Rudi Völler begann seine Karriere bei den Löwen. Heute feiert der Torjäger seinen 60. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
Die wichtigsten Titel hat Rudi Völler im Fußball gewonnen, die es zu gewinnen gibt: Weltmeister als Spieler mit Deutschland 1990 und Champions-League-Sieger 1993 mit Olympique Marseille sowie Vize-Weltmeister 2002 als Bundestrainer. Seine Karriere begann der Hesse bei den Löwen. Was wäre gewesen, wäre der Lizenzentzug 1982 nicht dazwischen gekommen?
Obwohl Völler, als er im Sommer 1980 als knapp 20-Jähriger zu den Löwen kam, keine Pause hatte – er war zuvor mit der U-21-Nationalmannschaft auf einer strapaziösen China-Reise – brauchte er keine lange Eingewöhnungszeit in der Bundesliga. Seinen ersten Treffer erzielte Völler im vierten Saisonspiel beim 2:3 in Kaiserslautern, vier Tage später schoss er beide Tore zum 2:1-Sieg über den 1. FC Köln. Aber sein größter Auftritt im Löwen-Dress fand am 25. Oktober 1980 statt. Im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (Trainer war Otto Rehhagel) lagen die Sechziger zur Halbzeit schon mit 0:3 zurück, gewannen aber am Ende noch mit 4:3. Und Völler war der Held des Tages. Drei Treffer gingen allein auf sein Konto.
Damit hatte der Stürmer, der zuvor mit Offenbach in der Zweiten Liga spielte, nach elf Spieltagen schon acht Tore erzielt und lag in der Bundesliga-Schützenliste ganz oben. In den restlichen 23 Partien gelang ihm jedoch nur noch ein Tor. Zum einen hatten die Bundesligaverteidiger spitz gekriegt, was für ein gefährlicher Stürmer da plötzlich in München heranwuchs und schenkten Völler mehr Aufmerksamkeit. Zum anderen machte sich der Kräfteverschleiß des Sommers bemerkbar. Die Löwen stiegen am Ende der Saison in die Zweite Liga ab.
Dort trumpfte Rudi Völler dann richtig auf, erzielte 37 Treffer in 37 Spielen. Nach dem Zwangsabsteige wechselte er zu Werder Bremen. Der heutige Geschäftsführer Sport bei Bayer Leverkusen absolvierte 70 Partien für 1860 in Erster und Zweiter Liga, schoss 46 Tore. Dazu kamen vier Einsätze im DFB-Pokal (3).
Völler, der schon vor der Corona-Krise kein großes Fest geplant hatte, fühlt sich trotz seiner 60 Jahre fit. „Heutzutage fühlen sich die 60 Jahre zehn Jahre jünger an“, sagte er dem kürzlich dem kicker. „Meinen Vater hielt ich mit 60 für einen richtig alten Mann.“
Der TSV 1860 wünscht seinem Ex-Spieler alles Gute zum Geburtstag, Gesundheit und noch viele gute Jahre im Fußball. Einmal Löwe, immer Löwe!
