Die Sechzger sind im Viertelfinale des Toto-Pokals bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth ausgeschieden. Dabei ging das Bierofka-Team durch einen Sonntagsschuss von Lucas Genkinger in Führung (57.). Doch bereits drei Minuten später traf Patrick Hobsch per Foulelfmeter zum 1:1 (60.). Der Sohn des Ex-Löwen Bernd Hobsch war es auch, der in der 88. Minute die Weichen auf Halbfinaleinzug stellte.
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste im Toto-Pokal-Viertelfinale auf Timo Gebhart und Nicholas Helmbrecht (beide Aufbautraining nach Verletzung) verzichten. Eine Pause gönnte er Felix Weber, Jan Mauersberger, Sascha Mölders, Daniel Wein, Nico Karger sowie Phillipp Steinhart. Nicht im 18er-Kader standen Mohamad Awata und Lennert Siebdrat. Die Kapitänsbinde trug Lukas Aigner. Im Vergleich zum letzten Punktspiel in Fürth gab es in der Startelf bleich neun Veränderungen. Erstmals stand in einem Pflichtspiel Hendrik Bonmann zwischen den Pfosten.
STIMMEN Bierofka ärgert sich beim Pokal-Aus über Naivität seines Teams.
Spielverlauf: Die Löwen begannen verhalten. Kein Wunder, hatten sie in dieser Besetzung noch nie zusammengespielt. Es dauerte bis zur 11. Minute, dann versuchte es Ugur Türk aus der Distanz, doch der erste Torschuss des Spiels ging weit links am Kasten vorbei. Kristian Böhnlein auf der anderen Seite zielte noch deutlicher am Tor vorbei (14.). In der 16. Minute kombinierten sich die Oberfranken gut durch die Deckung der Sechzger, aber Ex-Löwe Ivan Knezevic legte acht Meter vor dem Tor in aussichtsreicher Position nochmals quer, vergab so eine gute Chance zur Führung. Bayreuths Verteidiger Darius Held setzte sich auf der linken Seite gegen Lucas Genkinger durch, sein Schuss aus 15 Metern kam zu zentral, bereitete Hendrik Bonmann keine Probleme (26.). Richtig gefährlich wurde es erstmals vor dem Bayreuther Tor in der 31. Minute, als Michael Görlitz von rechts nach innen zog. Sein anschließender Linksschuss aus 21 Metern wurde knapp am rechten Pfosten vorbeigelenkt. Nach einer Rechtsflanke von Genkinger kam Tobias Steer zwar am Torraum zum Kopfball, brachte die Kugel aber nicht aufs SpVgg-Gehäuse (34.). Bis zur Pause tat sich nichts mehr Entscheidendes in den beiden Strafräumen. So ging es torlos in die Kabinen.
Die Löwen begannen die 2. Halbzeit unverändert. Den zweiten Ball nach einem Eckball nach einer Görlitz-Flanke von rechts köpfte Lukas Aigner deutlich über den Bayreuther Kasten (54.). Wie aus heiterem Himmel die Löwen-Führung. Genkinger hielt aus 25 Metern einfach drauf, überwand Alexander Skowronek mit einem Sonntagsschuss zum 1:0 (57.). Zwei Minuten später wurde der Torschütze zur tragischen Figur, als Held im Strafraum gegen ihn einfädelte, Schiedsrichter Florian Badstübner zum Entsetzen der Sechzger Elfmeter pfiff (59.). Patrick Hobsch lief an, Bonmann ahnte die Ecke, war auch mit den Fingerspitzen dran, konnte das 1:1 aber nicht verhindern (60.). Es war der erste gegentreffer der Löwen im laufenden Toto-Pokal-Wettbewerb. Dramatik in der 63. Minute. Aigner verlor als letzter Mann gegen Böhnlein den Ball, der scheiterte alleine vor Bonmann. Der Ball kam nochmals zu dem Bayreuther Kapitän, erneut unterlag er im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem Löwen-Keeper. Sehr zum Leidwesen der Sechzger verweigerte Badstübner in der 76. Minute einen klaren Strafstoß, als Christian Köppel am Elfmeterpunkt zu Fall gebracht wurde. Glück hatte Bonmann, der eine Ecke unterlief, als der anschließende Kopfball von Hobsch nur an der Querlatte landete (78.). Zwei Minuten vor dem Ende fiel die Entscheidung. Knezevic kam halblinks im Torraum zum Schuss, Aigner klärte für seinen geschlagenen Keeper Bonmann auf der Linie. Doch die Kugel fiel genau Hobsch vor die Füße, der keine Mühe hatte, den Ball aus sieben Metern zum 2:1 einzuschieben (88.). Die restliche Spielzeit brachten die Gastgeber problemlos über die Zeit, zogen damit ins Halbfinale gegen den TSV 1860 Rosenheim ein.
STENOGRAMM, Toto-Pokal Viertelfinale, 02.04.2018, 16 Uhr
SpVgg Oberfranken Bayreuth – 1860 München 2:1 (0:0)
SpVgg: 35 Skowronek – 4 Dengler, 6 Kolbeck, 21 Weber – 20 Golla, 9 Schmitt, 14 Wolf, 36 Böhnlein, 17 Held – 13 Ulbricht, 27 Knezevic.
Ersatz: 30 Veigl (Tor) – 2 Michaelis, 7 Hobsch 8 Bajrami,10 Weimar, 23 Renger, 25 Krahnert.
1860: 39 Bonmann (Tor) – 25 Genkinger, 19 Aigner, 22 Berzel, 11 Köppel – 8 Seferings – 27 Görlitz, 5 Andermatt, 21 Türk, 20 Steer – 33 Bachschmid.
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 2 Weeger,14 Dressel, 16 Kindsvater, 24 Ziereis,31 Koussou, 35 Niemann.
Wechsel: Hobsch für Ulbricht (46.), Krahnert für Knezevic (90.), Weimar für Böhnlein (90.) – Kindsvater für Steer (65.), Koussou für Görlitz (77.), Ziereis für Türk (86.).
Tore: 0:1 Genkinger (57.), 1:1 Hobsch (60., Foulelfmeter), 2:1 Hobsch (88.).
Gelbe Karten: Knezevic –.
Zuschauer: 7.123 im Hans-Walter-Wild-Stadion.
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach); Assistenten: Christoph Stühler (Oesdorf), Joshua Roloff (Nürnberg).