Am Ende mussten sich die Löwen über die Punkteteilung ärgern. Nach der Führung durch Nico Karger (50.) und der Gelb-Roten Karte gegen den Burghausener Matthias Rahn sah alles nach einem Sieg für die Sechzger aus. Doch dann kippte Wacker das Spiel. Ex-Löwe Christoph Burkhard verwandelte in der 87. Minute einen Foulelfmeter zum 1:1 Endstand.
Kurzfristig musste Löwen-Chefcoach Daniel Bierofka auf Florian Pieper, letztjähriger Toptorjäger der Bayernliga, wegen eines Infektes verzichten. Mit Sertan Yegenoglu, Lucas Genkinger, Nicholas Helmbrecht und Nico Andermatt standen trotzdem vier Neuzugänge in der Startelf. Die Kapitänsbinde trug Felix Weber.
Die erste gute Chance hatten die Löwen. Nach einem Pass in die Tiefe von Lucas Genkinger ging Stephane Mvibudulu auf der linken Seite auf und davon, legte dann quer zu Nico Karger, der per Direktabnahme aus zwölf Metern knapp links am Tor vorbei zielte (7.). In der 22. Minute hatte Karger die nächste Großchance. Erneut war es Mvibudulu, der sich auf der linken Strafraumseite durchtankte, Karger nahm den Schuss, scheiterte aber aus acht Metern an Wacker-Keeper Alexander Eiban. Mitte der 2. Halbzeit gab Schiedsrichter Florian Badstübner bei tropischen Temperaturen beiden Teams die Möglichkeit zu einer Trinkpause. Sechs Minuten später hatten die Salzach-Städter die Riesenchance zur Führung. An einen weiten Ball von Philipp Knochner über die Innenverteidigung der Löwen kam der schnelle Benjamin Kindsvater, scheiterte aber frei an 1860-Torhüter Michael Netolitzky (28.). Nach einer Kindsvater-Flanke von rechts kam Benjamin Kauffmann am zweiten Pfosten frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber rechts am Tor vorbei (34.). Ein Lupfer mit dem Innenrist von Fabian Hürzeler aus 18 Meter senkte sich knapp über die Querlatte (37.). Kurz vor der Pause lenkte Netolitzky einen 17-Meter-Schuss von Knochner gerade noch um den Pfosten zur Ecke (43.). Trotz vieler Chancen auf beiden Seiten ging es mit 0:0 in die Kabine.
Die Löwen-Führung fiel fünf Minuten nach der Pause. Nach einem Foul an Genkinger fast an der Mittellinie ließ Schiedsrichter Badstübner unverständlicherweise das Spiel laufen. Ein anschließender Rückpass der Burghausener erlief sich Karger, hängte mit einem Zwischenspurt seine Bewacher ab und traf alleine vor Eiban aus zwölf Metern zum 1:0 (50.). Ein Schuss von Hürzeler in der 57. Minute aus halblinker Position ging knapp am linken Pfosten vorbei. In der 67. Minute war Karger etwas zu eigensinnig, als er bei einem Konter nicht abspielte, selbst aus halblinker Position abschloss, aber am langen Eck vorbeizielte. Drei Minuten später dribbelte Marius Duhnke halbrechts im Strafraum durch die Löwen-Abwehr, traf aber mit seinem Schuss nur das Außennetz (70.). Zwei Minuten später sah Matthias Rahn nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte. Damit nahmen die Gäste die Schlussphase mit einem Mann weniger in Angriff. Nach einem Zuspiel von Karger ging Mvibudulu rechts auf und davon. Im Laufduell mit Ex-Löwe Christoph Rech schloss er aber zu früh ab, verpasste so die Gelegenheit zum 2:0 (78.). Einen 15-Meter-Schuss von Kauffmann wehrte Michael Kokocinsky für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie ab (83.). Burghausen drängte die Löwen in dieser Phase trotz numerischer Unterlegenheit in die eigene Hälfte. In der 87. Minute kam Moritz Moser umringt von vier Löwen-Spielern im Strafraum zu Fall, der Unparteiische entschied sofort auf Elfmeter. Ex-Löwe Christoph Burkhard lief an, verlud Netolitzky und traf zum 1:1 ins rechte untere Eck. Damit war die Punkteteilung besiegelt.
Trainerstimmen zum SpielLöwen-Chefcoach Daniel Bierofka sprach von einem ordentlichen Spiel seines Teams, „obwohl wir einen Umbruch hatten, 15 neue Spieler einbauen mussten und nur vier Wochen Zeit zur Vorbereitung hatten". Der 36-Jährige ärgerte sich über die Situation, die zum Elfmeter und dem 1:1-Ausgleich führte. „Da waren wir zu naiv. Wir müssen einfach vorher aktiver gegen den Ball gehen." Auch bemängelte Bierofka, „dass wir in Überzahl die Konter nicht so ausgespielt haben, wie ich mir das gewünscht hätte. Wenn wir aber diese Fehler abstellen und unsere Durchschlagskraft verbessern, sind wir auf einem guten Weg", glaubt der Löwen-Coach.
Burghausens Coach Uwe Wolf, selbst Spieler und Trainer bei den Löwen, sah sein Team vor der Pause nicht richtig im Spiel. „Wir haben zu kompliziert hinten gespielt, waren nur gefährlich, wenn der Ball in die Tiefe kam." Deshalb nahm er zur 2. Halbzeit taktische Umstellungen vor. „Wir haben mehr aus einem 3-5-2 gespielt, bekamen dadurch mehr Zugriff im Mittelfeld. Als wir gut im Spiel waren, mussten wir das Gegentor hinnehmen. Dabei hatten wir den Ball bereits, haben ihn dann zu kurz nach hinten gespielt. Die Gelb-Rote Karte war ein weiterer Rückschlag." Mit seinen Einwechslungen lag Wolf goldrichtig: „Heiko Schwarz und Marius Duhnke waren sofort im Spiel. Die ganze Mannschaft hat Moral gezeigt, hat in Unterzahl dagegengehalten. Ein Fußballspiel dauert eben 90 Minuten. Die Jungs haben sich den Punkt mit ihrer Einstellung redlich verdient."