Die Löwen-U19 setzte auch im Derby gegen den FC Bayern München ihre Serie fort und brachte dem Rivalen von der Säbener Straße beim 1:0-Erfolg die erste Saisonniederlage bei. Torschütze des vielumjubelten Siegtreffers war Moritz Heinrich, der im vierten Spiel bereits sein siebtes Tor erzielte. Die Junglöwen führen damit weiterhin die Tabelle vor der ebenfalls verlustpunktfreien TSG Hoffenheim an.
Das Spiel begann für die Junglöwen mit einem kleinen Schock. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau tauchte Meritan Shabani frei vor Maximilian Engl auf, der Torwart warf sich im Strafraum auf den Ball, bekam ihn aber nicht, touchierte dabei leicht den FCB-Angreifer, der aber zum Abschluss kam. Doch Luca Plattenhardt konnte für seinen geschlagenen Keeper auf der Torlinie gerade noch retten (8.). „Das war Glück. Wenn es dumm läuft, pfeift der Schiedsrichter Elfmeter und zeigt Maxi die Rote Karte", beschreibt Trainer Josef Steinberger die Szene. Auch sonst dominierten die Roten die Anfangsphase. Bei einem 22-Meter-Freistoß musste sich Engl strecken, um den Schuss abwehren zu können (19.). Ab Mitte der 1. Halbzeit wendete sich das Blatt. Die Junglöwen wurden stärker und hatten durch Ugur Türk die erste Kopfballchance. FCB-Torhüter David Hundertmark war jedoch zur Stelle (33.). Nach einer Freistoßflanke von Martin Gambos stieg György Hursan am höchsten, köpfte gegen die Laufrichtung des Keepers, setzte die Kugel aber neben das Tor (37.). Kurz vor der Pause entschärfte Hundertmark einen 18-Meter-Schuss von Gambos (42.).
Die 2. Halbzeit gehörte dann komplett den Junglöwen, die in der 60. Minute die Führung erzielten. Alexander Fuchs hatte im Pressing den Ball erobert, passte anschließend auf Moritz Heinrich, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und alleine aufs FCB-Tor zulief. Vor Hundertmark blieb er eiskalt, traf zur 1:0-Führung (60.). In der Folge versäumten es die Sechzger jedoch, frühzeitig den Sack zuzumachen. Gambos zielte in der 64. Minute halbrechts aus zehn Metern am langen Pfosten vorbei. Eine Viertelstunde später tauchte Türk nach Pass von Justin Kinjo frei vorm FCB-Tor auf, doch Hundertmark hielt (79.). In der 86. Minute setzte sich Mustafa Duman über rechts durch, schloss dann aber selbst ab, anstatt den besser postierten Florian Neuhaus anzuspielen (86.). So ging das Zittern um den Sieg bis in die Nachspielzeit. Und beinahe wäre der Ausgleich gefallen. Zum Glück setzte Michael Strein die Flanke auf den freistehenden Mario Crnicki zu hoch an, so dass dieser die Hereingabe in aussichtsreicher Position nicht erreichte.
Für Löwen-Cheftrainer war sein Team trotzdem der verdiente Sieger. „Wir waren Bayern in allen Belangen überlegen. Wir hatten mehr Ballbesitz, mehr Torchancen und auch fußballerisch waren wir die bessere Mannschaft." Den stotternden Beginn begründete der 41-Jährige mit Übermotivation. „Uns hat die Lockerheit gefehlt, wir konnten nicht befreit aufspielen." Dadurch lief der Ball nicht schnell genug, auch sei sein Team nicht zwingend im Spiel nach vorne gewesen. Nach etwa einer halben Stunde änderte sich das Bild. „ Mit fortlaufender Spieldauer konnten wir die Fesseln ablegen und befreit aufspielen."
Vier Spiele, zwölf Punkte: „Besser hätte es nicht laufen können. Mit der aktuellen Situation bin ich hochzufrieden", gestand Steinberger, um gleichzeitig vor Schlendrian zu warnen. „Wir müssen auf dem Boden bleiben. Es gibt noch genügend Kleinigkeiten, an denen wir zu arbeiten haben", so der Niederbayer. „Jetzt in der Pause müssen wir die Spannung hochhalten und den Schwung mit in die nächsten Spiele nehmen." Am 13. September steht die Auswärtspartie bei Eintracht Frankfurt auf dem Programm. Sechs Tage später kommt der VfB Stuttgart ins Grünwalder Stadion.