Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser hatte #gemeinsam mit Martin Gräfer, Vorstand bei die Bayerische, zu einer Pressekonferenz in die Firmenzentrale des 1860-Hauptsponsors in Neuperlach eingeladen, um den Fortbestand der KGaA offiziell zu verkünden.
Nicht nur Fauser selbst fiel am Dienstagabend ein Stein vom Herzen. „Wir haben mit den Gesellschaftern, Sponsoren und Partnern eine Lösung gefunden, die 1860 gerecht wird.“ Die positive Fortführungsprognose für die nächsten zwei Jahre sei von zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bestätigt worden, so der 39-Jährige. Die Bayerische habe durch eine „Brückenfinanzierung“ die Finanzierungslücke geschlossen.
Dabei musste der 39-Jährig eingestehen, dass „wir nahe an der Isolvenz waren“. Diese konnte nach „sehr aufregenden und intensiven Wochen in intensiven Verhandlungen mit allen Gesellschaftern abgewendet werden.“
„Die aktuelle Krise ist bewältigt“, sagte Gräfer, „aber es stehen noch große Herausforderungen vor Sechzig.“ In der Vergangenheit es habe immer wieder solche Momente gegeben. „Diesmal wollen wir das Problem wirklich anpacken. Dazu sind strukturelle Veränderungen nötig.“
Die Bayerische hat einen neuen Sponsoring-Vertrag abgeschlossen, der für alle Ligen gilt. Außerdem könnte die gewährte Brückenfinanzierung, so Gräfer weiter, mittelfristig in Anteile an der KGaA umgewandelt werden, „aber nur, wenn das von den bisherigen Gesellschaftern sowie von den Mitgliedern des Vereins gewünscht wird“. In dem Zusammenhang stellte der Vorstand des Versicherers klar, dass dies kein Thema für die Mitgliederversammlung am 23. Juli 2017 sein wird.
Daneben soll innerhalb der angestrebten Strukturveränderungen ein Wirtschafts-Arbeitskreis ins Leben gerufen werden, der die KGaA berät. Dazu übernimmt die Bayerische durch Thomas Heigl, ebenfalls Vorstand im Unternehmen, ein Mandat im Aufsichtsrat der KGaA. Außerdem beruft das Präsidium des e.V. in Person von Karl-Christian Bay einen Beauftragten des Präsidiums, der sich um die Belange der KGaA einschließlich Kommunikation zwischen den beiden Organen kümmert. Bay soll zudem dem Aufsichtsrat und dem Wirtschafts-Arbeitskreis angehören.
Fauser wirkte erleichtert. „Bei einer Insolvenz wäre die Gefahr groß gewesen, dass die großartige Marke 1860 nachhaltig Schaden genommen hätte. Jetzt können wir uns aus eigener Kraft mit frischen, liquiden Mitteln sanieren.“ Das sei auch der ausdrückliche Wunsch der beiden Gesellschafter gewesen. Im gleichen Zug seien Zuständigkeiten der Geschäftsführung klar geregelt worden.
Der Plan beinhaltet die Rückkehr nach Giesing. „Die Allianz Arena ist in der Regionalliga ein unkalkulierbares, ökonomisches Risiko. Deshalb ist die Entscheidung für das Grünwalder Stadion gefallen.“ Frühestens in zwei Jahren müsse man sich nach einer Alternative umschauen.
Im Fokus stehe ab sofort voll und ganz der Sport – und der Saisonauftakt in Memmingen: „Was war, ist Vergangenheit. Wir sollten jetzt in die Zukunft schauen, um einen positiven Start in die Regionalliga-Saison zu erreichen.“