Die Löwen unterlagen nach großem Kampf zweitligist Holstein Kiel am Ende deutlich mit 1:3. Dabei führten sie bis zur 74. Minute durch den Treffer von Nico Karger (7.). Dann traf Alexander Mühling per Doppelpack (74. und 83), Kingsley Schindler machte in der Endphase, als die Sechzger alles nach vorne warfen, den Deckel drauf (88.).
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste im Pokal gegen Kiel auf Jan Mauersberger (Gelb-Rot-Sperre), Aaron Berzel (Trainingsrückstand), Noel Niemann (Aufbautraining nach Kreuzband- und Meniskusriss) und Kodjovi Koussou (Aufbautraining) verzichten. Nicht im 18er-Kader standen diesmal Stefan Lex, Simon Seferings, Christian Köppel, Efkan Bekiroglu, Ugur Türk und Nicholas Helmbrecht. Dennis Dressel und Leon Klassen hatten tags zuvor in der U21 gespielt. Gegenüber der Startelf beim letzten Heimspiel gegen den KFC Uerdingen gab’s eine Änderung: Für Sascha Mölders rückte Nico Karger ins Team.
STIMMEN Bierofka: „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen.“
Spielverlauf: Die Löwen überließen den Störchen die Spielgestaltung, suchten ihr Heil in schnellem Umschaltspiel. Bereits in der 7. Minute hatten sie damit Erfolg. Quirin Moll spielte aus der eigenen Hälfte in den Lauf von Nico Karger, der hatte nur noch Dominik Schmidt vor sich. Diesen übersprintete der 25-Jährige, schob anschließend die Kugel Kenneth Kronholm zum 1:0 durch die Beine (7.). Erstmals gefährlich wurde es in der 11. Minute vorm Sechzger-Tor. Kingsley Schindler flankte von rechts an den zweiten Pfosten, wo Jae Sung Lee zum Kopfball kam, aber nur den Rücken von Herbert Paul traf. Glück hatten die Sechzger wenig später, als der Südkoreaner Lee nach Pass von der linken Seite aus zwölf Metern frei zum Abschluss kam, aber Simon Lorenz den Schuss gerade noch blocken konnte (19.). In der 27. Minute jubelten die Löwen. Phillipp Steinhart passte von der linken Grundlinie in die Mitte, Marius Willsch am kurzen Eck traf volley ins Holstein-Tor, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte den Ball zuvor im Tor-Aus gesehen, gab den Treffer nicht. Nach einer Hereingabe von rechts durch Schindler kam Janni Luca Serra am Torraum gegen Lorenz zum Abschluss, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz (41.). Serra war es auch eine Minute später, der im Anschluss an einen Eckball, bei dem die Löwen nicht den Ball klären konnten, aus fünf Metern unbedrängt hochstieg, aber am leeren Tor vorbeiköpfte (42.). Somit blieb es bei der knappen 1:0-Führung zur Pause.
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Direkt nach Wiederanpfiff versuchte es Schindler von der Grundlinie mit einer Volley-Hereingabe, doch Felix Weber klärte vor Serra im Fünfmeterraum (46.). Kiel machte mächtig Druck. Vor allem über Schindler auf der rechten Seite. Vier Minuten später war es Lorenz, der vor Serra eine Hereingabe des Kieler Rechtsaußen wegfischte (50.). In der 54. Minute brachte Johan van den Bergh ein Zuspiel – zum Glück für die Löwen – aus neun Metern als Direktabnahme in halblinker Position nicht aufs Tor. Auf der anderen Seite passte Willsch von rechts scharf in die Mitte, Karger am zweiten Pfosten kam aber einen Schritt zu spät (55.). nach einem Freistoß von Daniel Wein aus dem linken Halbfeld kam Lorenz zum Kopfball, setzte aus acht Metern die Kugel jedoch deutlich über den KSV-Kasten (65.). Auf der anderen Seite klärte Weber gerade noch einen Schuss des eingewechselten Mathias Honsak von der Strafraumkante per Grätsche zur Ecke (66.). Bei einem Konter der Löwen hatten die Störche Glück, als der letzte Mann Schmidt, den Adriano Grimaldi bereits ausgespielt hatte, im Stolpern auf den Ball fiel, so die Chance des 1860-Angreifers ungewollt vereitelte (68.). Direkt danach machte der entkräftete Deutsch-Italiener Platz für Sascha Mölders (69.). Ein Zuspiel von Karger nahm Mölders aus der Drehung, doch Haucke Wahl konnte den Schuss aus acht Metern blocken (73.). Das Tor fiel wenige Sekunden später auf der andedren Seite. Der eingewechselte Aaron Seydel hatte von links zurück an den Elfmeterpunkt geflankt, dort kam Alexander Mühling frei zum Schuss, versenkte die Kugel unhaltbar für Marco Hiller zum 1:1 (74.). Mühling war auch kurz danach Nutznießer von einem Fehlpass in der 1860-Hintermannschaft, setzte die Kugel aber aus neun Metern ans linke Außennetz (76.). Karger kam im Anschluss an eine Ecke im Zentrum zum Abschluss. Der schwer zu nehmende Ball ging aus 17 Metern aber knapp über die Querlatte (78.). Eine abgefälschte Flanke fiel Lee vor die Füße, Lorenz konnte aber zur Ecke klären (82.). Im Anschluss an diese landete der Ball bei Mühling, der aus dem rechten Rückraum aus 23 Metern zum Schuss kam und genau ins linke obere Eck zum 2:1 traf (83.). Ein 21-Meter-Schuss von Karger ging in der 85. Minute haarscharf über den Querbalken. Kurz danach eine Riesenkonterchance für die Löwen, aber Markus Ziereis legte quer anstatt aufs Tor zu gehen, Karger kam nicht an das Zuspiel (86.). Kurz danach machte Schindler alles klar, als er aus halbrechter Position aus 13 Metern zum 3:1 ins lange Eck traf (88.). So blieb es auch bis zum Abpfiff.
STENOGRAMM, DFB-Pokal, 1. Hauptrunde, 19.08.2018, 18.30 Uhr
1860 München – Kieler SV Holstein 1:3 (1:0)
1860: 1 Hiller (Tor) – 28 Paul, 4 Weber, 32 Lorenz, 36 Steinhart – 5 Moll – 25 Willsch, 17 Wein –18 Karger, 16 Kindsvater – 10 Grimaldi.
Ersatz: 39 Bonmann (Tor) – 2 Weeger, 9 Mölders, 19 Abruscia, 24 Ziereis, 27 Belkahia, 34 Böhnlein.
KSV: 18 Kronholm (Tor) – 20 Dehm, 3 Schmidt, 24 Wahl, 15 van den Bergh – 8 Mühling, 26 Meffert – 27 Schindler, 6 Kinsombi, 7 Lee – 23 Serra.
Ersatz: 35 Reimann (Tor) – 5 Thesker, 9 Honsak, 10 Mörschel, 14 Seydel, 17 Lewerenz, 19 Herrmann.
Wechsel: Böhnlein für Willsch (64.), Mölders für Grimaldi (69.), Ziereis für Kindsvater (84.) – Honsak für van den Bergh (61.), Seydel für Kinsombi (71.), Lewerenz für Meffert (89.).
Tore: 1:0 Karger (7.), 1:1 Mühling (74.), 1:2 Mühling (83.), 1:3 Schindler (88.).
Gelbe Karten: –.
Zuschauer: 14.200 im Grünwalder Stadion.
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel); Assistenten: Mike Pickel (Mendig), Markus Schüller (Korschenbroich); Vierter Offizieller: Nicolas Winter (Freckenfeld).