Die Löwen verloren das erste Wiesnheimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden mit 1:2. Dabei gaben sie erneut eine Führung – Herbert Paul hatte in der 37. Minute per Kopf getroffen – kurz nach der Pause innerhalb von sechs Minuten aus der Hand. Der eingewechselte NicklasShipnoski (56. und 62.) machte den Auswärtssieg der Hessen durch einen Doppelpack perfekt.
Personal: Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka musste beim ersten Wiesnheimspiel verletzungsbedingt auf Aaron Berzel (Trainingsrückstand), Nicholas Helmbrecht (muskuläre Probleme), Markus Ziereis (Außenbandteilriss im rechten Knie), Noel Niemann (Aufbautraining nach Kreuzband- und Meniskusriss) und Hendrik Bonmann (Teileinriss des Innenbandes im Knie) verzichten. Nicht im 18er-Kader standen diesmal Simon Seferings, Christian Köppel, Dennis Dressel, Efkan Bekiroglu, Ugur Türk, Semi Belkahia, Nono Koussou, Romuald Lacazette und Leon Klassen.
STIMMEN Bierofka bemängelt fehlende Präsenz & Gier seines Teams.
Spielverlauf: Erstmals gefährlich kamen die Löwen in der 8. Minute vors gegnerische Tor. Marius Willsch hatte auf der rechten Seite Alf Mintzel überlaufen, seine Hereingabe klärte jedoch Jeremias Lorch per Flugkopfball zur Ecke. Sieben Minute später hatte auch Wehen Wiesbaden seine erste Toraktion, aber Stephan Andrist schoss eine Hereingabe von links am kurzen Eck vorbei (15.). Ein Drehschuss von Alessandro Abruscia aus 16 Metern konnte Markus Kolke im SVWW-Tor gerade noch mit einer Faust abwehren (18.). Kurz danach gab nach einem Foul an Phillipp Steinhart fast auf der linken Seitenlinie des Strafraums einen Freistoß für die Löwen. Abruscia drehte diesen mit viel Schnitt hoch aufs lange Eck, doch Kolke war wieder mit einer Faust zur Stelle, wehrte den Rechtsschuss ab (19.). In der 22. Minute kam der Schweizer Andrist eher zufällig im Strafraum aus zehn Metern zum Abschluss, seinem Schuss fehlte aber der Druck, so dass Marco Hiller im Löwen-Tor parieren konnte. Auf der anderen Seite kam Adriano Grimaldi nach einer von links mit rechts aufs Tor gedrehten Ecke von Abruscia zum Kopfball, doch Ex-Löwe Manuel Schäffler klärte per Kopf auf der Linie (24.). Ein Standard brachte die Löwen in der 37. Minute dann in Führung. Eine Eckballflanke von rechts durch Steinhart verwertete Herbert Paul am ersten Pfosten per Kopf zum 1:0. Keine Minute später beinahe das 2:0. Karger hatte sich auf der linken Strafraumseite durchgesetzt, seine Hereingabe konnte Abruscia aus acht Metern, gestört von einem Gegenspieler, zwar aufs Tor bringen, aber es fehlten Kraft und Präzision im Abschluss, so dass Kolke klären konnte (38.). In der Nachspielzeit gab es nochmals einen Aufreger, als Willsch eine Rechtsflanke von Rene Guder genau in die Mitte des Löwen-Strafraums klärte, aber zum Glück stand kein Gästespieler einschussbereit. So blieb es bei der 1:0 Führung zur Pause.
In der Halbzeit musste Daniel Bierofka wechseln. Für Karger ging es nach einem Foul von Lorch nicht mehr weiter. Den Löwen-Flügelflitzer ersetzte Benjamin Kindsvater. Kurz nach Wiederanpfiff musste sich Hiller nach einem Freistoß von Mintzel strecken, konnte den Schuss aufs linke Eck wegfausten (46.). Zehn Minuten später war der Löwen-Keeper machtlos. Nach einer Freistoßflanke von rechts klärte Steinhart per Kopf unglücklich auf den eingewechselten Niklas Shipnoski, der halbrechts aus sieben Metern zum 1:1 ins lange Eck traf (56.). Sechs Minuten später drehten die Hessen endgültig die Partie. Mintzel hatte den Ball in den Strafraum gespielt, erneut kam Shipnoski unbedrängt zum Abschluss, traf zum 2:1 für die Gäste (62.). Ähnlich wie in Rostock kassierten die Löwen erneut innerhalb kürzester Zeit zwei Gegentore! Einen 17-Meter-Schuss von Andrist klärte Hiller im Nachfassen (72.). Der eingewechselte Sascha Mölders scheiterte nach Grimaldi-Zuspiel mit einem Drehschuss von der Strafraumkante am glänzend reagierenden Kolke, der ihn aus dem linken unteren Eck fischte (79.). Im Anschluss an eine Freistoßflanke von Steinhart aus dem Zentrum kam Mölders halbrechts im Strafraum völlig frei zum Kopfball, legte die Kugel in die Mitte, wo jedoch kein Mitspieler stand, trotzdem schrammte der Ball nur knapp am langen Eck vorbei (81.). Nach einem Freistoß von Steinhart aus dem rechten Halbfeld wurde der Schuss von Felix Weber im Zentrum geblockt (87.). In der 4. Minute der Nachspielzeit entschärfte Kolke noch einen Drehschuss von Mölders, dann rettete Lorch nach dem anschließenden Eckball auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper. Die Löwen versuchten alles, um wenigstens einen Punkt zu retten. Doch es reichte nicht. Somit starteten sie mit einer Heimniederlage in die Wiesn 2018.
STENOGRAMM, 8. Spieltag, 22.09.2018, 14 Uhr
1860 München – SV Wehen Wiesbaden 1:2 (1:0)
1860: 1 Hiller (Tor) – 28 Paul, 4 Weber, 32 Lorenz, 36 Steinhart – 5 Moll, 17 Wein, 19 Abruscia – 25 Willsch, 10 Grimaldi,18 Karger.
Ersatz: 30 Hipper (Tor) – 2 Weeger, 6 Mauersberger, 7 Lex, 9 Mölders, 16 Kindsvater, 34 Böhnlein.
SVWW: 1 Kolke –24 Lorch, 4 Mockenhaupt, 16 Dams, 23 Mintzel – 10 Mrowca, 26 Titsch-Rivero – 17 Kyereh, 37 Andrist – 9 Schäffler, 13 Guder.
Ersatz: 19 Albrecht (Tor) – 5 Reddemann, 8 Schmidt, 11 Shipnoski, 14 Schwadorf, 20 Kuhn, 27 Brandstetter.
Wechsel: Kindsvater für Karger (46.), Mölders für Abruscia (63.), Lex für Moll (75.) – Shipnoski für Guder (46.), Kuhn für Andrist (85.), Brandstetter für Kyereh (89.).
Tore: 1:0 Paul (37.), 1:1 Shipnoski (56.), 1:2 Shipnoski (62.).
Gelbe Karten: Steinhart – Mintzel, Andrist.
Zuschauer: 15.000 im Grünwalder Stadion (ausverkauft).
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart); Assistenten: Markus Sinn (Filderstadt), Marcel Unger (Halle/Saale).