SECHZIGMÜNCHEN.
 

Löwen-Ärger über Pokal-Aus: „Es wäre mehr drin gewesen!“

Sascha Mölders kann es nicht glauben: Ein regulärer Treffer in der 64. Minute wurde ihm wegen angeblichen Abseits aberkannt. 

Am Ende war es das aufgrund der Ligenzugehörigkeit beider Teams erwartete Ergebnis. Dass es für den Bundesligisten alles andere als ein Spaziergang war, räumte Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter ein, der den Löwen Komplimente machte. 1860-Coach Michael Köllner sprach von einer starken Leistung seiner Jungs. „Großen Respekt davor, was die Mannschaft heute auf den Platz gebracht hat.“

Löwen-Cheftrainer Michael Köllner gratulierte artig dem gegnerischen Coach, obgleich er sich in der einen oder anderen Szene durch den Schiedsrichter benachteiligt fühlte. Daraus hatte er schon während dem Spiel keinen Hehl gemacht. „Adi Hütter hat es auf den Punkt gebracht: Am Ende geht es ums Weiterkommen, wir sind ausgeschieden. Das ist das, was unterm Strich, wenn man es nüchtern betrachtet, übrig bleibt.“ Der Oberpfälzer war aber keineswegs geknickt. „Wir haben ein super Spiel gezeigt. Es wäre mehr drin gewesen. Das ist das, was einem im Nachhinein immer ärgert. Aber wir haben eine starke Leistung geboten. Ich habe einen großen Respekt davor, was die Mannschaft heute auf den Platz gebracht hat.“ Viele Dinge habe sein Team von Beginn an gut umgesetzt. „Wir hatten einen guten Matchplan. Die Spieler haben sich getraut, die Vorgaben umzusetzen, waren mutig in ihren Aktionen. Wir haben uns viele Möglichkeiten herausgespielt. Leider hatten wir das Pech, dass wir den Pfosten getroffen und dass wir die eine oder andere Eins-gegen-Eins-Situation nicht gut gelöst haben“, resümierte er die ersten 45 Minuten. Eine Führung für die Löwen zur Pause wäre aus seiner Sicht nicht unverdient gewesen. „In der 2. Halbzeit mussten wir uns erst wieder auf das Spiel einstellen. Hiller hat gut pariert. Aber dann ist das passiert, was wir eigentlich vermeiden wollten: der Doppelschlag.“ Danach sei es schwierig gewesen, aber die Mannschaft habe wie die Woche zuvor im Toto-Pokal-Finale gegen Würzburg „ein noch besseres Gesicht“ gezeigt. „Wir haben mutig gespielt, waren kombinationsfreudig und haben einen Treffer erzielt. Schade ist, dass wir trotzdem ausgeschieden sind. Aber wir können mit den ersten sechs Wochen der Vorbereitung sehr zufrieden sein. Diese haben mit dem heutigen Spiel ihren Abschluss gefunden. Jetzt geht es nach zwei freien Tagen darum, dass wir uns top auf Meppen vorbereiten. Das wird wieder ein harter Ritt.“

SPIELBERICHT DFB-Pokal: Unglückliches Löwen-Aus nach hartem Kampf.

Frankfurts Coach Adi Hütter sprach von einem schwierigen Spiel für seine Mannschaft. „Kompliment an 1860. Sie haben es gut gemacht, haben uns vor Probleme gestellt, waren von Anfang an besser im Spiel.“ Er hätte schon vor Anpfiff versucht, Einfluss auf sein Team zu nehmen. „Das hat die ersten 15 Minuten überhaupt nicht gut funktioniert“, ärgerte sich der Österreicher. In der Pause korrigierte er dann einige Dinge mit aus seiner Sicht positiver Wirkung. „Die ersten 25 Minuten in der 2. Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, zwei wunderschöne Tore erzielt, haben Ball und Gegner gut laufen lassen. Zum Schluss waren wir wieder zu hektisch“, kritisierte er seine Mannschaft. „1860 hat nochmals alles probiert, alles nach vorne gehauen, hat es gut gemacht und uns Probleme bereitet.“ Der 50-Jährige nahm es am Ende pragmatisch. „Im Pokal geht es einfach darum, eine Runde weiterzukommen. Das haben wir heute gottseidank geschafft. Es bringt nichts, schön zu spielen und auszuscheiden. Die erste Runde ist nicht einfach“, orakelte Hütter. Dem Bundesliga-Coach imponierte es, dass der Drittligist „relativ schnell und zügig nach vorne gespielt hat. Mit Mölders haben sie einen sehr guten Zielspieler vorne, der die Bälle gut behaupten kann. Die Mittelfeldspieler sind gut nachgerückt, waren aggressiv und bissig“, fand er lobende Worte für die Sechzger.

„Dass wir keine Blinden sind, das wussten wir vorher“, gab sich Löwen-Stürmer Sascha Mölders selbstbewusst. „Das hat jetzt nichts mit dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt zu tun. Wir haben letzte Woche im Toto-Pokal-Finale gegen die Würzburger Kickers auch ordentlich gespielt.“ Trotzdem ärgerte sich der 35-Jährige, weil sein Anschlusstreffer zum 1:2 keine Anerkennung gefunden hatte. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich im Abseits stehe“, so der Routinier. „Das wurde mir auch bestätigt. Natürlich ist das bitter. Es wäre das 2:1 zu einem günstigen Zeitpunkt gewesen.“ Genau in der 64. Minute spielte sich diese Szene ab, als Mölders Kevin Trapp überwand. „Vielleicht wäre es nochmals ein ganz anderes Spiel geworden“, spekulierte der Torjäger.

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