Die Löwen feierten beim VfR Aalen mit 4:1 ihren ersten Auswärtssieg in der 3. Liga. Nico Karger hatte die Sechzger in Führung gebracht (19.). Alessandro Abruscia erhöhte bei seinem ersten Startelf-Einsatz per Doppelschlage auf 3:0 (39. und 54.). Nach dem 1:3 durch Mart Ristl keimte bei den Ostwürttembergern kurz Hoffnung auf (77.), doch Efkan Bekiroglu beendete mit dem Treffer zum Endstand alle Zweifel (85.).
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste in Aalen verletzungsbedingt auf Sascha Mölders (Knieverletzung), Markus Ziereis (Außenbandteilriss im rechten Knie), Noel Niemann (Aufbautraining nach Kreuzband- und Meniskusriss) und Kodjovi Koussou (Aufbautraining) verzichten. Nicht im 18er-Kader standen diesmal Christian Köppel, Dennis Dressel, Ugur Türk, Aaron Berzel, Nicholas Helmbrecht, Semi Belkahia und Leon Klassen. Gegenüber der Startelf im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel gab es eine Änderung: Alessandro Abruscia übernahm den Platz von Benjamin Kindsvater.
STIMMEN Abruscia: „Es ist für mich eine Ehre, für 1860 zu spielen!“
Spielverlauf: Die Löwen begannen forsch. Eine Hereingabe von Marius Willsch verlängerte Adriano Grimaldi per Kopf auf Nico Karger, dessen Drehschuss aus zehn Metern landete am rechten Außenpfosten (2.). Noch besser die Gelegenheit für Grimaldi in der 4. Minute. Eine Flanke von links durch Phillipp Steinhart nahm der Deutsch-Italiener aus sieben Metern per Kopf, der Aufsetzer ging knapp über die Querlatte (4.). Aus dem Nichts tauchte auf der anderen Seite Matthias Morys frei vor Hendrik Bonmann auf, nachdem er auf der linken Seite außen an Felix Weber vorbeigezogen war. Doch der Löwen-Keeper blieb stehen, wehrte den Schuss aus spitzem Winkel mit dem Fuß zur Ecke ab (9.). Drei Minuten später kam Grimaldi nach Steinhart-Flanke am zweiten Pfosten erneut zum Kopfball, konnte ihn aber nicht aufs Tor drücken (12.). In der 19. Minute lag die Kugel im Aalener Netz. Torhüter Daniel Bernhardt hatte die Kugel genau in Willschs Füße gespielt. Der passte auf Grimaldi, dem sprang der Ball vom Fuß, aber genau zu Karger. Durch die Beine des VfR-Keepers schob er die Kugel aus zehn Metern zum 1:0 ins Tor. In der 28. Minute legte Willsch von der rechten Grundlinie zurück auf den Elfmeterpunkt, dort tauchte Abwehrspieler Herbert Paul auf, hatte aber bei seiner Direktabnahme zu viel Rücklage, so dass er weit übers Tor ging. Vier Minuten später hatte Torben Rehfeldt aus dem rechten Halbfeld geflankt, Morys gewann am langen Pfosten das Kopfballduell gegen Paul, köpfte aber aus sechs Metern am Tor vorbei (32.). Eine Minute später kam Rehfeldt im Anschluss an eine Ecke zum Kopfball, konnte das Spielgerät aber nicht aufs Tor drücken (33.). In der 39. Minute konterten die Löwen im Anschluss an einen abgewehrten Freistoß in 3:2-Überzahl. Karger legte von links auf rechts raus zu Abruscia, der ließ Bernhardt keine Chance, traf aus 13 Metern ins linke untere Eck (39.). Beinahe wäre Karger drei Minuten später sogar das 3:0 gelungen, aber seinen Schuss aus elf Metern nach Steinhart-Zuspiel konnte Patrick Schorr auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper klären (42.). So blieb es beim 2:0 zur Pause.
Aalen versuchte zu Beginn des zweiten Durchgangs die Schlagzahl zu erhöhen. Der eingewechselte Mart Ristl kam in der 50. Minute an der Strafraumgrenze zum Schuss. Leicht abgefälscht wurde er jedoch sichere Beute von Keeper Bonmann. Das nächst Tor machten aber die Löwen. Einen 30-Meter-Freistoß zirkelte Abruscia vors VfR-Tor. Simon Lorenz ging zum Ball, kam aber mit dem Kopf nicht dran, irritierte aber Bernhardt, der den Schuss durch seine Beine zum 3:0 passieren ließ (54.). In der 60. Minute lag der Ball erneut im Aalener Kasten, doch Schiedsrichter Franz Bokop gab den Treffer nicht, weil sich Grimaldi im Kopfballduell mit Ristl angeblich mit unfairen Mitteln einen Vorteil verschafft hatte. Ein 16-Meter-Schuss von Abruscia nach Steinhart-Zuspiel streifte knapp über den Querbalken (66.). Eine Konter-Situation der Gastgeber klärte Paul im Strafraum mit einer beherzten Grätsche gegen Morys (70.). Nach einem Freistoß von Schorr verlängerte Ristl per Kopf, Bonmann machte sich lang, kam aber nicht an die Kugel, die zum 1:3 ins lange Eck einschlug (77.). Grimaldi scheiterte auch in der 80. Minute mit einem Kopfball nach Steinhart-Flanke. In der 85. Minute sah Saar nach einem Foul am kurz zuvor Benjamin Kindsvater die Gelb-Rote Karte. Den fälligen Freistoß brachte Steinhart vors Tor, Efkan Bekiroglu war mit dem Kopf zur Stelle, traf zum 4:1 (85.). Kurz danach scheiterte Karger mit einem 20-Meter-Schuss am linken Pfosten (87.). So blieb es bis zum Abpfiff beim Drei-Tore-Vorsprung und dem ersten Auswärtssieg der Löwen in der 3. Liga.
STENOGRAMM, 5. Spieltag, 25.08.2018, 14 Uhr
VfR Aalen – 1860 München 1:4 (0:2)
VFR: 1 Bernhardt (Tor) – 33 Rehfeldt, 16 Geyer, 5 Sarr – 17 Traut, 6 Fennell, 18 Funk, 23 Schorr – 24 Schnellbacher, 13 Wegkamp, 10 Morys.
Ersatz: 22 Husic (Tor) – 2 Ristl, 4 Letard, 8 Lämmel, 11 Sessa, 14 Büyüksakarya, 27 Bär.
1860: 39 Bonmann (Tor) – 28 Paul, 4 Weber, 32 Lorenz, 36 Steinhart – 17 Wein – 25 Willsch, 5 Moll, 19 Abruscia, 18 Karger – 10 Grimaldi.
Ersatz: 1 Hiller (Tor) – 2 Weeger, 6 Mauersberger, 7 Lex, 8 Seferings, 16 Kindsvater, 20 Bekiroglu.
Wechsel: Ristl für Fennell (46.), Sessa für Wegkamp (46.), Büyüksakarya für Traut (74.) – Bekiroglu für Abruscia (75.), Kindsvater für Willsch (84.), Lex für Karger (88.).
Tore: 0:1 Karger (19.), 0:2 Abruscia (39.), 0:3 Abruscia (54.), 1:3 Ristl (77.), 1:4 Bekiroglu (85.).
Gelbe Karten: Morys – Weber, Moll, Paul.
Gelb-Rote Karte: Saar (85., wiederholtes Foulspiel).
Zuschauer: 8.212 OstalbArena.
Schiedsrichter: Franz Bokop (Vechta); Assistenten: Christian Meermann (Vechta), Konrad Oldhafer (Hamburg).