Den ersten Dreier will Löwen-Coach Torsten Fröhling am Sonntag, 23. August, gegen Union Berlin eintüten. Anpfiff gegen die Eisernen in der Allianz Arena ist um 13.30 Uhr.
Lob von allen Seiten gab es zuletzt für die Sechzger. Doch was fehlte, waren die Punkte. Den ersten konnten sie im Derby beim 1. FC Nürnberg verbuchen (2:2). Doch aufgrund der Dominanz der Löwen war das fast zu wenig. „Ich hoffe und erwarte, dass wir die Tendenz bestätigen", sagt Fröhling vor dem Aufeinandertreffen mit dem Hauptstadtklub.
Engagement, Mut und Konsequenz fordert er von seinem Team. „Aber wir dürfen keinen Millimeter nachlassen, dann kommen automatisch die Punkte. Wir wollen jetzt endlich unsere Leistung mit einem Sieg krönen."
Union sei „physisch sehr stark", erzählt der 48-Jährige. „Sie haben große Leute in ihren Reihen, sind deshalb bei Standards sehr gefährlich." Berlins Trainer Norbert Düwel, in Altötting geboren und aufgewachsen, lässt einfachen Fußball spielen. „Da müssen wir dagegenhalten, am besten beschäftigen wir den Gegner in seiner eigenen Hälfte."
SECHZIG - Das Löwenmagazin zum Heimspiel gegen Union Berlin
Neben den Langzeitverletzten - Guillermo Vallori, Jannik Bandowski, Dominik Stahl - ist auch der Einsatz von Marius Wolf wegen Adduktorenproblemen fraglich. „Der Oberschenkel hat gezwickt, deswegen haben wir ihn am Freitag aus dem Training genommen. Am Samstag müssen wir sehen, ob es geht", so der Coach, der optimistisch ist. „Letzte Woche war es ähnlich. Nach einem Tag Pause war es wieder besser. Deshalb gehe ich davon aus, dass er am Sonntag spielen kann." Ebenfalls eine Option ist Valdet Rama. „Er hat die ganze Woche normal trainiert."
Relativ emotionslos sieht Fröhling die Rückkehr von Bobby Wood, der vor seiner Ausleihe im Winter nach Aue bei ihm in der U21 trainiert hatte. „Bobby hat hier eine Top-Ausbildung bekommen, wurde zum US-Nationalspieler. Als er wechseln wollte, haben wir ihm keine Steine in den Weg gelegt", sagt der Coach, der ihn gerne im Team behalten hätte. „Er hat also keinen Grund, hier auf irgendwen sauer zu sein."
Sören Brandy: Der »Leader« bei Union Berlin
Fröhling genießt die allgemeine Ruhe, die derzeit im Umfeld des Vereins herrscht. „Das macht das Arbeiten leichter. Die Mannschaft spürt den Rückhalt, sie merkt, dass das, was wir eingeübt haben, funktioniert. Und dass wir nur zusammen was erreichen können. Es wäre deshalb schön, wenn wir jetzt den ersten Sieg holen, damit wir in ein ruhiges Fahrwasser kommen."
Gegen Union Berlin könnte Stefan Mugosa seine Premiere im Löwen-Trikot geben. „Er wird auf alle Fälle im 18er-Kader stehen", kündigt Fröhling an. „Ob er von Anfang an spielt, lasse ich mir bis Sonntag offen." Der 23-Jährige habe sich gut integriert. „Stefan kommt in der Mannschaft gut an, ist sehr interessiert und aufgeschlossen. Man spürt, dass er sich wohl fühlt." Seine Geschwindigkeit, die Laufwege und der gute Abschluss, bezeichnet Fröhling als die hervorstechenden Qualitäten des Angreifers.
Dagegen steht Milos Degenek mit Sicherheit in der Startformation. Der 21-Jährige ist neben Daylon Claasen die Entdeckung der laufenden Saison. „Milos ist ein Kämpfer, ein Arbeiter, der seine Chance sucht. Er will unbedingt, hat die Qualität und ist absolut wissbegierig", sagt Fröhling. Ein Musterprofi, der sich voll und ganz in den Dienst der Löwen stellt. „Milos wurde zur australischen U23-Nationalmannschaft eingeladen. Er hat mich gefragt, ob ich damit einverstanden bin, dass er hinfährt", erzählt der Trainer. „Er hätte abgesagt, wenn ich Bedenken geäußert hätte."
Das war aber nicht der Fall. Im Gegenteil: „Wir sind stolz über jeden Spieler, der zur Nationalmannschaft fährt. Für uns ist das eine Anerkennung für die geleistete Arbeit", erklärt Fröhling.
Löwenrunde mit Torsten FröhlingDie voraussichtlichen Aufstellungen1860: 1 Eicher - 25 Kagelmacher, 26 Schindler, 4 Bülow, 3 Wittek - 30 Degenek - 7 Claasen, 11 Adlung, 27 Wolf - 16 Hain, 19 Okotie.
Ersatz: 24 Ortega - 8 Rodnei, 9 Mugosa, 14 Simon, 20 Rama, 33 Vollmann, 34 Mulic, 36 Mvibudulu, 39 Kovac.
Nicht dabei: 5 Vallori (Kreuzbandriss), 6 Stahl (Knieverletzung), 17 Bandowski (Fußwurzel-OP), 22 Netolitzky, 31 Neudecker, 35 Taffertshofer, 38 Lacazette (alle U21).
Union: 1 Haas - 28 Trimmel, 5 Kessel, 29 Parensen, 34 Schönheim - 9 Brandy, 19 Kreilach, 8 Fürstner, 11 Thiel - 24 Skrzybski, 15 Wood.
Ersatz: 30 Amsif (Tor) - 2 Quiring, 4 Puncec, 6 Prychynenko, 10 Daube, 13 Korte, 14 Nikci,18 Redondo, 21 Quaner, 27 Zejnullahu, 31 Koch, 33 Nebihi, 37 Leistner.
Nicht dabei: 7 Köhler (Aufbau nach Krebserkrankung).
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Langenhagen); Assistenten: Christof Günsch (Marburg), Marcel Unger (Halle/Saale); Vierter offizieller: Benedikt Kempkes (Koblenz).