Was lange währt, wird endlich gut: Nun wurde Vitor Pereira als neuer Löwen-Trainer im 1860-Teamhotel The Rilano Hotel München vorgestellt. Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik ließ es sich nicht nehmen, den 48-Jährigen persönlich zur Präsentation zu begleiten.
1860-Geschäftsführer Anthony Power bedankte sich zunächst bei Hasan Ismaik, dass er das Engagement von Vitor Pereira möglich macht. Schließlich schmücken die Vita des Portugiesen europäische Top-Klubs wie den FC Porto, Olympiakos Piräus oder Fenerbahçe Istanbul. „Wir sind überzeugt, dass wir eine exzellente Lösung gefunden haben“, sagte Power.
Genauso optimistisch begrüßte auch Präsident Peter Cassalette den Neuen. „Ich habe mich schon ein paar Mal mit ihm getroffen und mich dabei mit ihm ausgetauscht.“ Er bescheinigte Pereira eine „gute Fußballphilosophie und einen rationalen Blick auf unsere Probleme“. Zudem bringe er Leidenschaft und Emotionen mit. Auch er bedankte sich bei Hasan Ismaik für die Unterstützung bei der Verpflichtung „eines solchen Hochkaräters. Er wird uns in die richtige Spur bringen.“
FACEBOOK-VIDEO VON DER VORSTELLUNG
Der so Gelobte gab die Komplimente zurück, sprach von „einem großartigen Klub. Ich mag solche Herausforderungen und bin davon überzeugt, dass ich der Richtige bin. 1860 muss wieder zu den Besten im deutschen Fußball gehören.“ Sein Ziel sei es, die Löwen in den nächsten eineinhalb Jahren in die Bundesliga zu führen.
Er werde die restliche Zeit in dieser Saison nutzen, um ein Team zu etablieren, das im kommenden Jahr den Aufstieg in Angriff nimmt. „Ich möchte mich bei Hasan Ismaik und Peter Cassalette bedanken, dass sie mir das Vertrauen schenken. Gleichzeitig verspreche ich den Fans, dass wir alles geben, um den Verein dorthin zu bringen, wo er hingehört.“ Anschließend übergab der Aufsichtsratsvorsitzende Hasan Ismaik dem neuen Coach persönlich ein Löwen-Trikot.
Pereira kam nicht unvorbereitet nach München. Zweimal hatte er die Löwen live im Stadion gesehen, sie studiert und analysiert, wie er erklärte. Seine Erkenntnisse wollte er zwar nicht verraten. „Aber wir werden Entscheidungen treffen, die getroffen werden müssen, um das Niveau zu erhöhen.“ Die eine oder andere Verstärkung habe er bereits im Visier. „Wir werden dabei organisiert vorgehen, aber bitte haben sie Verständnis, dass ich dazu jetzt nichts sagen werde.“
Der Portugiese wird in München auf das Trainerteam zurückgreifen, mit dem er bereits seit vielen Jahren zusammen arbeitet. Er glaube nicht, dass ihm die Umstellung auf die zweithöchste Spielklasse in Deutschland Probleme bereite,, „weil ich auf Strategie, Taktik und Details Wert lege. Die Liga ist sehr physisch, das passt zu meiner Mentalität.“ Anfang Januar wird er die Spieler in München begrüßen, danach geht es direkt ins Trainingslager nach Portugal. Die Gründe, die für sein Heimatland sprechen: „Ich kenne die Bedingungen, die Temperatur und die Vereine, gegen die wir dort spielen können.“
Dabei geht es ihm in erster Linie darum, der Mannschaft schnell seine Philosophie zu vermitteln. „Ich habe meine Idee vom Spiel. Ich mag aggressiven, technischen Fußball, bei dem ich agiere und nicht auf den Gegner reagiere. Daran werde ich hart arbeiten, vom ersten bis zum letzten Tag.“ Dabei ist sich der 48-Jährige darüber bewusst, dass nicht alles von heute auf morgen zu realisieren ist. „Ich werde meine Spielidee zunächst an die Spieler anpassen, die mir zur Verfügung stehen. Im nächsten Schritt werden wir ein Team aufbauen, das Erfolge hat.“
Dass er kein Deutsch spricht, sieht Pereira nicht als Problem. „Natürlich werde ich versuchen, möglichst schnell die Sprache zu lernen. Bis zum Oktoberfest möchte ich so viel Deutsch können, dass ich mich problemlos bei einer Maß Bier unterhalten kann“, erzählte er mit einem Grinsen. Seine Erfahrung in Griechenland, den Vereinigten Emiraten oder der Türkei helfen ihm dabei. Auch dort sei die Sprache nie eine Barriere gewesen.
Zum Schluss wünschte Pereira den anwesenden Medienvertreter dann doch in Deutsch „Frohe Weihnachten“ und gab den Leitspruch der Sechzger, „Einmal Löwe, immer Löwe“, zum Besten. Danach ging es mit Hasan Ismaik gleich weiter ins Hacker-Pschorr Bräuhaus an der Theresienwiese, wo ein gemeinsames Essen mit den Löwen-Fans auf dem Programm stand. Dort wurde der neue Coach von 400 begeisterten weiß-blauen Anhänger in München euphorisch begrüßt.