Die kurze Vorbereitungszeit von fünf Wochen ist am Sonntag, 26. Juli, vorbei. Um 15.30 Uhr starten die Löwen beim 1. FC Heidenheim in die Saison 2015/2016. „Durch die kurze Pause wegen der Relegation haben wir nicht so viel Substanz verloren", sagt 1860-Cheftrainer Torsten Fröhling, der sein Team auf einem guten Weg sieht.
„Wir haben uns intensiv und in Ruhe vorbereitet, es hat viel Spaß gemacht", erzählt der 48-jährige Fußball-Lehrer, der ein Zusammenwachsen des Teams feststellen konnte. Dass sich das Gesicht des Kaders im Vergleich zur Vorsaison kaum verändert hat, sieht Fröhling nicht als Nachteil: „Das ist die Mannschaft, die uns letztes Jahr in der Liga gehalten hat. Sie hat dem Druck standgehalten, eine Erfahrung, die ihr keiner nimmt."
Die Qualität im Team sei vorhanden, „aber es darf nicht viel passieren, weil der Kader nicht sehr breit aufgestellt ist", sagt Fröhling. Insgesamt ist er mit den Vorbereitungsspielen zufrieden, auch wenn es zuletzt gegen Werder Bremen und Swansea City zwei Niederlagen setzte. „Es war nicht schlecht, dass uns die Grenzen aufgezeigt wurden. Alle müssen mitarbeiten, nicht nur sieben oder acht Spieler wie gegen Swansea."
Der Löwen-Coach vertraut dem vorhandenen Kader. „Wir konzentrieren uns jetzt auf Heidenheim mit den Spielern, die wir haben. Sicher wird die Aufgabe nicht einfach, aber wir werden engagiert und selbstbewusst dort auftreten." Während die Mannschaft nicht allzu gute Erinnerungen an den letztjährigen Aufsteiger hat (ein Unentschieden und eine Niederlage), denkt Fröhling gern an sein bisher einziges Aufeinandertreffen mit dem FCH zurück: „Als Trainer von Holstein Kiel habe ich dort 1:0 gewonnen. Das wäre auch am Sonntag ein super Ergebnis", sagt er mit einem breiten Grinsen.
Löwenrunde // Torsten Fröhling vor dem SaisonstartDas Auftaktprogramm ist nicht einfach für die Löwen, weshalb Fröhling an das Umfeld appelliert, Ruhe zu bewahren. „Klar ist es wichtig, dass wir gut aus den Startlöchern kommen. Aber um sich ein genaues Urteil zu bilden, muss man sieben bis acht Spiele abwarten", findet er. „Im Moment weiß keiner, wo er steht. Das gilt auch für Heidenheim."
Bis auf Guillermo Vallori (Kreuzband-OP) und Jannik Bandowski (Fußwurzel-OP) „sind wir gut durchgekommen", sagt Fröhling mit Blick auf die personelle Situation. Auch der eingeklemmte Finger von Rubin Okotie scheint einen Einsatz nicht zu verhindern. „Mit 90-prozentiger Sicherheit wird er in Heidenheim spielen."
Der Kampf um die Plätze in der Startformation ist „sehr eng. Alle haben engagiert trainiert", verrät der Coach, der die Aufstellung „ungefähr im Kopf" hat. „Es gibt noch ein, zwei Fragezeichen", verrät er, „da werde ich dem einen oder anderen Spieler nochmals tief in die Augen schauen, bevor ich mich entscheide."
Wie der Trainer, so sieht auch Kapitän Christopher Schindler das Team „sehr gut vorbereitet. Wir haben viele Sachen verbessert, die wir in Heidenheim auf den Platz bringen wollen". Erst danach wisse man, wo die Mannschaft tatsächlich stehe. „Eventuell müssen wir noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen."
Was in der Vorbereitung war, zählt ab Sonntag, 15.30 Uhr, nicht mehr. „Wir müssen von Anfang an konzentriert und kompakt sein. Heidenheim ist ein unangenehmer Gegner, der in der vergangenen Hinrunde viele Punkte gesammelt hat." Der 25-Jährige erwartet in der Voith-Arena ein enges und umkämpftes Spiel, „hoffentlich mit dem besseren Ausgang für uns".
FAKTENKARUSSELL. Schwerer Auftakt in Heidenheim.
Die voraussichtlichen Aufstellungen
FCH: 1 Zimmermann - 29 Strauß, 23 Kraus, 5 Wittek, 28 Feick -13 Leipertz, 18 Griesbeck, 30 Theuerkauf, 7 Schnatterer - 9 Morabit, 11 Frahn.
Ersatz: 22 Müller (Tor) - 2 Heidinger, 6 Reinhardt, 14 Scioscia, 16 Göhlert, 17 Voglsammer, 21 Halloran, 33 Beermann, 39 Grimaldi.
Nicht dabei: 26 Titsch-Rivero (Reha nach Wadenverletzung).
1860: 1 Eicher - 7 Claasen, 26 Schindler, 30 Degenek, 3 Wittek - 14 Simon, 25 Kagelmacher, 6 Stahl, 20 Rama - 11 Adlung, 16 Hain.
Ersatz: 24 Ortega - 4 Bülow, 27 Wolf, 31 Neudecker, 33 Vollmann, 34 Mulic, 38 Lacazette, 39 Kovac.
Fraglich: 19 Okotie (Fingerbruch).
Nicht dabei: 5 Vallori (Kreuzbandriss), 17 Bandowski (Fußwurzel-OP), 9 Rodri, 13 Sanchez (beide nicht im Kader), 22 Netolitzky, 35 Taffertshofer (beide U21).
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle); Assistenten: Tobias Christ (Münchweiler an der Rodalb), Arne Aarnink (Nordhorn); Vierter Offizieller: Daniel Schlager (Rastatt).