1:2 Uduokhai (43.), 2:2 Gordon (64.), 3:2 Wooten (73.).
Gelbe Karten: Kister, Paqarada, Vunguidica - Olic, Mölders, Rodnei.
Zuschauer: 5.435 im Hardtwaldstadion.
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz); Assistenten: Holger Henschel (Braunschweig), Viatcheslav Paltchikov (Groß Grönau); Vierter Offizieller: Justus Zorn (Freiburg).